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Tausende vom Merowe Damm Vertriebene, protestieren, weil die versprochene Entschädigung von Land und Häusern bis jetzt ausblieb. Der von China gebaute Damm hat die Energieproduktion des Sudan verdoppelt, aber auch 15,000 Familien heimat- und existenzlos gemacht.
Die Präsidenten beider Länder, Sudan und Südsudan, sagen die Möglichkeit eines neuen Krieges in der Ölregion entlang der Grenze voraus. Schon wochenlang wird sporadisch gekämpft. Letzte Woche gab es zwei Bombenangriffe auf Südsudan, einer davon auf ein Flüchtlingslager. Manche Hilfsorganisationen haben ihr Personal zurückgezogen. Beide Regierungen werden zu größter Zurückhaltung aufgerufen.
Hunderte von Rebellen wurden von sudanesischen Streitkräften in der Provinz Südkordofan getötet. Man wirft der Armee ethnische Säuberung vor. Khartum jedoch wehrt sich gegen die Unterstützung, die Juba den Rebellen geben soll. Beide Staaten sind am Ölreichtum der Region interessiert. Auch im Bundesstaat Blue Nile flüchten die Menschen wegen den anhaltenden Luftangriffen täglich zu hunderten über die Grenze nach Äthiopien.
Bei der jüngsten Vollversammlung haben die sudanesischen Bischöfe entschieden, die Bischofskonferenz nicht in Sudan und Südsudan zu spalten. In beiden Ländern habe die Kirche eine ähnliche Rolle zu spielen: Regierungen und Bürger an die Werte des Evangeliums zu erinnern. Da beide Länder arm sind, ist Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden besondere Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit.
Beim ersten Staatsbesuch des südsudanesischen Präsidenten in Khartum, haben sich die beiden Chefs, Bashir und Kiir, geeinigt, die noch bestehenden Probleme zwischen den beiden Staaten, besonders die Grenze und die größtenteils im Süden liegenden Ölfelder anzugehen. In Wirklichkeit könnte es zu einem neuen Bürgerkrieg kommen. Laut der vatikanischen Nachrichtenagentur „Fides“ planen Rebellengruppen einen Angriff auf Bashirs Regierung. Er solle zurücktreten, da er das Land geteilt hat. Seit der Trennung häufen sich die Konflikte in den Grenzgebieten Abyei, Südkordofan und Blauer Nil. Unzählige Menschen sind geflohen und die Lebensbedingungen verschlechtern sich täglich.
Sicherheitskräfte haben heute in Khartum die unabhängige Zeitung „Al-Jarida“ gebannt. Nachdem sie das Personal entlassen hatten, riegelten sie das Gebäude ab. Politische und Presse Freiheit werden ständig mehr beschnitten
Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Sudan und Südsudan, haben ein Grenzabkommen unterzeichnet, das vom früheren südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki vermittelt wurde. Es sollen zehn Grenzübergänge eingerichtet werden, die Reisemöglichkeiten und Warenaustausch verbessern und Konflikte um die Grenzregionen vermindern sollen.
Im Blue Nile State, in Nordsudan gelegen, aber bevölkert von ethnischen Südsudanesen dauern die Auseinandersetzungen an. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) teilte mit, dass mittlerweile 20.000 Menschen geflohen sind und die Grenze nach Äthiopien überquert haben.
Politische Beobachter sehen in Khartum eine immer größere Machtübernahme durch das Militär. Bei der fortschreitenden ethnischen Säuberung im Südkordofan hat die Armee eine freie Hand, erleidet aber militärische Niederlagen durch die Widerstandsbewegung SPLA/N. Der Konflikt droht auf die Nachbarprovinz Blue Nile überzugreifen. Eine Militärregierung im Sudan würde die Gefahr eines neuen Krieges verstärken.  
Der chinesische Außenminister Yang Jiechi besucht Khartoum und Juba. Die Regierung in Khartoum hatte eine Öllieferung von 600.000 Barrel aus dem Südsudan blockiert, weil sich beide Staaten noch nicht über Transfergebühren und die Aufteilung der Einnahmen geeinigt haben. China ist Hauptabnehmer von sudanesischem Erdöl.  
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