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Um die lähmende Stromknappheit zu überwinden, baut Uganda an einem riesigen Wasserkraftwerk am Nil, nahe der Stadt Jinja, wo der Nil den Viktoriasee verlässt. Ein 30 Meter hoher Staudamm und fünf Turbinen mit einer Kapazität von je 50 Megawatt sollen 900 Millionen Dollar kosten und bis 2012 fünf Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Naturschützer kritisieren die Verschandlung der Stromschnellen und Ägypten befürchtet, dass das Projekt den Wasserspiegel des Nils senken könnte.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen findet heute, nach 25 Jahren, Musevenis vierte Amtseinführung statt, während sein Kontrahent, der Oppositionsführer Besigye von seinem Krankenhausaufenthalt in Nairobi zurück kehrt. Nach seiner vierten Festnahme, bei der seine Augen verletzt wurden, musste Besigye zur medizinischen Behandlung nach Kenia. Oppositionelle, die gegen die unerschwinglichen Lebenskosten und die manipulierte Wahl weiterhin auf die Star0e gehen, wurden vorgestern mit einer rosa, klebrigen Flüssigkeit besprüht. Auch hat Museveni ein Gesetz angedroht, das verhafteten Demonstranten vor sechs Monaten keine Kaution gewährt.
Der Oppositionsführer, der in der letzten Wahl Museveni unterlegen war, wurde vier Mal in einem Monat verhaftet und bei der letzten Festnahme mit Tränengas eingesprüht. Dieses schockierende Vorgehen hat die friedlichen Demonstrationen in eine nationale Krise ausarten lassen. Acht Menschen starben; etwa 250 wurden verletzt. Von seinem Krankenzimmer in Nairobi aus plant Besigye mehr friedliche Demonstrationen gegen eskalierende Nahrungs – und Treibstoffpreise. Seine Aktion „Walk to Work“ (zu Fuß zur Arbeit) ist inzwischen verboten.
Als die Polizei Jugendliche verfolgte, die den Oppositionsführer Besigye in seinem Protest unterstützten, und dann Steine werfend ins Krankenhaus flohen, flog Tränengas in die Krankenzimmer. Mütter retteten ihre Kinder vor dem Gas. Beim Versuch ihn festzunehmen wurde Dr Besigye verletzt.
Hunderte Oppositionelle haben in den Straßen von Kampala gegen die Wahlmanipulation zugunsten von Präsident Museveni protestiert. Kontrahent Besigye will die gestohlene Wahl nicht anerkennen.
Der seit 25 Jahren herrschende Präsident wurde mit ca. 60% wiedergewählt, bei einer Wahlbeteiligung von 59%. Herausforderer Kizza Besigye erhielt 26%, hatte aber erklärt, das Ergebnis nicht anzuerkennen.
Am 18. Februar sucht Yoweri Museveni, seit 25 Jahren Regierungschef, eine Wiederwahl. Seinem gefährlichsten Herausforderer Kizza Besigye droht er mit Gefängnis, sollte er selbstständig Wahlergebnisse veröffentlichen. Die Bevölkerung will er mit einer Kolonne neuer Wasserwerfer, Feuerlöscher und anderer Sicherheitsfahrzeuge einschüchtern. Die Jugend Ugandas, die nie einen anderen Präsidenten kannte, schaut gespannt nach Kairo. Noch nie hat ein Präsident ihres Landes die Macht friedlich übergeben; sie wurden alle gestürzt.
Nach 15 Jahren in Deutschland ging der ugandische Journalist in seine Heimat zurück, um in einem Nachrichtenmagazin Korruption aufzudecken und zu bekämpfen. Es geht um gekaufte Führerscheine, tiefe Schlaglöcher in den Hauptstra0en, Limousinen, versickerte Millionen zur Zeit der Commonwealth Konferenz und Luxusvillen von Ministern, die mit Aids-Hilfsgeldern bezahlt wurden.
In einem drei Jahresprojekt sollen an den Hängen von Mt Elgon eine Million Bäume gepflanzt werden, um die Waldfläche zu vergrößern und die Menschen gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Mt Elgons Ökosystem bestimmt die Wetterbedingungen, nicht nur im Norden und Osten Ugandas, sondern auch in Kenia. Laut OXFAM sind 70% der Naturkatastrophen in Uganda auf den Klimawandel zurückzuführen, was jährlich 800,000 Ha zerstörte Ernten bedeutet.
Vier Staaten: die Zentralafrikanische Republik, der Kongo, Sudan und Uganda haben sich verbündet, um die LRA (Lord’s Resistance Army) auszurotten. Die Gruppe, vor 20 Jahren in Uganda gegründet, macht ihre tödlichen Überfälle in allen vier Ländern, zuletzt in der Zentralafrikanischen Republik, wo die Rebellen Mädchen entführten, ganze Dörfer plünderten und Geschäfte in Brand setzten.
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