Erzbischof Cyprian Kizito Lwanga von Kampala hat zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert, um einen Versöhnungsprozess in Gang zu bringen. Nach dem hoffnungsvollen Start am 9. Oktober 1962 hat Uganda Militärputsche, Vetternwirtschaft, Korruption und Menschenrechtsverletzungen erlebt. Namen wie Obote, Amin und Kony erinnern an Gewalt und Grausamkeit. Der jetzige Präsident Museveni hält sich durch Unterdrückung der Opposition und Einschränkung von Meinungsfreiheit an der Macht.
Bei der Nachwahl, um den Sitz ihres verstorbenen Vaters zu füllen, gewann die 19jährige Proscovia Oromait die Wahl und ist so die jüngste Gesetzgeberin in Uganda. Ihre Stimme stärkt die schwindende Mehrheit von Museveni in dem entlegenen Gebiet.
Zwei IT-Studenten in Kampala haben eine neue Software entwickelt, die Autofahrern die preisgünstigste Tankstelle in der Stadt und Umgebung anzeigt, eine Information, die bei den enormen Preisschwankungen von einer Säule zur andern äußert wertvoll ist. In Krisenzeiten kann sie auch anzeigen, welche Tankstellen überhaupt noch Treibstoff haben. Im Nachbarland Kenia ist der seit fünf Jahren bestehende mobile Bezahlungsdienst die erfolgreichste Anwendung des Handys in Afrika. Ob für Kauf, Dienstleistung oder Überweisung, 70% aller Erwachsenen in Kenia benutzen das „mobile Portemonnaie“.
Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kommen regierungskritische NRO unter immer stärkeren Druck. Zielscheibe der Sicherheitskräfte sind vor allem Organisationen, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzen.
Bei ihrem Besuch in Ostafrika erinnerte US-Außenministerin Hilary Clinton Präsident Jowel Museveni, der Uganda seit 1986 regiert, dass Demokratie nicht starke Männer, sondern starke Institutionen brauche. Bei einem Besuch auf einem Militärstürzpunkt amerikanischer und ugandischer Truppen inspizierte sie eine US-Drohne, die in Somalia eingesetzt wird, und lobte den Einsatz ugandischer Soldaten in der AU-Friedensmission. Clinton traf sich mit Menschenrechtsaktivisten, die gegen die Kriminalisierung von Homosexualität kämpfen.
Das tödliche Ebola-Virus hat im Nordwesten des Landes bereits 14 Todesopfer gefordert. Noch gibt keine Aussicht auf Behandlung und Impfung. Ebola ist hoch ansteckend und führt zum schnellen Tod. Seitdem Ebola in der Hauptstadt Kampala angekommen ist, wird vor Körperkontakt gewarnt, um eine Verbreitung zu verhindern.
Ein Erdrutsch an den Hängen des Mt Elgon hat mehrere Siedlungen verschüttet. Erste Berichte melden etwa 100 Tote. Rettungsaktionen des Roten Kreuzes haben begonnen. Schwere Regenfälle haben die Erde in Bewegung gebracht. Fast jährlich rutschen in dem Kaffee Anbaugebiet Erdmassen ab, und immer gibt es Opfer.
Weil sie das unnötige Sterben nicht länger ertragen konnten, gehen nun Frauen Aktivisten zum Obersten Gericht, um die Regierung zu zwingen, bessere Bedingungen für eine sichere Geburt zu schaffen. Es fehlt an allem: Gesundheitszentren, Transport, geschultem Personal und angepasster Ausstattung. Geld gibt es genug, sagen Kritiker, in einem Land, wo Millionen wegen Korruption und Verschwendung verloren gehen und 700 Mio. Dollar für russische Kampfjets ausgegeben wurden.
Die ugandische Armee berichtet, dass sie einen der Generäle der Lord’s Resistance Army in der Zentralafrikanischen Republik gefangen genommen hat. Das könnte den Druck auf den Anführer Joseph Kony erhöhen, der wegen Kriegsverbrechen gesucht wird und durch das weltweit veröffentliche Video „Kony 2012“ traurige Berühmtheit erlangt hat.
Talk Shows auf zwei Radio Stationen befähigen Ugandas Bürger, ihre Politiker und Beamten für verschiedene Probleme zur Verantwortung zu ziehen. Hörer werden nach ihrer Meinung über bestimmte Aspekte, wie Verkehr, Gesundheit, Treibstoffpreise u.a. gefragt und können über SMS kostenfrei antworten. Mit der Software Trac FM werden die Texte zusammengestellt, illustriert und diskutiert. Entwickelt wurde Trac FP von dem Niederländer Wouter Dijkstra, der in Kampala lebt. Uganda genießt eine verhältnismäßig gute Medienfreiheit. Manche der Reaktionen werden oben ankommen, und Bürger fühlen sich mitverantwortlich für ihr Land. Inzwischen haben andere Staaten, bis Ostasien, Interesse für das Programm gezeigt.