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Konys offener Brief an Uganda, in dem er um Verzeihung bittet und Friedensgespräche anbietet, um den LRA (Lord’s Resistance Army) Aufstand zu beenden, wird mit Skepsis betrachtet. Seitdem er und seine Rebellen Uganda verlassen mussten, trieben sie ihr Unwesen in der Dem. Rep. Kongo, im Südsudan und in Zentralafrika. Neben vielen Gräueltaten sind sie auch verantwortlich für die Entführung von zehntausenden Kindern, die sie als Kämpfer und Sexsklaven benutzten. Trotz dem 100 Mio. Mal gesehenen Video „Kony 2012“, einem Kopfgeld von Millionen und 5,000 Soldaten in Verfolgung konnte Kony noch nicht zur Strecke gebracht werden.
Die Regierung in Kampala hat eingeräumt, Truppen in den Südsudan geschickt zu haben. Die Grenzstadt Nimule, einst Tummelplatz der Händler, hat sich geändert. Statt Handelsgüter befördern die LKWs Flüchtlinge nach Uganda und Waffen und Soldaten nach Südsudan. Uganda möchte seinen Wirtschaftsraum sichern, denn fast alles, was im Südsudan konsumiert wird, kommt aus Uganda. Dazu sind Tausende Ugander in Juba beschäftigt. Präsident Kiirs früherer Vize und jetzt Gegner, Riek Machar, drohte Uganda mit Vergeltung, wenn es sich in den Konflikt einmischt.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes gibt es einen Kunstkalender, in dem 50 führende Künstler von Uganda wöchentlich ihre Werke auf gutem Papier und im Ringbuch gebunden, gemeinsam vorstellen. Dazu gibt es Vermerke über Ausstellungen, Galerien und Kunstmärkte. Die Themen sind: Natur, Heimatliebe, Überlebenskunst, Kampf gegen Korruption und Amtsmissbrauch und Schutz der Berggorillas.
Das Parlament hat einen Gesetzantrag gegen Pornographie gebilligt, nachdem Miniskirts, erotisches Material und sexuelles Verhalten, das die Moral gefährdet, verbietet. Der Präsident muss das neue Gesetz noch unterschreiben.  
Mit der Unterzeichnung des Rahmenabkommens letzte Woche in Kampala, haben die Präsidenten der Länder der EAC: Uganda, Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi, den Plan einer gemeinsamen Währung in der Form des Euro vorangebracht. Bis zur Einführung in zehn Jahren müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Die ostafrikanische Staatengemeinschaft hat 135 Mio. Einwohner und verfügt über beträchtliche Öl- und Gasvorkommen.
Aus ungeklärten Gründen brach ein Riesenfeuer auf Kampalas Hauptmarkt aus, das gleich Zusammenstöße mit der Polizei verursachte. Diese reagierte, wie so oft, gleich mit Wasserwerfern und scharfen Schüssen. 81 Menschen wurden verletzt.
Dass der Bürgermeister der Hauptstadt zur Opposition gehörte, war der Regierung seit Anfang unbequem. Jetzt wurde er wegen „Inkompetenz und Amtsmissbrauch“ seines Amtes enthoben. 29 von 32 Stadträten stimmten für seine Entlassung. Die Anhänger von Erias Lukwago glauben, dass Präsident Museveni hinter dem Plan steht, die Hauptstadt zu kontrollieren. Spontane Proteste hat die Polizei mit Tränengas aufgelöst.
Vier Jahre brannte er Ziegel in einem Slum von Kampala bis das Geld für eine Videokamera reichte. Heute ist Isaac Godfrey Nabwana nicht nur Filmregisseur und Produzent sondern auch Drehbuch Autor. 35 Filme hat er in den letzten fünf Jahren gemacht; jährlich kommen drei bis fünf neue dazu. Nabwanas Beitrag zum ersten Filmfestival Ende August in Kampala war „Revenge“. Mit andern Produzenten hofft er auf eine schnelle Entwicklung der Filmindustrie in Uganda. Nach „Nollywood“ in Nigeria und „Hillywood“ in Ruanda könnte es bald ein „Ugawood“ oder - in Anspielung auf die „Perle Afrikas“ - ein „Pearlswood“ geben.
Angesichts wachsender Proteste gegen die Regierung hat das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das der Polizei weitreichende Vollmachten gibt, Demonstrationen zu unterbinden und von Schusswaffen Gebrauch zu machen. Auch das Verbot von zwei kritischen Zeitungen und eines Radiosenders läßt eine immer größere Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten befürchten.  
Um zu verhindern, dass die wichtigste Person in der Opposition illegale Kundgebungen hält, hat die Polizei ihn einfach festgenommen. Kizza Besigye, ein früherer Verbündeter von Präsident Museveni, hat Demonstrationen gegen zu hohe Benzin – und Nahrungsmittelpreise unterstützt und plante Proteste gegen unfaire Steuern auf Leitungswasser und Kerosin. Dass über 83,000 Regierungsangestellte wegen Bargeld -Knappheit kein Gehalt bekamen, macht die Lage noch mehr explosiv.
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