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Burundi – Trotz monatelanger Proteste wurde Pierre Nkurunziza als Präsident für eine dritte Amtszeit vereidigt. Die internationale Gemeinschaft stellt die Legitimität und die Transparenz der Wahlen in Frage, die von der Opposition boykottiert wurden. Durch das politische Chaos droht auch der Wirtschaft des Landes der Kollaps. Belgien hat die Auszahlung von 2,2 Millionen Dollar, die für die Organisation der Wahlen bereit standen, eingefroren. Die USA planen Burundi aus dem AGORA-Programm zu entfernen.
Präsident Obama zeigte bei seinem Besuch in Addis Abeba großes Interesse an Äthiopiens erfolgreichen Anti-Terror Strategien. Den betroffenen lokalen Gemeinschaften wird geholfen, sich selbst zu organisieren und zu verteidigen. Militärische Operationen der Armee spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Eine Gesetzesvorlage zur "wirtschaftlichen Versöhnung" soll in Kürze im Parlament eingebracht werden. Für die Regierung handelt es sich darum, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das Investitionsklima zu verbessern. Die Opposition sieht darin den Versuch, die Wirtschaftsverbrechen der Ära Ben Ali durch eine generelle Amnesty weiß zu waschen.
Südsudan – Der südsudanesische Rat der Kirchen (SSCC), dem alle christlichen Denominationen angehören, hat einen neuen Friedensprozess angestoßen. Durch Einfluss auf die verantwortlichen Politiker, Mediationsbemühungen und Versöhnungsarbeit der Christen vor Ort wollen die Kirchen Druck auf die Friedensverhandlungen in Addis Abeba machen. Die Kirchen sind die einzige Institution, die noch Vertrauen in der Bevölkerung genießt, nachdem Politiker und Militärs durch bodenlose Korruption und einen sinnlosen Bürgerkrieg, der 2 Millionen Menschen heimatlos gemacht hat, jede Glaubwürdigkeit verloren haben. Präsident Obama hat in Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, Sanktionen angedroht. Präsident Kiir verlangte eine Bedenkzeit von zwei Wochen vor der Unterzeichnung des Vertragsentwurfs.
Guinea-Bissau – Wegen schwerwiegender Meinungsverschiedenheiten hat Präsident Jose Mario Vaz seinen Ministerpräsident entlassen, die Regierung aufgelöst und Parlamentswahlen angekündigt. Ex-Kolonialmacht Portugal stoppte alle Hilfsprogramme. Nach fünf Putschen seit der Unabhängigkeit kam letztes Jahr zum ersten Mal eine demokratisch legitimierte Regierung an die Macht. Beobachter befürchten eine Rückkehr ins Chaos in einem Land, dass zum Umschlagplatz von Drogen aus Lateinamerika auf dem Weg nach Europa geworden ist.
Nigeria – Laut Präsident des Tschad, Idriss Deby, wurde der Anführer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram, Abubakar Shekau, durch Mahamat Daoud ersetzt, der verhandlungsbereiter als sein Vorgänger sein soll. Trotz mehrerer militärischer Niederlagen verüben die militanten Islamisten immer wieder blutige Anschläge.
Libyen – Seit einem Jahr ringen die zwei verfeindeten Regierungen in Tobruk und Tripolis um die Macht. Bei neuen Verhandlungen in Genf sollen auf der Basis eines gemeinsamen Grundsatzpapiers noch offene Streitpunkte geklärt werden. Die Andeutung von Ministerpräsident Abdallah al-Theni, er werde sein Amt niederlegen, macht einen Verhandlungserfolg eher unwahrscheinlich. Der UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernadino Leon, sieht dennoch kleine Fortschritte, befürchtet aber im Fall eines Scheitern eine Spaltung des Landes.
Kongo DRC – Zum ersten Mal findet das in Frankreich bekannte Musikfestival 'Francofolies' in Kinshasa statt. In über 50 Konzerten auf drei Bühnen treten Künstler aus der ganzen Welt auf.
Eritrea – Nach Einstufung von 'Reporter ohne Grenzen' ist Eritrea mit Platz 180 von 180 nach China und Nordkorea das Schlusslicht in der Liste der unfreien Länder. Es gibt keine unabhängigen Medien und keine ausländischen Berichterstatter. Zahlreiche eritreische Journalisten sind im Gefängnis, sieben von ihnen starben in der Haft. Selbst im Ausland sind sie vor den Schergen der Geheimpolizei nicht sicher. Kein Wunder, dass Eritreer den höchsten Anteil an afrikanischen Flüchtlingen stellen, die nach Europa kommen.
Mali – Islamistische Gruppen haben ihre Aktivitäten vom Norden auf den Süden des Landes ausgeweitet. Bei einem Angriff auf ein Armeelager und später auf ein Hotel in der Stadt Savaré, 600 km nord-östlich von Bamako, kamen 13 Menschen ums Leben, unter ihnen vier Mitglieder der UN-Friedenstruppe MINUSMA.
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