Mali – Ein mutmaßlicher Zerstörer der historischen Kulturgüter in Timbuktu soll dem Weltstrafgericht überstellt werden. Als Anführer der Rebellen-Gruppe Ansar Dine soll er 10 Mausoleen und eine Moschee zerstört haben. Diese, von ganzen Bevölkerungsgruppen verehrten Heiligtümer gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre Zerstörung sei ein Kriegsverbrechen; der Prozess wäre der erste seiner Art.
Äthiopien – Zurzeit hält sich der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. von Kairo in Äthiopien auf. Anlass des Besuchs ist das Fest Kreuzerhöhung, das bei den 40 Mio. Mitgliedern der äthiopisch-orthodoxen Kirche besonders feierlich begangen wird. Der Patriarch verfolgt aber auch politische Ziele, denn die Beziehungen zwischen Kairo und Addis Abeba sind durch den Streit um die Nutzung des Nil-Wassers ernsthaft belastet. Ägypten fürchtet, dass der im Bau befindliche Grand Renaissance Damm am Blauen Nil die notwendige Wassermenge reduzieren würde. Äthiopien argumentiert, das Wasser würde nicht reduziert, sondern für die Bewässerung reguliert. Das an die Talsperre angeschlossene Kraftwerk wird, wenn fertiggestellt, mit 6000 Megawatt das größte in ganz Afrika sein.
Burkina Faso – Nachdem die Armee eine von Aufständigen gehaltene Kaserne eingenommen hatte, ist der Anführer des kurzen Putschs, Gilbert Diendéré, in die vatikanische Nuntiatur in Ouagadougou geflüchtet. Von dort führt er Verhandlungen. Seine Anhänger in der Präsidentengarde ruft er auf, ihre Waffen niederzulegen. Er selbst ist bereit, sich den Autoritäten zu stellen. Die wieder installierte Übergangsregierung ruft zu Toleranz auf allen Seiten auf.
Burundi – Wegen der umstrittenen verfassungswidrigen Wiederwahl von Präsident Nkurunziza und den Grausamkeiten gegen die Opposition vor und nach der Wahl hat die EU vier Vertraute des Präsidenten mit Sanktionen belegt: Einreise- und Vermögenssperre. Sie sollen diese Woche in Kraft treten. Seit Ankündigung der 3. Amtszeit herrscht in Burundi ein Klima der Gewalt.
Kongo-RDC – Für zwei Jahre leitete der deutsche Diplomat Matin Kobler als Sonderbeauftragter der UNO die UN-Friedenstruppe MONUSCO in der Demokratischen Republik Kongo. Zurückblickend ist er stolz auf das, was besonders im Osten des Landes erreicht wurde, wo die zertrümmerte Stadt Goma wieder blüht, frustriert aber auch über den langsamen Prozess, nach der Vertreibung der Rebellen eine staatliche Autorität aufzustellen. Er wünscht dem Kongo friedliche, glaubwürdige Wahlen und ein weitsichtiges Management der enormen Schätze des Landes, besonders der Regenwälder.
Simbabwe – Seit seiner Ernennung als zweiter Vizepräsident im Dezember 2014 logiert Phelekezela Mphoko im exklusiven Rainbow Towers Hotel. Die Hotel Unterbringung sei notwendig gewesen bis eine seinem Status entsprechende Residenz fertig gestellt sei. Mhokos Frau soll bereits drei Häuser, darunter eine 3 Mio. Dollar Villa, als unpassend abgelehnt haben. Ans Tageslicht kam die Riesensumme in einer Untersuchung, die Sparmaßnahmen für Regierungspersonal anstrebt.
Mosambik – Unter gegenseitigen Beschuldigungen können Einzelheiten nicht geklärt werden. Sicher ist, dass 20 Menschen, ein Minibus Fahrer und 19 aus Dhlakamas Entourage, in der Schießerei unweit der Stadt Chimoio in der Manica Provinz umkamen. Der Oppositionsführer sei unverletzt und hält sich verborgen. Ein Regierungssprecher dementiert Pläne der Maputo Regierung, Alonso Dhlakama zu beseitigen. Renamo würde ohne Zutun von außen eingehen.
Ägypten – Seit der Revolution in 2011 haben, laut einer UNO-Studie, „99% der Ägypterinnen Erfahrungen mit sexueller Belästigung“ gehabt. Um Frauen mehr Sicherheit zu bieten, hat Reem Fawzy 20 rosa Taxis gekauft und stellt junge Damen in rosa Blusen als Fahrerinnen ein. Die Chefin besteht auf Uni Abschluss und englisch Kenntnissen und bietet ein zwei-monatiges Training an, bevor die „Mädchen“ ins Kairoer Straßenchaos gelassen werden. Das „Pink Taxi“ wird als „wunderbare Erfindung“ gewertet. Die Gründerin will keine Polizei ersetzen, nur Frauen mehr Schutz geben.
Uganda – Robina Babirye ist seit ihrer Geburt HIV-positiv, und hat, wie etwa 1,5 Mio. ihrer infizierten Landsleute, Verachtung und Ausgrenzung erfahren. Nun ist sie stolze Schönheitskönigin „Miss Y+“ 2015. Mit diesem Wettbewerb wollen junge Ugander gegen das Stigma kämpfen und andere von ihren Chancen überzeugen. Die Gewinner und Zweitplatzierten sollen Kämpfer gegen AIDS sein und, nach Schulungen, an allen Foren, Workshops und Talkshows teilnehmen können.
Elfenbeinküste – Im Westen des Landes buddeln und meißeln etwa 16,000 Arbeiter, um das Gold aus der Erde zu holen. Kontrolliert werden die illegalen Minen von früheren Rebellen, die leicht an Waffen kommen. So könnte das Edelmetall den Frieden bedrohen, denn eine Wahl steht an. Präsident Ouattara hat bereits 158 illegale Abbaustellen räumen lassen, 106 weitere sollen geschlossen werden. Demnächst soll das Gold professionell und kontrolliert abgebaut werden.