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Botsuana – Zehn Nationalspieler wollten nach dem Qualifikationsspiel in Francistown nicht nach Hause zurück. Weder die Bitten des Botschafters noch die Festnahme durch die botsuanische Polizei konnten sie bewegen, ins Flugzeug zu steigen. Die jungen Männer wollen sich nicht dem unbegrenzten Militärdienst unterwerfen und ihr Leben unter Folter, Sklaverei und jeder Art von Missbrauch verbringen. Vor zwei Jahren hatte Uganda 15 Spielern aus Eritrea und dem Team-Arzt Asyl gewährt. Kein Land Afrikas hat so viele Flüchtlinge wie Eritrea. Bei einer Bevölkerung von nur fünf Millionen waren es letztes Jahr 360,000, die aus ihrem abgeschotteten Land, dem „Nord-Korea“ Afrikas, flohen.
Malawi – Hunderte äthiopische Migranten schmachten in Malawis überfüllten, unhygienischen Gefängnissen. Auf der Suche nach einem besseren Leben in Südafrika wurden sie in Malawi als illegale Migranten verhaftet. Sogar nach Absitzen ihrer Haftstrafe oder Zahlung von Bußgeld werden sie auf unbestimmte Zeit festgehalten, geplagt von Hunger, Krankheit und nagender Ungewissheit, denn es gibt kein Geld für die Rückführung. „Ärzte ohne Grenzen“ sind besorgt über den Zustand der Gefangenen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) versucht nun, Flugzeuge zu chartern, um sie in ihre Heimat zurückzubringen.
Ägypten – Ein Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten sagte, al Sisis Erlaubnis für den Bau einer koptischen Kirche sei ein positives Zeichen für die Christen im Land. Man versuche, den Koran aus historischer Sicht zu deuten, und Extremisten würden nicht geduldet. Die neue Kirche soll den koptischen Gastarbeitern geweiht werden, die in Libyen enthauptet wurden und als Märtyrer verehrt werden.
Simbabwe – Die UNO hat um 86 Mio. Dollar angefragt, um 1,5 Mio. Menschen vom Hunger zu retten. Nicht nur die schlechte Regierungsführung und bröckelnde Wirtschaft, sondern auch die Auswirkungen des Klimawandels führten zu der Nahrungsmittelknappheit. Viele Simbabwer beschränken sich bereits auf eine Mahlzeit am Tag, und die Regierung hat die randalierenden Gefangenen mit Fleisch aus den Wildreservaten versorgt. Das sich zurzeit abzeichnende El Nino Wetterphänomen droht, die Lage noch zu verschlimmern.
Südsudan – Die Entführung von Frauen und Mädchen ist ein beunruhigender Aspekt in dem seit 21 Monaten anhaltenden Konflikt, der bereits durch viele Kriegsverbrechen gezeichnet ist. Manche Frauen werden tagelang gefesselt und missbraucht, viele andere müssen unbegrenzt in Sex-Camps leben. Die Lage scheint sich nach dem kürzlich vereinbarten Waffenstillstand verschlechtert zu haben. Solange die Täter aus Regierungs- und Rebellentruppen Straffreiheit genießen, werden Frauen weiter leiden müssen.
Südsudan – Zu Beginn des Bürgerkrieges hatte Präsident Kiir Uganda um militärische Hilfe gegen die Rebellen unter Machar gebeten. Jetzt haben die ugandischen Truppen ihren Rückzug begonnen – eine Bedingung, die die Rebellen bei den Friedensverhandlungen stellten. Inzwischen ist es zweifelhaft, ob eine Ordnung hergestellt werden kann, denn die Rebellen sind erbost über Kiirs Verfügung, 18 neue Staaten zu schaffen – eine neue Machtergreifung seitens der Regierung.
Tansania – Wegen des geringen Niederschlags ist der Wasserspiegel in den Stauseen so niedrig, das alle Kraftwerke, die normalerweise 35% des Stroms generieren, abgestellt werden mussten, das erste Mal in der Geschichte. Das Land braucht 870 MW, kann aber nur 105 MW produzieren. Die drei neuen von Erdgas getriebenen Kraftwerke haben noch technische Probleme. Nur 24 % der Bevölkerung ist ans Stromnetz angeschlossen; die Regierung will die Zahl in den nächsten 10 Jahren verdoppeln.
Tschad – In Baga Sola, der größten Stadt am Tschadsee, gab es drei Selbstmordanschläge an einem Tag, einen am belebten Fischmarkt, die andern beiden in Flüchtlingslagern am Rande der Stadt, wo Tausende aus Niger und Nigeria Schutz vor Boko Haram Extremisten suchen. 41 Menschen kamen um; viele wurden verletzt. Nigerias Terrorgruppe greift immer wieder die Nachbarländer Tschad und Kamerun an, weil diese sich an der Ausrottung der Boko Haram beteiligen.
Guinea – Der gestrige Urnengang fand unter Spannungen und Gewalt statt, da es gerade davor tödliche Zusammenstöße gab. Präsident Condé hat trotz angeprangerten Unregelmäßigkeiten und einer schlechten Wirtschaftsentwicklung Chance auf einen Sieg. Neben Gold und Diamanten verfügt Guinea über die größten Bauxit-Vorkommen weltweit, doch der sinkende Weltmarktpreis macht dem Land zu schaffen. Auch die Ebola-Epidemie mit 2500 Toten hat Guinea zugesetzt.
Uganda – Als einzige Frau ruderte Gertrude Nabukeera ihren kleinen Kahn auf den Viktoria See und fischte nahe der Insel Bugala, damals schlangen-befallen. Heute, nach 27 Jahren gibt es in Bugala Häuser, Straßen, Solarstrom und fließendes Wasser. „Mama Sylvia“, wie sie genannt wird, besitzt 22 motorisierte Fischerboote und hat auf der Insel eine Anlegestelle, komplett mit Kühl-, Lager- und Verkaufsraum errichtet. Sie selbst kontrolliert die Arbeit ihrer Angestellten, auch ihres Mannes, und verwaltet die Finanzen. Sie hat ein weiteres Haus in Kampala; alle Kinder besuchten gute Schulen und ihre Eltern sind versorgt. Mama Sylvias Rat: „Steige ins Boot und fahr dahin, wo die Arbeit ist“.
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