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Madagaskar – Trotz Bemühungen von Gesundheitsbehörden und der WHO war ein Übergriff der Seuche auf Antananarivo unvermeidbar. Das warme Klima, die hohe Bevölkerungsdichte, die schlechte Hygiene, besonders im Slum von Ankasina, und das schwache Gesundheitssystem stellen ein hohes Risiko dar. Dazu sind die Flöhe, die die Bakterien von Ratten auf Menschen übertragen, resistent gegen viele Pestizide. Auch einige Pest-Bakterienstämme sind resistent gegen Antibiotika. Trotzdem sind durch eine rechtzeitige Behandlung durch Antibiotika die Heilungschancen hoch. Ein Impfstoff ist noch nicht in Sicht.
Gambia – Zwei UNO Beauftragte wurden von den Behörden daran gehindert, Untersuchungen über Folter anzustellen. Sie hatten wohl Erlaubnis, außergerichtliche Hinrichtungen und Unterdrückung der Oppositionellen zu beurteilen, aber in das Hochsicherheitsgefängnis in Banjul durften sie nicht rein. Präsident Jammeh regiert sein kleines Land rigoros und wird unzähliger Menschenrechtsverletzungen beschuldigt.
Botsuana – Gegen den Wunsch von Präsident Ian Khama hat das Oberste Gericht die Wahl des Vize Präsidenten durch Handzeichen abgelehnt und sieht die geheime Wahl als gesetzlich korrekt. Khama hat weitere Rückschläge auch aus der eigenen Partei erfahren, als bekannt wurde, dass sein Bruder, Tshekedi Khama, dieses Amt übernehmen sollte. Die Parlamentarier beschuldigen Khama, in einer der demokratischsten Nationen Afrikas eine Dynastie schaffen zu wollen.
Liberia – Laut Verteidigungsminister Samukai bedroht die Ebola-Epidemie die Existenz des Staates, der seine Aufgabe nicht mehr erfüllen könne, weil Infrastruktur und Kapazität fehlten. Liberia ist am schlimmsten betroffen und muss sich auf viele weitere Infizierte einstellen.
Komoren – Zehntausende staatenlose Menschen in Kuwait, „Bidun“ genannt, könnten demnächst auf den Komoren, der Inselgruppe zwischen Mosambik und Madagaskar, eine Staatsbürgerschaft erhalten. Kuwait würde nur 34,000 anerkennen; die andern seien am Anfang des Öl- Booms zugewandert oder deren Nachkommen. Die Komoren selbst sind ein unruhiges Land, geplagt von Coups und Sezessionsbestrebungen. Die etwa 614,000 Einwohner sind meist arm. Sie leben von Jagd, Fischfang und Landwirtschaft. Die Nelken -, Vanille-, Pfeffer – und Kakaoplantagen gehören Ausländern.
Liberia – „Ärzte ohne Grenzen“ bestätigen einen leichten Rückgang der Fälle, warnen aber, dass Ebola sich in Guinea und Sierra Leone noch weiter ausbreitet. Eine effektive Aufklärungskampagne, Handwaschstationen an allen großen Gebäuden landesweit und strikte Bestattungs-Regeln haben in Liberia Wirkung gezeigt.
Uganda – Im Westen Ugandas, besonders im Bezirk Ntoroko nahe der kongolesischen Grenze, haben sintflutartige Regenfälle ganze Siedlungen, Felder und landwirtschaftliche Betriebe überflutet, die Ernte zerstört und 16,000 Menschen in die Flucht getrieben. Die Hälfte von ihnen seien Minderjährige, berichtete UNICEF Sie brauchten sofort Hilfe. Neben Lebensmitteln und Medikamenten seien Zelte und Moskitonetze äußerst wichtig.
Ägypten – Nach Berichten aus Kairo soll es im Mittelmeer einen Terrorangriff auf ein Schiff der ägyptischen Marine gegeben haben. Fünf Soldaten wurden verletzt; acht weitere werden noch vermisst. Die ägyptische Armee zerstörte die vier Boote der Angreifer und nahm 32 Personen fest. Vor der ägyptischen Botschaft in Tripolis explodierte eine Autobombe, während es in Ägypten selbst Gefechte zwischen Militär und Islamisten gibt.
Mosambik – Suleman wurde von einer Gruppe Bewaffneter von einer Moschee in seinem Einkaufszentrum in Maputo in ein Auto gedrängt und weggefahren. Als Rauschgifthändler war er im Ausland nicht gern gesehen, hielt aber gute Kontakte mit Mosambiks politischer und wirtschaftlicher Elite. Der Frelimo Partei soll er reichlich Zuwendungen gemacht haben. Sulemen soll auch zur Entwicklung Maputos zum Drogenumschlagplatz und zu der wachsenden Geldwäsche beigetragen haben.
Libyen – Allein im vergangenen Monat mussten 106,000 Libyer ihre Heimat verlassen; seit Mai waren es 400,000, berichtet das UN-Flüchtlingswerk UNHCR. Grund dafür sind die bewaffneten Konflikte zwischen den verschiedenen Milizen, besonders in den Städten. Wegen der prekären Sicherheitslage und der schrumpfenden Finanzen ist es extrem schwer, notwendige Hilfsgüter zu den Betroffenen zu bringen. Der kommende Winter verschlimmert die Lage noch.
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