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Ägypten – Obwohl russische und ägyptische Behörden eher von einem technischen Defekt ausgehen, beharren auf dem Sinai marodierende IS-Milizen auf ihrem Anspruch, die Maschine zum Absturz gebracht zu haben. Es sei eine Racheaktion für das russische Eingreifen in Syrien. Die Vermutung, dass „eine mechanische Einwirkung“ den Absturz ausgelöst habe, gibt mehr Raum für Spekulationen. Mehrere Fluggesellschaften wollen die Sinai-Halbinsel meiden. Seit 2013 sind in Gefechten zwischen ägyptischen Sicherheitskräften und der IS-Miliz hunderte Soldaten und Polizisten umgekommen.
Tansania – Der Kandidat der regierenden CCM, John Magufuli, hat die Wahl mit 58% der Stimmen gewonnen; sein Herausforderer Lowassa erhielt 40%. Die Opposition wehrt sich gegen das Ergebnis, weil die Wahl im semi-autonomen Sansibar, wo die Opposition führte, annulliert wurde. Auch EU Beobachter sprechen von „fehlender Transparenz“. Das gespannte Verhältnis zwischen Sansibar und dem Festland ist eine der großen Herausforderungen in dem sonst so friedlichen stabilen Land.
Tansania – Arbeit am größten Hafen von Ostafrika hat im Touristenzentrum Bagamoyo, 75 km nördlich von Dares Salaam, begonnen. Der Großteil der benötigten 11 Mrd. kommt von einer chinesischen Firma. zwei Mio. Container sollen jährlich abgefertigt werden können. Das Hinterland soll eine Wirtschafts – und Industriezone werden. Zur deutschen Kolonialzeit war Bagamoyo die Hauptstadt, und während des Sklavenhandels wurden von dort die Sklaven nach Sansibar verschifft.
Nigeria – Nach eigenen Angaben hat die nigerianische Armee 338 Geiseln – darunter 192 Kinder und 138 Frauen - aus der Gewalt von Boko Haram gerettet. 30 Terroristen kamen um, die Camps im Sambisa Waldgebiet wurden zerstört und Waffen sichergestellt. Ob Mädchen von Chibok unter den Befreiten waren, konnte nicht bestätigt werden. Bisher starben durch Boko Haram Attacken 17,000 Menschen; 2,5 Mio. wurden von ihrer Heimat vertrieben.
Elfenbeinküste – Ouattara hat mit fast 84% in der ersten Runde eine friedliche und reibungslose Wahl gewonnen, anders als vor fünf Jahren, als 3,000 Menschen umkamen. Der 73-Jährige, im Zivilberuf Ökonom, hat in seiner ersten Amtszeit die Wirtschaft des vom Krieg gezeichneten Landes wiederbelebt und verspricht nun, mehr Beschäftigungschancen und eine bessere Infrastruktur - besonders in Transport und Energie - zu schaffen. Er will der Präsident aller Ivorer sein, Versöhnung stiften und sein Land zum Wohlstand bringen.
Simbabwe – In Chitungwiza, der Schlafstadt von Harare, wurde beim Überqueren eines seichten Flusses ein 5-jähriges Mädchen durch ein Krokodil von der Hand der Mutter gerissen Die Leiche des Kindes wurde erst am nächsten Tag im Schilf gefunden. Es ist selten, dass Krokodile sich in Stadtnähe wagen.
Südafrika – Die geplante Erhöhung von Studiengebühren ist an den heftigsten Studentenprotesten seit Ende der Apartheid in 1994 gescheitert. Erst als am Freitag 13,000 Studenten gegen das Union Building in Pretoria marschierten, hat Präsident Zuma einen Rückzieher gemacht. Dabei hatte er beim Antritt an die ANC-Spitze freie Hochschulbildung versprochen. Jetzt verlangen Studenten diese freie Ausbildung, denn nur eine gute und bezahlbare Ausbildung kann die Unterschiede zwischen Arm und Reich auf Dauer reduzieren.
Kenia – Während Europa besorgt auf die Menschenströme aus Syrien schaut, wird leicht übersehen, dass das größte Flüchtlingslager der Welt –Dabaab mit 330,000 Somalis - in Kenia ist, und nur 100 km entfernt auch Kakuma mit 186,000 Vertriebenen aus dem Südsudan. Von den acht größten Lagern weltweit sind sieben in Ostafrika. Die Menschen, meist Frauen und Kinder, suchen Schutz vor Krieg und Terror, Hunger und Willkür. Im westafrikanischen Nigeria sind 150,000 vor Boko Hraram in Nachbarländer geflohen, 1,5 Mio. in andere Landesteile. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk haben 15 Mio. Menschen in diesen Regionen ihre Heimat verloren; afrikanische Nachbarstaaten gewähren ihnen Schutz.
Komoren – Unter den Komoreninseln zwischen Mosambik und Madagaskar hat Mayotte mit besseren Schulen, Krankenhäusern und Lebensbedingungen eine magische Anziehungskraft. Geographisch gehört Mayotte zu den Komoren, politisch jedoch zu Frankreich, weil die Bewohner so abstimmten. Fast täglich versuchen Flüchtlinge der anderen ärmeren Komoreninseln Anjouan, Moheli und Grande Comore nach Mayotte zu gelangen, in kleinen, oft überladenen Booten und meist bei Nacht, um der Küstenwache zu entgehen. Keiner hat die Ertrunkenen im Indischen Ozean gezählt; Schätzungen reichen von 10,000 bis 50,000.
Südsudan – Laut einer von FAO und UNICEF veröffentlichten Erklärung leben im Krisenstaat „30,000 Menschen unter extremen Bedingungen und sind von Hungertod bedroht“. Tausende weitere sind am Rand der Hungersnot. Am stärksten betroffen sind die Menschen im ölreichen, umkämpften Unity State, wo sich die Lage enorm verschlechtert hat und Hilfsorganisationen sich zurückziehen mussten. 3,9 Mio. sind bereits Opfer der Krise; alle vereinbarten Waffenruhen sind bisher gescheitert.
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