Simbabwe – Das Oberste Gericht erlaubt Firmen Kündigungen fristlos und ohne Abfindungen. Dies hat bisher zu etwa 20,000 Entlassungen geführt. Besonders betroffen ist die Eisenbahn NRZ, die schon vielen ihrer Angestellten monatelang keinen Lohn zahlen konnte.
Guinea-Bissau – Nur drei Tage war Premier Dja im Amt, als das Verfassungsgericht seine Regierung für illegal erklärte. Der Präsident hatte die Wahl seines Premiers zu eigenen Zwecken getroffen, ohne die Mehrheitspartei im Parlament zu konsultieren. Zivile Organisationen sehen den Eingriff des Gerichts in die Politik als willkommenen Schritt zu einem Rechtsstaat.
Ägypten – Die 19-jährige Mariam Malak aus dem armen Süden, jahrelang Klassenbeste, fällt im Endexamen durch. Sie ist sicher, dass ihre Papiere bewusst vertauscht wurden. Nachdem ihre mehrfache Frage abgewiesen wurde, ging sie an die Öffentlichkeit. Die sozialen Medien unterstützen sie in ihrem Kampf gegen Korruption im Bildungswesen. Sie schaffte es bis Kairo und will weiter kämpfen. Ihr Mut brachte auch andere junge Menschen auf die Straße und löste Proteste in Kairo und Alexandrien aus.
Mosambik – Die letzte bekannte von 171,000 Minen wurde entschärft. Zwei Jahrzehnte hat die britische Organisation „Halo Trust“ an der Beseitigung der versteckten, explosiven Gefahr mit allen Mitteln, auch dem Einsatz von Schnüffelratten, gearbeitet. Die Minen aus dem Freiheits- und Bürgerkrieg haben hunderte Menschen getötet und verstümmelt. Jetzt kann das vorher verseuchte Land endlich für landwirtschaftliche Zwecke gebraucht werden.
Südsudan – Über 100 weitere wurden verletzt, als der Tanklaster explodierte. Der Tanker war westlich von Juba verunglückt und zog, wie so oft, viele Menschen an, die ihre Kanister mit Treibstoff füllen wollten. Solche Unglücke sind häufig; in der DR Kongo gab es vor 5 Jahren fast 300 Opfer.
Sierra Leone – Heftige Regenfälle und zerstörerische Fluten haben in Teilen von Freetown, besonders im Küstenstreifen von Kroo Bay, Straßen und Häuser weggewaschen. Der OP Saal des Krankenhauses ist überschwemmt. Vier Menschen starben. Bewohner werden aufgerufen, gefährdete Stellen zu verlassen und womöglich zu Hause zu bleiben. Obdachlose werden im nationalen Fußballstadion untergebracht, eine riskante Lösung, da gerade wieder Ebola ausgebrochen ist. Der starke Regen soll noch sechs Tage anhalten.
Simbabwe – Präsident Mugabe las bei der Parlamentseröffnung irrtümlicherweise dieselbe 27-Minuten Rede, die er Ende August zur Lage der Nation gehalten hatte, ohne es zu merken. Für die Opposition ein klarer Beweis für die “Senilität“ des 91-Jährigen. Sie unterbrachen die Rede aber nicht, wie beim ersten Mal, denn sie waren bedroht worden. Mugabe selbst ist zuversichtlich, über seinen 99. Geburtstag hinaus regieren zu können. In einer Sondersitzung am nächsten Tag wurde dem Parlament die korrekte Rede nachgeliefert.
Burkina Faso – Präsident Kafando und Regierungschef Zida sind in Haft; sie wurden von Soldaten der Präsidentengarde im Parlamentsgebäude als Geiseln genommen. Nach den Wahlen am 11. Oktober sollten sie der neuen Regierung die Geschäfte übergeben. Ein enger Verbündeter des vor einem Jahr gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré wurde im Fernsehen als der neue Führer des Landes genannt. Grund für den Putsch: der Wahlausschluss von Kandidaten der früheren Regierungspartei und die Loyalität der Präsidentengarde zu Compaoré.
Südafrika – Der vor 25 Jahren für seinen Glauben ermordete Benedict Daswa wurde am vergangenen Wochenende in seiner Heimat Tshitanini in der Limpopo Provinz als erster Südafrikaner von Kardinal Angelo Amato in das Buch der Seligen aufgenommen. Der eifrige Lehrer, Katechet und Freund der Kinder, Armen und Hilflosen, wehrte sich gegen die Macht der Zauberer und wurde deshalb zu Tode geprügelt.
Ghana – 36 Richter, 22 von Distrikt-Gerichten und 12 vom obersten nationalen Gericht, sollen gegen Bestechungsgelder den Auftraggebern genehme Urteile gefällt haben. Aufgedeckt hat den Skandal der mutige Journalist Anas, der mit versteckter Kamera über zwei Jahre 500 Stunden Video-Beweismaterial aufgenommen hat. Diese Korruption ist der größte Skandal in Ghanas Justizwesen, der die Justiz und den Glauben an die Demokratie lähmt. Dabei ist es nur die Spitze des Eisbergs, da noch viele weitere Beamte involviert sind.