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Libyen – Die IS Terror Gruppe hat zwischen 2,000 und 3,000 Kämpfer in Libyen stationiert und will demnächst noch mehr Territorium in dem strategisch gelegenen nordafrikanischen Land gewinnen, mit Sitz in der Küstenstadt Sirte. Ein UNO-Bericht erwähnt jedoch Hindernisse durch kriegerische Gruppen und den Widerstand der Bevölkerung. Auch es IS schwierig für IS, Ölfelder und Raffinerien unter seine Kontrolle zu bringen.
Burkina Faso – Ex-Premier Kabore gewann die Präsidentenwahl, die mit Ruhe und Gelassenheit verlief, und wurde offiziell zum Sieger erklärt. Endlich hat das Land einen Präsidenten, der vom Volk gewählt ist und nicht durch einen Putsch an die Macht kam.
Kongo-RDC – In einem Zusammenstoß zwischen der kongolesischen Armee und einer ugandischen Rebellengruppe (ADF) sind mindestens 30 Menschen umgekommen. Der Angriff ereignete sich in Eringeti, unweit Beni, im Osten des Landes, wo die ADF letztes Jahr hunderte Zivilisten umgebracht hat. Noch immer sind dutzende bewaffnete Gruppen aktiv, die nach dem ruandischen Völkermord die Region überflutet haben.
Dschibuti – Djibuti ist wegen seiner günstigen geographischen Lage am Horn von Afrika bereits Marinebasis für westliche Mächte, darunter Frankreich und die USA. Nun hat auch China Interesse angemeldet. Bei dem militärischen Umbau solle Heer, Marine, Luftwaffe und Raketenabwehr unter ein Kommando gestellt werden. Und für die Versorgung der chinesischen Flotte im Golf von Aden hat China bereits einen 10-Jahres-Vertrag für einen Stützpunkt mit Djibuti unterzeichnet. Dies ist der erste Auslandsstützpunkt; weitere sollen in Afrika folgen.
Burkina Faso – Gestern haben 5,5 Mio. Burkiner über ein neues Oberhaupt abgestimmt. Nachdem letztes Jahr ein Volksaufstand den Langzeitherrscher Campaoré fast gewaltlos entmachtet hatte und es vor zwei Monaten noch einen vereitelten Putsch gab, waren die Sicherheitsmaßnahmen enorm. Die Wahl verlief friedlich. Ergebnisse werden im Lauf der Woche erwartet. Seit seiner Unabhängigkeit in 1960 hat Burkina Faso sieben Militärputsche erlebt. Jetzt gilt das Land als „Demokratie-Hoffnung“ in Afrika.
Tunesien – Schon 3000 Jahre lang bauen die Menschen in Tunesien Oliven an. Jetzt könnten die Wechsel von Fluten und extremer Dürre die Produktion in 15 Jahren halbieren. Obwohl dieses Jahr noch eine Rekordernte aufweist, geht der allgemeine Trend nach unten. Nur einige hundert Kilometer liegen zwischen der fruchtbaren Mittelmeerküste und der Sahara; letztere rückt immer näher.
Nigeria – Dem südafrikanischen Mobilfunk-Anbieter MTN wurde von Nigeria eine Strafe von 5,2 Mrd. Dollar aufgebrummt, weil er etwa 5 Mio. unregistrierte SIM-Karten nicht blockiert haben soll. Für Nigeria bestand so ein Sicherheitsrisiko, da Kriminelle und die Boko Haram Milizen diese Anonymität ausnutzen konnten. Der MTN Konzern, der als afrikanischer Standardwert gilt und in Nigeria 60 Mio. Kunden hat, ist in seiner Existenz bedroht und verhandelt über eine Minderung der Strafe. Der bisherige Chef, Sifiso Dabengwa, trat sofort zurück.
Kongo RDC – Tief im kongolesischen Dschungel studieren die Wissenschaftlerin Barbara Fruth und ihr Team, wie Bonobos sich mit Pflanzen des Urwalds behandeln, ähnlich wie das Volk der Nkundo. Sie sammeln Tausende Pflanzen und prüfen sie auf ihre pharmazeutische Wirksamkeit. Im Wettlauf mit der Zeit will das Team möglichst viel herausfinden, bevor durch Wilderei und Abholzung des Regenwaldes die Bonobos aussterben, ohne uns ihre Geheimnisse preisgegeben zu haben.
Tansania – Der neue Präsident John Magufuli streicht die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag und ordnet stattdessen Säuberungsarbeiten an. Es sei nicht annehmbar, dass Geld an Feiern verschwendet wird, während die Cholera Menschen dahinrafft. Straßen, Häuser, Märkte und Arbeitsplätze sollen gesäubert werden. Gespartes Geld soll im Kampf gegen die Cholera eingesetzt werden. Magufuli, „Bulldozer“ genannt, hat schon manche Überraschungen gebracht. Zum 1. Mal in 54 Jahren soll es am 9. Dezember keine Schwelgerei geben.
Mali – Nach dem Geiseldrama mit 21 Toten hat das Land drei Tage Staatstrauer und zehn Tage Ausnahmezustand angesagt. Die Jagd nach Attentätern geht weiter, und Angst und Wut machen sich breit. Zu dem Überfall bekannten sich al-Qaida in Maghreb (Aqim) und al-Murabitoun, die Terrorgruppen, die durch Frankreichs Eingreifen im Norden Malis in ihrem Vordringen gehindert wurden. Sie sehen in westlichen Interventionen feindliche Handlungen und wollen die bisher ruhige Hauptstadt destabilisieren.
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