logo Netzwerkafrika
Ägypten – Das Gericht in Kairo hat gestern 183 Todesurteile über Unterstützer vom gestürzten Präsidenten Mursi verhängt. Sie sollen an der Tötung von Polizisten mitschuldig sein. Der jetzige Präsident al-Sisi sieht im inhaftierten Mursi und den Muslimbrüdern eine ständige Bedrohung und geht mit extremer Schärfe gegen die Anhänger vor.
Tunesien – Drei Monate nach der Parlamentswahl hat Premier Habib Essid sein Kabinett vorgestellt. Als er beim ersten Versuch merkte, dass der totale Ausschluss der islamistischen Ennahda Partei nicht annehmbar war, soll nun unter den 24 Ministern neben weltlichen und liberalen Politikern auch ein Vertreter der Ennahda das Bildungs- und Beschäftigungsministerium innehaben. Das Parlament muss den Vorschlag noch billigen. Mit den eingegangenen Kompromissen könnte der demokratische Wandel gelingen.
Tunesien – Die erste freie Präsidentschaftswahl in der Geschichte des Landes ist, laut der EU Außenbeauftragten, ein Meilenstein auf dem Weg zur Demokratie. Nun müsse wirtschaftliche und soziale Entwicklung folgen. Ende Dezember steht eine Stichwahl an, um den Wahlprozess zu beenden.
Sudan – Weil die Arbeit der Hilfsorganisation von den Behörden systematisch blockiert wird so dass sie ihrer Sorge besonders um die Menschen in den Bundesstaaten Blue Nile und Darfur nicht gerecht werden können, haben die Ärzte ihren Rückzug angekündigt. An die Hunderttausende Vertriebenen in dieser Region lässt die Khartum Regierung keine internationale Hilfe ran.
Ägypten – Bei einer extrem koordinierten Angriffsserie auf der Sinai Halbinsel gab es mindestens 26 Tote, meist Sicherheitskräfte. Krankenhäusern zufolge wurden 60 verletzt. Präsident al-Sisi, zurzeit auf dem AU-Gipfel in Addis Abeba, befahl, die Verantwortlichen aufzuspüren und ihre Verstecke zu zerstören.
Senegal – Auf dem heutigen zehnten Semperopernball wird, u.a., der senegalesische Präsident Macky Sall für seinen Einsatz für „freiheitliches Denken, Handeln, Toleranz und Demokratie“ mit dem Orden des Balls geehrt. Er wird von den Sängern Youssou N'Dour und Baaba Maal begleitet, die mit Musik aus dem Senegal auf der Bühne auftreten. Auch ausgezeichnet wird Topmodell Naomi Campbell für ihr „soziales Engagement in der Ebola-Bekämpfung“ in Westafrika.
Kenia – Seitdem die Umweltaktivistin in Mombasa das mit einem GPS-Sender ausgestattete Armband trägt, das eine schwedische Menschenrechtsorganisation entwickelt hat, geht Phyllis Omido furchtlos an ihre Arbeit. Sie spürt der Bleiverseuchung einer Fabrik im Armenviertel auf und wurde schon Opfer eines Schlägertrupps. Jetzt kann sie, wenn Gefahr droht, ein Funksignal auslösen, um Hilfe zu holen. Die Stockholmer Organisation „Civil Rights Defenders“ überwacht bisher 40 gefährdete Menschen weltweit.
Ägypten – Eine Woche nachdem die Medien über den missglückten Reparaturversuch an der goldenen Totenmaske von Tutanchamun berichtet hatten, wurde der Leiter des Ägyptischen Museums in Kairo strafversetzt. Man hatte den abgebrochenen Bart mit einem gewöhnlichen Kleber befestigt. Nun soll ein deutscher Experte vom Römisch-Germanischen Museum in Mainz, Christian Eckmann, den Schaden beseitigen.
Malawi – Nach einer ungewöhnlichen Dürre mit trockenen Flüssen und Brunnen und sengenden Feldern kam der Regen in Unmengen. Man spricht von 200 Toten und 130,000 Evakuierten. Die Caritas hilft dem armen Land durch die Katastrophe mit Evakuierung, Versorgung, Hygiene und, sobald wie möglich, mit einem landwirtschaftlichen Neuanfang, denn die Ernte ist Großteils vernichtet und Malawi lebt von der Landwirtschaft.
Libyen – Mit einer Autobombe vor und Schusswaffen im Gebäude haben die Angreifer neun Menschen getötet, sechs davon Ausländer. Auf Twitter bekannte sich eine IS – nahe Gruppe zu der Tat, wogegen lokale Milizen das „alte Regime“ beschuldigen.
­