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Nigeria – Dass der britische Premier Cameron im Gespräch mit der Königin Nigeria als “fantastisch korrupt” bezeichnete, hat den nigerianischen Staatschef Buhari verärgert. Es stimmt, dass Nigeria auf dem Korruptions-Index Platz 136 von 168 Nationen einnimmt, aber Buhari hat seit Amtsantritt mutige Schritte unternommen. Er erwartet keine Entschuldigung von Cameron, aber die Rückgabe nigerianischen Vermögens, das gestürzte Herrscher aus Nigeria mitgehen ließen und das in britischen Banken liegt. Der für den 12. Mai in London geplante Anti-Korruptionsgipfel soll den Kampf gegen Korruption weltweit intensivieren.
Ghana – Obwohl Kinderhandel in Ghana strafbar ist, werden immer noch Jungens von ihren Eltern verkauft und früh zu schwerer Arbeit gezwungen, oft unter Lebensgefahr. Ein Arbeitstag auf See und beim Netze einziehen kann 17 Stunden dauern. Die Master können die Kindersklaven auch weiterverkaufen und zwangsverheiraten. Laut der NGO „Challenging Heights“ arbeiten 10,000 Kinder in der Fischerei. Der Gründer der Organisation, selbst Überlebender der Sklaverei, versucht, die Kinder an ihre Eltern zurückzubringen, ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen, die Familien zu stärken und den ganzen Kinderhandel zu beenden.
Nigeria – Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Kaigama, bedankte sich bei Präsident Buhari für seine Bemühungen, die „beiden Monster“, Boko Haram und Korruption, zu überwinden. Gemeinsam wollen sie Nigeria retten. Der Erzbischof erwähnte auch den unermüdlichen Einsatz kirchlicher Organisationen für die von der Terror-Miliz verjagten Binnenflüchtlinge, bedauerte jedoch, dass die Regierung die „Missionsschulen“ nicht unterstützt. Es sei auch unannehmbar, dass der Bau einer Kirche im muslimischen Norden so unendlich schwierig ist. Buhari solle die nördlichen Bundesstaaten dazu bewegen, die von der Verfassung garantierte Religionsfreiheit zu respektieren.
Südafrika – Die Staatsanwältin Thuli Madonsela, als Schützerin des Rechts aufgestellt, erhielt eine Todesdrohung. Ihre Beseitigung soll wie ein normaler Unfall erscheinen. Sie weiß, dass sie gefährlich lebt, wenn sie Korruption, Missbrauch, Betrug und Verschwendung auch an höchster Stelle aufdeckt. Ihr größter Sieg war, dass das Höchste Gericht bestätigte, dass Präsident Zuma gegen die Verfassung gefehlt hat, als er ihre Anweisung über Rückzahlung von Staatsgeldern für die Renovierung seines Anwesens ignorierte. Thuli Madonsela wurde von TIME und „Amnesty International“ als „inspirierendes Beispiel“ geehrt.
Uganda – Die Regierung in Kampala möchte, dass die Oppositionskandidaten der Wahl dabei sind, wenn Yoweri Museveni am 12. Mai zum 5. Mal in das Amt des Staatspräsidenten eingeführt wird. Auch 12. Staatschefs und 5. Premiers werden kommen. Doch zwei von Musevenis Kontrahenten haben seinen Wahlsieg vor Gericht angefochten, und Besigye, der die Wahl einen „großen Schwindel“ nannte, will zu Demonstrationen aufrufen, um die Zeremonie zu stören. Die Medien wurden mit Sanktionen bedroht, wenn sie live von den Protesten berichten.
Mosambik – Bei seiner Eröffnung in 1955 war das Hotel am Strand von Beira mit Meeresblick, Tanzsaal und Olympia Pool „Der Stolz von Afrika“. Nach Bürgerkrieg, Plünderung, Nutzung als Kaserne und Gefängnis ist die drohende Ruine jetzt die Heimat von etwa 3,700 Hausbesetzern, manche schon in der dritten Generation. Ohne Strom und Wasser, Türen und Fenster, ohne Müllabfuhr fristen die Menschen ein tristes Dasein. Gewaschen wird im trüben Pool Wasser. Aber das Gefüge funktioniert wie eine kleine Stadt mit Läden, Werkstätten und einer Verwaltung. Arbeit hat fast niemand. Abends spielt man Fußball am Sandstrand oder sitzt in einer Bretterbude nebenan, der einzigen Stromquelle, und schaut sich auf ein paar kleinen Bildschirmen die andere Welt an.
Ghana – Ghanas Oppositionspartei NDP hat auf ihrem Kongress am Wochenende Nana Konadu Agyeman Rawlings, Frau des Ex-Präsidenten Jerry John Rawlings, als ihre Kandidatin für die November Wahlen vorgeschlagen und, nach Zustimmung ihres Mannes, bestätigt. Ihre Beliebtheit könnte dem jetzigen Präsidenten John Dramani Mahama zu schaffen machen. Ihr Engagement für Frauen und ihre reiche politische Erfahrung werden geschätzt. Auch traut man ihr einen Wahlkampf zu, bei dem es um wichtige Belange des Landes statt um persönliche Attacken geht.
Simbabwe – Schon länger bildeten sich lange Schlangen vor den Geldautomaten, die nichts mehr hergaben. Jetzt hat die Zentralbank beschlossen, Schuldscheine als Parallelwährung zum US Dollar zu drucken und eine Obergrenze von $ 1000 pro Tag für Abhebungen festzusetzen. Die Krise erinnert an die Hyperinflation in 2009, als die Regierung gezwungen war, die eigene Währung aufzugeben und den US $ als Zahlungsmittel einzuführen. Die anhaltende Dürre, die zu Wassermangel, Nahrungsmittelknappheit, Verlust von Herden und akuter Hungersnot für fast 4 Mio. Bürger führt, verschlimmert die Lage.
Kenia – Das sechsstöckige Wohnhaus in Nairobi, das am 29. April in den Regenfluten einstürzte, birgt immer noch etwa 70 Vermisste. Am 4. Tag wurde ein 6-monate altes Mädchen lebend geborgen, am nächsten Tag seine tote Mutter. Noch am 6. Tag wurden vier Menschen aus den Trümmern befreit; eine der Frauen verlor ihr ungeborenes Kind. Es ist ein unermüdlicher Einsatz. Bis jetzt wurden 37 Tote gezählt. 150 Familien wohnten in dem Haus, obwohl es als untauglich erklärt worden war. Laut Urteil der Baubehörden weisen etwa die Hälfte aller Wohnhäuser in der Hauptstadt ernste Baumängel auf.
Kenia – Präsident Kenyatta selbst hat Feuer an die aufgestapelten Stoßzähne gelegt, um zu zeigen, dass sein Land es ernst meint mit der Rettung der Elefanten. Über 100 Tonnen beschlagnahmtes Elfenbein von bis zu 8,000 Dickhäutern wurden zerstört. Zuvor hatten sich Staatschefs in Nairobi getroffen und ein Ausrotten des illegalen Elfenbeinhandels verlangt. Kritiker im Ausland beanstanden, dass ein armes Land viele Millionen einfach verbrennt, und Tierschützer meinen, dass die Wilderei wegen der Knappheit weiter zunimmt.
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