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Burundi – In der neuesten diplomatischen Initiative hat der bisher störrische Nkurunziza dem UN-Generalsekretär versprochen, 2000 Gefangene freizulassen und einen Dialog mit der Opposition aufzunehmen. Seit Beginn des Konfliktes im April kamen 400 Menschen ums Leben; 250,000 flohen in Nachbarländer. Der schlimmste Vorfall war das Morden in Bujumburas Straßen im Dezember; von Amnesty International veröffentlichte Bilder weisen auf Massengräber hin.
Mosambik – In den letzten Wochen sollen etwa 6000 Mosambikaner ins Nachbarland Malawi geflüchtet sein, um den Kämpfen zwischen Regierungs-Truppen und Milzen der Opposition RENAMO zu entgehen. Die Lage wurde akut, als im Oktober Sicherheitskräfte in der Tete Provinz versuchten, RENAMO Kämpfer zu entwaffnen. HRW berichtet von Folter, Peitschenhieben, Messerstichen und sexueller Gewalt von Seiten der Regierungstruppen an Zivilisten. Die Regierung in Maputo streitet das ab; die Menschen würden nicht vor den mosambikanischen Sicherheitskräften, sondern vor den RENAMO Banditen fliehen.
Elfenbeinküste – Noch immer werden in der Elfenbeinküste und im benachbarten Benin, Heimat des Voodoo-Kults, psychisch Kranke in Verliese gesperrt und an Baumwurzeln gekettet. Man fürchtet sie als von Dämonen Besessene. Nur die kath. Organisation St. Camille de Lellis unter ihrem Direktor Grégoire Ahongbonon nimmt sich ihrer an, sammelt sie in Therapiezentren, stellt sie auf Psychopharmaka ein und verhilft ihnen zu einer sinnvollen Beschäftigung mit dem Ziel, sie wieder in ihre Dörfer zurückkehren zu lassen. 15 Zentren hat Ahongbonon in der Elfenbeinküste aufgebaut, vier in Benin. Seit der Gründung in 1991 wurden mehr als 15,000 Patienten dort von ihren Fesseln befreit.
Äthiopien – Human Rights Watch (HRW) berichtet, dass trotz Leugnung von Seiten der Regierung, die Sicherheitskräfte immer noch friedliche Demonstranten in der Oromia Region einsperren. Die Oromos wehren sich seit November, weil sie um den Verlust ihres Ackerlandes bangen. HRW appelliert an die Regierung in Addis Abeba, die exzessive Gewalt der Sicherheitskräfte einzudämmen und willkürlich Verhaftete freizulassen, bevor eine faire Untersuchung beginnen kann.
Marokko – Marokkanische Lastenträger schmuggeln regelmäßig Ware durch die Grenze der Enklave Melilla im Nordwesten des Landes. Der sechs-Meter hohe Stacheldrahtzaun, der die spanische Enklave vor ungewollten Migranten schützen soll, ist durchbrochen durch ein Tor, durch welches marokkanische Träger frühmorgens auf spanische Lastwagen stürmen. Sie packen die bis zu 80 kg schweren Bündel und schleppen sie über die Grenze. Was einer tragen kann, gilt als zollfreies Handgebäck. Für jedes geschleppte Bündel zahlen Schmuggler etwa 5.00 US$, kaum genug für Essen und Schulgeld. Da der Handel illegal ist, gibt er keinerlei Versicherung oder Vergütung.
Simbabwe – Gestern hat Robert Mugabe seinen 92. Geburtstag unter Freunden gefeiert. Nächstes Wochenende soll in der Provinzhauptstadt Masvingo die öffentliche Party sein. Ein Werbeposter für die Sonderausgabe der „Sunday News“ verkündete: „Mugabes Geburtstag ist wie der von Jesus Christus“. Manche Anhänger wollen den 21 Februar zum Nationalfeiertag erklären. Während Tausende geladene Gäste schlemmen, sind über drei Millionen Simbabwer wegen der Dürrekatastrophe und Misswirtschaft auf Lebensmittelhilfen der UNO angewiesen. Mugabe will 2018 nochmal für eine 5-jährige Amtszeit kandidieren; danach wäre er 99 Jahre alt.
Niger – Bitterarm und von Terror bedroht – im Nordwesten von al-Qaida und im Süden von Boko Haram – hat Niger gestern einen neuen Präsidenten und ein Parlament gewählt. Der Amtsinhaber, Mahamadou Issoufou, der sich gegen den Terror wehrt aber sein Volk vielfach enttäuscht hat, hofft auf eine zweite Amtszeit. Sein stärkster Herausforderer, Hama Amadou, sitzt seit seiner Rückkehr aus dem Exil im Gefängnis. 7.5 Mio. Bürger waren zur Wahl aufgerufen; Resultate werden in fünf Tagen erwartet. Terror ist das dominierende Thema; nach Anschlägen in Mali und Burkina Faso könnte es auch Nigers Hauptstadt Niamey treffen.
Südsudan – Nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) kamen 18 Zivilisten um, auch zwei ihrer Mitarbeiter. Die Kampfparteien müssten die Zufluchtsstätten unbedingt schützen. Etwa 47,500 Menschen leben in dem Lager nahe Malakal. Im Krankenhaus hatten 600 meist Frauen und Kinder Schutz gesucht. Die Kriegsparteien haben seit Anfang der Kämpfe bereits acht Feuerpausen vereinbart – und alle gebrochen.
Kenia – Wildhüter suchen nach sechs Löwen, die aus dem stadtnahen Nairobi Nationalpark ausgebrochen sind und dichtbesiedelte Gegenden der Stadt verunsichern. Bewohner sind zur Vorsicht gemahnt; sie sollen Sichtungen melden. Einige der Tiere fanden den Weg zurück; andere wurden in Kibera gesichtet. 30 Löwen soll es noch im Nationalpark geben, im ganzen Land – nach jahrelangem Jagen und Wildern – nur noch 2000.
Libyen – In einem „sehr präzisen Angriff“ wurde nur, wie geplant, der Ausbildungsort nahe Sabratha, westlich von Tripolis, getroffen. 41 Menschen sollen in dem Versteck getötet worden sein, mehrheitlich Tunesier. Unter den Opfern soll ein ranghohes Mitglied von IS sein. Der Angriff wurde angeordnet, nachdem klar war, dass die Gruppe „Anschläge auf US – und westliche Einrichtungen in der Region“ plante.
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