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Kenia – Ewa 14% aller Christen gehören nicht zu den Hauptkirchen (kath. und protest.), sondern zersplittern sich in tausende kleine und kleinste Sekten. In nur einem Jahr scheiterten 7000 neue Sekten in dem Versuch, registriert zu werden. Gegen diese Entwicklung richtet sich eine Neuregelung der Regierung. Die größeren christlichen Kirchen und die Muslime sehen darin einen Widerspruch zu geltendem Recht. Die Regierung hätte bereits genügend legale Möglichkeiten, verdächtige Sekten zu eliminieren und solle von weiteren Maßnahmen absehen.
Mali – Ihre Kidnapper, sunnitische, al-Qaida-nahe Terroristen, verlangen in einem Video die Freilassung von in Mali inhaftierten Gesinnungsgenossen und ihres Anführers in Den Haag. Die Schweizer Missionarin habe durch ihre Arbeit „viele muslimische Söhne vom Glauben abgebracht“. Trotz ernsten Warnungen kehrte sie nach ihrer ersten Entführung vor vier Jahren nach Timbuktu zurück.
Mosambik – Sie suchen Schutz im benachbarten Malawi und berichten, wie Regierungstruppen die Bewohner missbrauchen und töten und Dörfer dem Erdboden gleich machen, wenn sie Oppositionsanhänger dort vermuten. Über 20 Jahre nach dem Bürgerkrieg wurde der Konflikt zwischen Frelimo und Renamo nicht gelöst. Letztere Gruppe drängt auf Eigenständigkeit im Norden, wo sie viel Unterstützung hat. Die Regierung in Maputo dementiert Berichte von kriegerischen Auseinandersetzungen.
Senegal – Im Zusammenhang mit Anti-Terror Einsätzen nach den Attacken auf Luxus Hotels in Mali und Burkina Faso wurden seit dem Wochenende in Dakar und Umgebung 900 Menschen verhört und 520 wegen allerlei Delikten verhaftet. Man befürchtet, dass die Terror-Gruppe AQIM (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) auch im Senegal und in der Elfenbeinküste zuschlagen könnte. Washington hatte gewarnt, dass die Großstädte Dakar und Abidjan im Visier der Terroristen seien. Bisher gilt Senegal als eines der stabilsten Länder in der Region.
Simbabwe – Schon seit 2005 konnten keine Straftäter hingerichtet werden, weil sich trotz Ausschreibungen niemand um den Job des Henkers beworben hat. So sitzen 117 Verurteilte in den Todeszellen. Die in 2013 verabschiedete Verfassung sieht die Todesstrafe nur für Männer zwischen 21 und 69 Jahren vor. Die Todeskandidaten plädieren nun für eine Abänderung ihres Urteils auf Lebenszeit. Vize Präsident Emmerson Mnangagwa ist total gegen die Todesstrafe; er selbst saß schon mal im Todestrakt und entkam nur, weil er unter 21 Jahre alt war.
Uganda – Nachdem die Philippinen, Äthiopien und Indonesien die Anwerbung von Hausangestellten gesperrt haben, darf auch in Uganda nicht mehr rekrutiert werden, nachdem bekannt wurde, dass die Frauen von den Saudis äußerst schlecht behandelt, ja als Sklaven gehalten wurden. Sieben Frauen, die es geschafft haben, von ihren Arbeitgebern wegzulaufen, wurden jetzt nach Entebbe geflogen, andere sind noch im Schutz der Botschaft in einem Unterschlupf in Riyadh.
Südafrika – Die Bürgermeisterin der Kleinstadt Uthukela in KwaZulu-Natal gewährt 16 Mädchen ein Hochschulstipendium, solange sie Jungfrauen bleiben. Sie sollen sich so ganz ihrem Studium widmen können. Auch sei die Gefahr einer HIV-Infektion und ungewollter Schwangerschaften gebannt. Die Mädchen müssen sich regelmäßig einem Jungfräulichkeitstest unterziehen. Frauenrechtsgruppen sind entsetzt: Die Förderbedingungen seien diskriminierend und gehen zu weit. Sie verstoßen gegen die Verfassung und verletzen die Würde und Rechte der jungen Frauen.
Nigeria – Der nigerianische Präsident muss, wenn er sein Land retten will, mit der massiven Korruption aufräumen, die in den letzten Jahren die Entwicklung erstickte und der islamistischen Miliz Boko Haram zur Entstehung und zum Wachstum verholfen hat. Korruption radikalisiert, da sie das Vertrauen in die legitime Autorität des Staates zerstört. Der Aufstand der Boko Haram Terrorgruppe im Nordosten Nigerias und angrenzenden Ländern mit 17.000 Toten und täglich neuen Angriffen ist noch längst nicht vorbei.
Tunesien – Etwa 600 Personen, denen man Vandalismus und Gewalt vorgeworfen hatte, wurden festgenommen. Die Lage hat sich etwas beruhigt. Premier Essid drückte Verständnis für den Missmut der Bevölkerung aus, und Präsident Essebsi machte fremde Kräfte für das Chaos verantwortlich. Diese könnten nicht ertragen, dass Tunesien als einziges Land es geschafft hat, den Weg zur Demokratie zu beschreiten. Der IS scheut keine Mühe, Angst und Unsicherheit zu verbreiten und den Menschen alle Perspektiven zu nehmen.
Ägypten – Fünf Jahre nach dem Aufstand auf Kairos Tahrir Platz besteht die Gefahr, dass das Volk sich wieder wehrt. Der Sturz von Mubarak in 2011 und der Aufstieg von al-Sisi seien nur eine „Verjüngung der Diktatur“. Streiks, massive Arbeitslosigkeit, brodelnder Unmut sind günstige Bedingungen für eine neue Welle von Protesten. Um das Land am 25. Januar ruhig zu halten, gab es im Vorfeld Drohungen, Verhaftungen Hausdurchsuchungen – eine wahre Terrorherrschaft. Heute ist das Militär in Kairo und in andern Städten aufgezogen, und auf dem Tahrir Platz stehen Schützenpanzer.
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