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Gabun – Der Ort, heute eine Kleinstadt, ist am besten bekannt durch das von Albert Schweitzer in 1913 gegründete Hospital. Obwohl die medizinische Ausstattung dort veraltet ist, geht es weiter, unterstützt von Staat und Spenden. Doch nur einige Meter entfernt arbeiten afrikanische und europäische Wissenschaftler in einem Forschungszentrum an einem Impfstoff gegen Ebola. 60 Probanden nehmen an der Studie teil. Da diese Studie auch an anderen Standorten in drei Kontinenten stattfindet, laufen alle Testergebnisse bei der WHO zusammen. Die gute Koordinierung sollte bald die zweite Phase ermöglichen und den Prozess schnell zu einem guten Abschluss bringen.
Mali – Die malische Regierung hat in Algier mit mehreren Rebellengruppen ein Friedensabkommen unterzeichnet. Damit soll die Gewalt im Norden des Landes beendet und eine Aussöhnung angestrebt werden. Doch die Tuareg-Rebellen haben sich bis jetzt geweigert, das Abkommen zu unterzeichnen. Sie brauchen noch mehr Zeit, um ihre Anhänger zu befragen. Algerien hatte sich monatelang darum bemüht, die Interessen der Bamako Regierung und der nach Autonomie strebenden Gruppen zu vereinen. Die mit al-Qaida verbündeten Gruppen waren von den Verhandlungen ausgeschlossen.
Mosambik – Die nach den ausgedehnten Überschwemmungen ausgebrochene Cholera-Epidemie hat inzwischen 41 Todesopfer gefordert. 4,518 Menschen sollen seit Dezember erkrankt sein. Am schlimmsten betroffen ist die westliche Tete Provinz, die an Malawi und Simbabwe angrenzt. Cholera-Ausbrüche sind in der Regenzeit zwischen Oktober und März nicht ungewöhnlich, doch die starken Regenfälle und Fluten, die 158 Menschen töteten und 170,000 bedrohten, haben die Verbreitung beschleunigt.
Sierra Leone – Nach dem Tod eines seiner Leibwächter hat sich Vizepräsident Sam Sumana aus Vorsicht isoliert und arbeitet von zu Hause aus. Er bat alle, die mit dem Ebola-Toten Kontakt hatten, die 21 Tage Isolierung einzuhalten. So will er seinen Landsleuten ein Beispiel geben. Nach Rückgang der Krankheitsfälle steigen die Infizierungszahlen wieder. Als Grund vermutet man „unsichere Beerdigungen“. Wenn die Bewältigung der Krankheit vor der im April einsetzenden Regenzeit nicht gelingt, könnte die Lage wieder kritisch werden.
Südsudan – Die Zahl der Jungens, die zum Kriegsdienst gezwungen werden, steigt ständig. Diesmal soll eine mit der Regierung liierte Milz, die Shilluk, verantwortlich sein. Der UNICEF Vertreter fürchtet, dass der Weg der Kinder von der Klasse gleich an die Front geht.
Libyen – Als die italienische Küstenwache am vergangenen Sonntag in der Rettungsaktion von 2100 Flüchtlingen südlich von Lampedusa sich den Schiffen näherte, um die Flüchtlinge an Bord zu nehmen, wurden sie von Schleusern beschossen – ein Novum. Das Geschäft mit den Flüchtlingen ist inzwischen großteils in den Händen von Dschihadisten, die die Menschen in die Boote drängen und den Flüchtlingsstrom nach Europa kontrollieren. Dazu kommen Terrordrohungen. Im jüngsten Video kündigte der libysche Ableger der IS Miliz „die Invasion Italiens“ und „die Eroberung Roms“ an.
Ägypten – Bei einer Anti-Terror-Konferenz am letzten Wochenende in Mekka hat Imam Mohammed Ahmed al-Tayeb dringend eine Bildungsreform angeraten. Die historisch falsche Interpretation von Koran und Sunna sei der Grund für die extremistischen Formen des Islam. Nur wenn Schulen und Universitäten eine radikale Reform religiöser Bildung anstreben, kann der Extremismus gestoppt und Einigkeit unter Muslimen erreicht werden. Der Imam ist Oberhaupt der renommierten al-Azhar Universität in Kairo, deren Rechtsprechung für Millionen Muslime weltweit maßgebend ist.
Nigeria – Während im Norden Boko Haram Milizen noch wüten und an manchen Stellen von Nachbartruppen zurückgedrängt werden, laufen im Rest des volksreichsten Landes Afrikas die Vorbereitungen für die am 28. März steigende Wahl. Politiker machen Gebrauch nicht nur von traditionellen Medien, sondern binden auch Nollywood Stars, beliebte Sänger und Fußballer mit ein. Man sagt für die beiden Hauptparteien, die regierende PDP und die oppositionelle APC, ein Kopf-an-Kopf Rennen voraus.
Kenia – Kenias Oberstes Gericht hat einige Aspekte des Anti-Terror-Gesetzes abgeändert. Einschränkungen der Pressefreiheit seien verfassungswidrig. Auch soll die geplante Obergrenze von 150,000 Flüchtlingen ungültig sein. Eine Haft für Verdächtigte jedoch soll ohne Haftbefehl bis zu einem Jahr gelten. Kenia will sich durch diese Maßnahmen vor den wiederholten Anschlägen der al-Shabaab Milizen aus dem Nachbarland Somalia schützen, war aber sehr unter Kritik geraten.
Namibia – Jugendliche landesweit sollen bis Ende der Woche einen Bauplatz beantragen. Die Regierungspartei SWAPO sieht darin einen Versuch, Frieden und Stabilität im Land zu zerstören, eine Kampagne, die landlose Bevölkerung gegen die Regierung aufzuhetzen. Die Regierung würde selbst an einem „gerechteren Landerwerbsprogramm“ arbeiten. Parteiangehörigen, die an der Massenaktion teilnehmen, wurde mit einer sofortigen Suspendierung gedroht.
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