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Kongo-RDC – Trotz Krisen in Europa hat der Bundesaußenminister letzte Woche drei afrikanische Länder besucht. In Kongos Hauptstadt Kinshasa eröffnete er ein Goethe-Institut, in Goma einen Teilabschnitt des vom Vulkanausbruch des Nyiragongo vor 13 Jahren und durch Bürgerkrieg zerstörten Flughafens. Obwohl im Kongo wie auch in Ruanda und Kenia mehr über wirtschaftliche Entwicklung gesprochen wurde, waren die Krisen in der Region immer präsent, besonders die bevorstehenden Wahlen, das Rebellenproblem und der massive illegale Rohstoffabbau im Kongo. Es gab auch ein Treffen mit Martin Kobler, dem deutschen Chef der weltweit mit 20,000 Blauhelmen größten Friedensmission MONUSCO.
Nigeria – Das Mädchen, das am Samstag in der Stadt Potiskum als Selbstmordattentäterin missbraucht wurde, war nicht älter als sieben Jahre und riss gleich fünf weitere Personen in den Tod und verletzte 19 andere. Das Mädchen habe sich geweigert, sagen Augenzeugen, sich vom Sicherheitspersonal untersuchen zu lassen, und in dem folgenden Streit habe es den Sprengsatz an seinem Körper gezündet.
Südsudan – Das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet, dass in der Nähe von Malakal in der Upper Nile Provinz 89 Jungen von einer bewaffneten Gruppe entführt wurden. Es war zur Examenszeit, als die Männer bei einer Haus zu Haus Suche alle Jungen über 12 Jahre mitnahmen. Es ist noch nicht klar, welche der Konfliktparteien verantwortlich ist, aber befürchtet wird, dass die Kinder als Soldaten missbraucht werden. UNICEF schätzt, dass 12,000 Kindersoldaten im südsudanesischen Bürgerkrieg eingesetzt sind.
Swaziland – König Mswati III. hat seine Untertanen aufgefordert, das Land vor pro-demokratischen Gruppen zu schützen, die Swasiland im Ausland schlecht portraitieren würden. Auch mahnt er sie zu Bescheidenheit und Sparsamkeit an, obwohl 60% mit weniger als einem Dollar am Tag auskommen müssen, während er und sein polygamer Haushalt in Luxus leben.
Simbabwe – Zum 91. Geburtstag des Staatschefs Mugabe werden 20,000 Gäste am Elephant Hill Hotel in Victoriafalls mit einem Grill-Mix aus einheimischen Tieren bewirtet. Naturschützer sind wütend. Kritiker schlagen vor, dass die gesammelte Million Dollar in die Sanierung von Krankenhäusern gehen und die gespendeten Esswaren an Hungernde verteilt werden sollen. Laut UN-Ernährungsprogramm ist ein Drittel aller Kinder wegen Essensknappheit unterentwickelt und zu klein für ihr Alter. 72% der Gesamtbevölkerung von 14 Mio. leben unter der Armutsgrenze.
Tansania – Die Leiche des eineinhalb-jährigen Jungen war verstümmelt, ein klarer Fall von Hexerei aus Profitgier. Seine Mutter, die ihr Kind beschützen wollte, ist mit gefährlichen Messerstichen noch im Krankenhaus. Um Politikern Glück in den Oktober 2015 Wahlen zu verschaffen, könnten einflussreiche Zauberer noch mehr Körperteile von Albinos brauchen.
Südafrika – Die Szene zwischen Präsident Zuma während der Rede zur Lage der Nation und seinem Herausforderer, dem Demagogen Julius Malema von der EFF Partei, die zu Polizei Präsenz und Handy Blockade führte, ist beschämend und furchterregend. Anlass war die Hinterfragung der Steuergelder, die in Zumas Landsitz Nkandla flossen. Sollte der Populist Malema wirklich den inkompetenten Zuma ablösen, wäre für Südafrika keine gerechte Gesellschaft in Sicht, keine Lösung der Energiekrise und keine Armutsbekämpfung. Wie bei seinem Nachbar und Mentor im Norden, Robert Mugabe, ginge es Malema mehr um Macht und Geld.
Niger – Nigerianische Kampfpiloten, die eine Gruppe Boko Haram Milizen über die Grenze nach Niger verfolgten, haben eine Versammlung von Zivilisten bei einer Beerdigung bombardiert. Es gab 37 Tote und über 30 Verletzte. Bei der Rückeroberung des wichtigen Verkehrsknotenpunkts Monguno zwischen Maiduguri und dem Tschadsee wollen nigerianische Streitkräfte Hunderte Boko Haram Kämpfer getötet haben. Boko Haram droht mit weiterer Gewalt.
Ägypten – Das Video, das die Hinrichtung von 21 ägyptischen Kopten durch Mitglieder der IS Terrormiliz zeigte, löste weltweit Entsetzen aus. Ägypten rief fünf Tage Staatstrauer aus und bombardierte IS Stellungen in Libyen. Präsident al-Sisi ersucht nun den UN-Sicherheitsrat um ein Mandat, dass internationale Truppen in Libyen intervenieren können und die international anerkannte libysche Regierung in Tobruk Zugang zu Waffen hat. Wenn der Terror und die Barbarei nicht gestoppt würden, wäre die Sicherheit der ganzen Region gefährdet.
Uganda – Wie in vielen Großstädten Afrikas ist für Autos kaum noch ein Durchkommen. Deshalb ist das Motorradtaxi so wichtig. In Ugandas Hauptstadt Kampala wurden 43,000 Boda-Bodas gezählt. Sie bewegen sich durch Slums und engste Gassen mit Schlaglöchern und Morast, tragen Matratzen, Kühe, Schulkinder und Patienten. Die jungen Fahrer, oft ohne Führerschein, sind geschickt und „schneller als die Polizei“. Sie leisten einen von der Bevölkerung geschätzten Dienst. Nur die Krankenhäuser beklagen sich über die vielen Notaufnahmen.
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