Senegal – Hunderte Syrer haben, statt nach Europa zu strömen, Schutz im Senegal gesucht. Da sie visumfrei nach Mauretanien reisen können, ist Senegal gleich nebenan. Der syrische Ingenieur Husam al-Din arbeitete erst am Flughafen; seit Ende seines Kontraktes verkauft er Parfums. Er sieht sich nicht als Flüchtling, sondern als freier Mann. Europa ist für ihn ein „großes Gefängnis“. Zurück nach Syrien will auch er, wenn der Krieg endet.
Somalia – Die USA hat eine Drohne auf ein Milizen-Auto südlich der Stadt Jilib gelenkt. Ob einer der drei getöteten Insassen wirklich Hassan Ali Dhoore, das Ziel des Luftanschlags, war, steht noch nicht fest. Dhoore soll mitverantwortlich für mehrere Terroranschläge auf Flughafen und Hotels in Mogadischu sein. Die US-Drohnenbasis für Einsätze gegen Terror in Afrika ist Dschibuti, wo auch 4,000 Soldaten und anderes Personal stationiert sind.
Ghana – Bei seiner Rede an die Nation am 59. Jahrestag der Unabhängigkeit hat Präsident Mahama zwei Ankündigungen mit beachtlichen Folgen für die Auslandsbeziehungen gemacht. Das englischsprachige Ghana, das von frankophonen Ländern umgeben ist, will sich aus strategischen Gründen, um einen verbesserten Umgang mit der französischen Sprache bemühen. Als zweites sollen von Juli an alle Bürger der anderen 53 AU Staaten Visa bei der Ankunft in Ghana erhalten und 30 Tage bleiben dürfen. Präsident Mahama hofft, auf diese Weise Flugreisen, Handel, Investitionen und Tourismus anzukurbeln.
Sambia – Kritiker von Präsident Edgar Lungu haben ihn aufgefordert, seine Gehaltserhöhung rückgängig zu machen, wenn er bei der nächsten Wahl im August sein Amt behalten will. Es läge ihm anscheinend nichts am Schicksal der armen Bürger Sambias, wenn er in der jetzigen finanziellen Krise die begrenzten Ressourcen vergeuden würde.
Südafrika – Das höchste Gericht hat entschieden, dass Präsident Zuma einen Teil der Kosten für die Sanierung seines Anwesens Nkandla, wie Bau von Besucherzentrum, Hühnerstall, Amphitheater und Swimming Pool, an die Staatskasse zurückzahlen muss. Jahrelang hat der Präsident sich dagegen gewehrt. 15 Mio. Euro Staatsgelder waren in die Sanierung seines Privateigentums geflossen. Der Opposition gibt „der Verstoß gegen die Verfassung“ Anlass, eine Amtsenthebung anzustreben. Das Urteil beweist, dass die junge Demokratie Südafrikas lebendig ist.
Niger – Der Herausforderer bei der Stichwahl, Hama Amadou, der seit November in Haft und während der Wahl in einem französischen Krankenhaus war, ist wieder frei, jetzt da Präsident Issoufou die Wahl für sich entschieden hat. Amadous Anhänger sind überzeugt, dass die Verhaftung politisch motiviert war.
Kenia – Bevor Präsident Kenyatta nach Deutschland kommt, besucht Bundesminister Gerd Müller nochmal Kenia und die umliegenden Länder. Auftakt ist Dadaab, mit 350,000 Menschen das größte Flüchtlingslager der Welt. Im Ganzen leben in Kenia 660,000 Flüchtlinge. Ziel des Ministers ist eine gemeinsame Kraftanstrengung, Menschen vor Ort Perspektive zu geben. Neben Grundversorgung und Hilfe für Rückkehrer sollen auch Ausbildungsprogramme ausgebaut werden. Über ein Drittel der kenianischen Jugend ist arbeitslos, und bis 2040 könnte sich die Bevölkerung verdoppeln.
Libyen – Die libysche Küstenwache hat am Ostersonntag drei große Schlauchboote mit 600 Migranten, darunter auch schwangere Frauen, abgefangen. Alle kamen aus afrikanischen Ländern. Die EU fürchtet, dass die Vereinbarung mit der Türkei wieder mehr Menschen dazu verleitet, von Libyen nach Italien überzusetzen.
Elfenbeinküste – Über 1,300 Ivorer haben im Nachbarland Burkina Faso Schutz gesucht, nachdem Bauern und Hirten in eine blutige Auseinandersetzung gerieten, die 17 Menschen, meist Frauen und Kindern, das Leben kostete. Konflikte zwischen sesshaften Bauern und Nomaden über Wasser – und Weiderechte sind nicht ungewöhnlich, aber so viele Todesopfer gab es noch nicht.
Kongo-RDC – In der Provinz Nord-Kivu haben Angehörige der kongolesischen Armee ein Mitglied der Assumptionisten erschossen, weil er den illegalen Raubbau an Coltan angeprangert hatte. Pater Vincent Machozi hatte schon vor Jahren Morddrohungen erhalten, weil er sich für die Rechte seiner ihm anvertrauten Menschen einsetzte, die unter der Präsenz der bewaffneten Gruppen leiden mussten, und ging zeitweise ins Exil. Sieben Attentaten war er bereits entkommen. Jetzt sind die Soldaten, laut einem Bericht des Generalvikars Kahindo, ins Gemeindezentrum eingedrungen. „Warum tötet ihr mich?“ waren seine letzten Worte.