logo Netzwerkafrika
Nigeria – Von Abuja wird berichtet, dass zusammen mit den Armeen der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad 36 von Boko Haram überrannte Städte zurückerobert werden konnten. Dass der Boko Haram Anführer Abukakar Shekau der Terrormiliz „Islamischer Staat“ IS den Treueid geschworen hat, könnte als Zeichen wachsender Unsicherheit gesehen werden, die der militärische Druck der letzten Tage auslöste.
Ägypten – Maggie Gobran, frühere Informatikprofessorin an der US Universität in Kairo, kümmert sich seit Jahren um die Kinder aus den Müll-Slums der 18 Mio. Stadt. 50,000 bis 70,000 Müll-Leute, „Zabaleen“ genannt, fristen dort ihr Dasein durch Sammeln und Recyceln. Fast alle sind koptische Christen. Ihren Kindern will „Mama Maggie“ nicht nur Essen und Kleider geben, sondern auch Liebe, Würde und Wissen. Mit Gleichgesinnten hat sie inzwischen 90 Zentren in Ägypten gegründet, wo in Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten der durch Generationen bestehende Zyklus von Armut durchbrochen werden soll. Etwa 30,000 Familien haben durch ihre Organisation „Stephen’s Children“ bereits Hilfe empfangen.
Simbabwe – Telecel, dem zweitgrößten mobilen Netzwerk droht das Aus wegen angeblicher Nichtbeachtung von Vorschriften wie Lizenzen und Indigenisations-Plänen der Regierung. Die Spannung im Land steigt seit der Entführung des Journalisten Dzamara am Montag, nachdem dieser Mugabe aufgefordert hatte, zurückzutreten. Eine Demonstration, die seine Freilassung verlangte, endete mit Steinen und Schlagstöcken.
Namibia – Nach den neueren Massenanträgen für Bauland haben jugendliche Aktivisten nun das Vorhaben der Regierung, Land an China zu verpachten, scharf verurteilt. In der nordöstlichen Zambezi Region (früher Caprivi Strip) ist die „Namibia Oriental Tobacco Co“ an 10,000 ha fruchtbarem Land für den Anbau von Tabak für Export interessiert. Die Bewässerung ist durch den Sambesi Fluss gesichert. Mehr Land für Tabak als für Nahrungsmittelanbau zuzuweisen, sagen die Aktivisten, sei unvereinbar mit den Richtlinien des Landwirtschaftsministeriums.
Tansania – In der Iringa Provinz stießen ein Bus und ein Lastwagen zusammen. Die meisten Passagiere starben, als der Container auf dem Lkw auf den Bus kippte und die Menschen zerquetschte. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Sambia – Staatschef Edgar Lungu, der sich in Südafrika einer medizinischen Behandlung unterzieht, möchte sein Volk nicht im Unklaren lassen. Sollte sich sein Zustand verschlechtern, ist er bereit, zurückzutreten. Zwei Präsidenten starben bereits im Amt in der verhältnismäßig kurzen Geschichte.
Tschad – Um den strategischen See treffen sich die Grenzen von Kamerun, Tschad, Niger und Nigeria, alles Länder, die gegen Boko Haram kämpfen. Hunderttausende Flüchtlinge leben dort. Laut einem Sprecher des Roten Kreuzes haben die Ankömmlinge alle Mittel aufgebraucht, um sich in Sicherheit zu bringen. Das Rote Kreuz sorgt sich um Tausende Familien, aber viel mehr müsste getan werden. Die Angriffe über die Grenze hinweg haben die Lage verschärft.
Marokko – Spanische Behörden haben in der Exklave Ceuta an der marokkanischen Küste eine islamistische Gruppe, die angeblich bereit war, entweder Spanien oder andere Ziele in Europa anzugreifen, untätig gemacht. Mit den neuesten Gefangennahmen hat Spanien seit September bereits 20 vermutliche Islamisten inhaftiert. Laut dem spanischen Innenminister sei kein Land des Westens vor der dschihadistischen Bedrohung sicher.
Elfenbeinküste – Simone Gbagbo, die Frau des früheren Präsidenten, wurde von einem Gericht in Abidjan für ihre Rolle in der Gewaltwelle nach den 2010 Wahlen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Sie war betroffen von der Härte des Urteils, doch „vergebe“ sie ihren Gegnern. Ihr Mann Laurent muss sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.
Südafrika – Um dem Gerangel um den im südlichen Afrika noch üblichen Brautpreis (Lobola) von Geld und Kühen entgegen zu arbeiten, hat der junge Softwareentwickler Robert Matsaneng einen Lobola-Calculator angeboten, der, sobald er Informationen über Körpermaße, Alter, Schulbildung, eventuell frühere Kinder etc. der Braut hat, in kurzer Zeit den Brautpreis errechnet. Nicht alle sind glücklich darüber. Der Charakter der Braut würde übersehen, auch die Geschenke des Bräutigams an die Schwiegereltern. Der Erfinder selbst sieht in der App eine Ergänzung des traditionellen Wegs, die das Feilschen verkürzen könnte.
­