Kenia – Die im Nordosten gelegene Stadt Wajir verbietet Eseln den Zugang zur Stadt, wenn sie keine Windeln tragen. Es geht um den Schutz der neuen Teerstraße, auf die die Bürger jahrelang gewartet hatten. Die Besitzer der Eselskarren befolgen die Vorschrift und tauschen sich per Handy sogar Tricks aus, wie man die Kot Sammel-Beutel am besten befestigt. Die Stadtverwaltung schätzt die Taxi- und Lieferdienste der Eselskarren, aber die neue Straße muss sauber bleiben.
Simbabwe – Ein 30-jähriger Elefantenbulle mit einer tiefen septischen Schulterwunde und mehreren Schusswunden humpelte zu einer Safari Lodge am Kariba See. Das Personal war gerührt. Ein Tierarzt wurde eingeflogen, der das Tier betäubte und die Wunden behandelte. Der Elefant blieb in der Nähe und wird weiter beobachtet. In einer Gegend, wo die Wilderei alarmierende Ausmaße erreicht hat und majestätische Tiere für ihr Elfenbein gejagt oder vergiftet werden, ist der Zwischenfall ein kleiner Lichtblick.
Kamerun – Der 24-jährige kamerunische Ingenieur Arthur Zang hat einen touch-screen Tablet Computer gebaut, mit dem Krankenpfleger an den entferntesten Orten des Landes Herzuntersuchungen – wie EKG – vornehmen können. Die Resultate werden direkt zur Auswertung an Spezialisten geleitet. Das Cardiopad wird bereits landesweit gebraucht und geschätzt, spart es doch vielen Patienten lange, beschwerliche Reisen. In einem Land von 20 Mio. Einwohnern und nur 30 Kardiologen, die meist in Douala und Yaoundé sind, ist das Gerät zum Lebensretter geworden.
Sambia – Zurzeit sind 24 südafrikanische Farm Investoren im Land, um über Einstiegsmöglichkeiten in Sambias Landwirtschaft zu verhandeln. Die Regierung hat bereits eine Million Hektar Land dafür bereit gestellt. Die sambische Allianz für Agrarökologie und den Schutz der Biodiversität wehrt sich gegen den Plan, das Land an Fremde zu versteigern, da Sambias Kleinbauern dadurch Schaden zugefügt würde. Die Bauern hätten gezeigt, dass sie genug Nahrung fürs Land produzieren können und verdienen, von ihrer Regierung beschützt zu werden.
Tschad – Ein viertel Jahrhundert nachdem der gestürzte „Schlächter vom Tschad“, Hissène Habré, nach Senegal geflohen war, wurde ihm jetzt dort der Prozess gemacht: Ein afrikanisches Sondertribunal verurteilte ihn für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Tod von 40,000 Menschen zu lebenslanger Haft. Dieses Urteil von Afrika für Afrika könnte ein Signal für afrikanische Herrscher und ein Präzedenzfall sein, ein Wendepunkt für internationale Rechtsprechung.
Kongo-RDC – Da dem Staatschef nach zwei Amtszeiten eine dritte verwehrt ist, hat das Verfassungsgericht festgelegt, dass er im Amt bleiben kann bis sein Nachfolger eingesetzt ist. Über die Zeit der Wahl ist nichts gesagt. Kritiker haben schon länger vermutet, dass Kabila die Wahl unbegrenzt hinausschieben will. Jetzt ist der Weg für eine unbeschränkte Amtszeit frei.
Somalia – Am Mittwochabend sprengte sich ein Selbstmordattentäter am Hotel Eingang in die Luft; dann stürmten drei Bewaffnete das Gebäude und besetzten es die ganze Nacht. Erst am Morgen konnten die Sicherheitskräfte die Belagerung beenden. Nach vorläufigen Angaben wurden 20 Menschen getötet und 60 verletzt. Al-Shabaab bekannte sich zu dem Angriff.
Libyen – Libyens Armee-Einheiten haben die IS-Terrormiliz aus Nofilija und ben Dschawad verdrängt. Trotz mancher Erfolge schafft es die von der UNO unterstützte Einheitsregierung in Tripolis nicht, die IS-Hochburg Sirte und den angrenzenden Küstenstreifen unter ihre Kontrolle zu bringen. Der UN-Sondergesandte, Martin Kobler, hat die Libyer aufgerufen, Differenzen beizulegen und zusammen den „Islamischen Staat“, den „Feind Nummer eins“ zu bekämpfen.
Mauretanien – Dass Mauretanien in 1981 die Sklaverei abgeschafft und 2007 hohe Strafen für Sklavenhändler festgesetzt hat, ist, laut Amnesty International, reines Lippenbekenntnis. Gefährlich lebt, wer zu den Versklavten steht, wie Biram Dah Abeid, der 18 Monate im Gefängnis verbrachte, weil seine Organisation, die sich für die Befreiung der Sklaven einsetzt, verboten ist. Das Urteil wurde jetzt aufgehoben, doch Abeid ist bereit, weiter zu kämpfen bis die letzten der etwa 700,000 Mauretanier, die in sklavenartigen Umständen leben, ganz frei sind, bis das rassistische, sklaventreibende System abgeschafft ist.
Niger – In dem sonst so trockenen und armen Land werden demnächst bis zu 100,000 Menschen von Wassermassen bedroht. Ein Notfallplan sieht Deiche entlang des Flusses vor und sammelt Geld und Materialien für die Betroffenen. Der Niger, Afrikas drittgrößter Fluss, hat eine Überflutungsfläche von zwei Mio. km². 100 Mio. Menschen, von Guinea bis Nigeria, leben dort, wo sich Dürren, extreme Hitze und zerstörerische Fluten abwechseln.