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Eritrea – Eritreische Staatsbürger, die der Diktatur ihres Landes entflohen sind, müssen 2% ihres Nettoeinkommens, sogar von Sozialleistungen, an ihre Regierung in Asmara zahlen. Man nennt es „Aufbausteuer“, geht aber in die Zahlung von Waffen. Fast ein Viertel der Bevölkerung soll im Ausland leben; die meisten zahlen die Zwangssteuer durch die Botschaften, um die nötigen Papiere zu bekommen und ihre noch in Eritrea lebenden Familien zu schützen. Noch immer verlassen monatlich etwa 2000 Eritreer ihr Land, weil sie dem Folterregime und dem lebenslangem Militärdienst entkommen wollen.
Marokko – Als ein Reisebus nahe der südmarokkanischen Stadt Tan-Tan mit einem Lkw zusammenstieß, fing er sofort Feuer und brannte total aus. Die meisten der 33 Opfer waren Kinder – 8 bis 14 Jahre alt – die von einem Sportsevent zurückkamen.
Kenia – Drei Tage Staatstrauer, Gebetswachen, Proteste gegen die Regierung, die trotz Vorwarnung untätig blieb, und die Sorge um 166 vermisste Studenten wechseln sich ab seit dem Mord an 148 meist christlichen Jugendlichen in Garissa. Kenias Luftwaffe hat al-Shabaab Stützpunkte in Somalia zerstört und droht mit der Abschiebung somalischer Flüchtlinge. Während der Terror die Gesellschaft zu spalten droht, bittet der Primas der kenianischen Kirche, Kardinal Njue, dass „Christen und Muslime an einem Tisch“ eine friedliche Zukunft ihres Landes suchen. Er verlangt besseren Schutz für christliche Einrichtungen, da die Terror-Milz weitere Anschläge geplant hat.
Nigeria – Mit 2,57 Mio. Stimmen mehr als der Amtsinhaber hat der Muslime Buhari die Präsidentschaftswahl gewonnen. Jonathan räumte seine Niederlage ein. Christen und die katholischen Bischöfe waren erleichtert, als der neue Präsident versprach, „eine nicht-religiöse Agenda“ zu befolgen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Kaigama, erwartet, dass Buhari die Religionsfreiheit garantiert. Dass auch Christen für einen Muslimen stimmten, zeigt eine neue Reife der Wähler, denen das Allgemeinwohl wichtiger war als ethische und religiöse Aspekte.
Gabun – Nachdem Libyen und Ägypten sich zurückgezogen haben, wird das Turnier 2017 in Gabun ausgerichtet. Der Staatschef sieht die Entscheidung als „Vertrauensbeweis“ und „Glück für die Jugend“. 52 Nationen werden an der Qualifikation zum Afrika-Cup teilnehmen.
Sudan – Am 13. April stellt sich al-Bashir, seit 25 Jahren im Amt, zur Wiederwahl. Seit dem Putsch, der ihn 1989 an die Macht brachte, gab es viel Leid im Land. Auch nach der Unabhängigkeit des Südsudan gingen die Kriegshandlungen in den Nachbarregionen Südkordofan und Blue Nile weiter. Der Konflikt in Darfur brodelt heftig ohne Aussicht auf Lösung. Bis 1996 wirkte auch Osama bin Laden in Khartum. Die Opposition stellt keine Kandidaten auf, weil der Wahlprozess – wie bisher – unglaubwürdig und der Wahlausgang vorbestimmt ist. Von den über 13 Mio. Wählern werden viele nicht zur Urne gehen, weil es doch keine Hoffnung auf Veränderung gibt. Dass al-Bashir seit 2008 wegen Völkermord und Kriegsverbrechen unter internationalem Haftbefehl steht, stört den Langzeitherrscher wenig.
Nigeria – Als Prediger verkleidet riefen Boko Haram Milizen in dem entlegenen Dorf Kwajafa im Bundesstaat Borno die Bewohner nahe einer Moschee zusammen und eröffneten das Feuer. 24 von ihnen starben, andere wurden verletzt.
Äthiopien – Die Präsidenten der drei Anrainerstaaten, Äthiopien, Sudan und Ägypten haben in Khartum ein Abkommen unterzeichnet, das den Streit und die Kriegsdrohungen um den Bau des Grand Renaissance Staudamms am Blauen Nil vorübergehend beseitigt. Für Äthiopien bringt das größte Kraftwerk Afrikas 6000 Megawatt Strom und ungeahnte Entwicklungen, während den Ägyptern, die total vom Nil abhängen, das Wasser knapp wird. Es muss noch weitere Verhandlungen um die Aufteilung des Nilwassers geben, aber die Äthiopier wollen endlich mehr von ihrem Blauen Nil haben, der im Tana See entspringt und viel mehr Wasser führt als der Weiße Nil.
Tunesien – Die tunesische Regierung will gegen die Terroristen, die im Bardo Nationalmuseum in Tunis 23 Menschen erschossen haben – darunter 20 Touristen – rigoros vorgehen. Die IS Terrorgruppe „Islamischer Staat“ hat sich in einer Audio-Botschaft zu dem Anschlag bekannt und die toten Angreifer als „Ritter“ gefeiert, die in die „Höhle der Ungläubigen“ eingedrungen sind. Die etwa 3000 Tunesier, die sich den Dschihadisten in Syrien und im Irak angeschlossen haben, werden bei ihrer Rückkehr eine ernste Bedrohung sein. Für die junge Demokratie ist dieser Terror Akt ein harter Schlag.
Tansania – Tansania macht Ernst mit den Bemühungen, die Jagd auf Albinos einzudämmen. Nirgends ist der Aberglaube, dass ihre Körperteile Glück bringen so groß wie in Tansania, und nirgends leben Menschen mit fehlenden Pigmenten so gefährlich wie in dem Land. Mit den bevorstehenden Wahlen steigen die Attacken, weil die zukünftigen Abgeordneten Glücksbringer brauchen. Dazu ist es ein lukratives Geschäft für die Zauberer. Die Körperteile eines kompletten Leichnams können bis zu 70,000 Euro einbringen.
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