Südsudan – Der Vize-Rebellenführer Alfred Ladu Gore ist mit einer kleinen Gruppe als Vorschub in Juba eingetroffen. Sein Chef Riek Machar will am Montag in die Hauptstadt kommen, um den Posten des Vize-Präsidenten einzunehmen, denselben Posten den er inne hatte bevor im Dezember 2013 der Konflikt mit Salva Kiir ausbrach. Der Bürgerkrieg kostete tausende Menschenleben und verursachte unsagbares Leid für Millionen. Um Machars Sicherheit zu garantieren, wurden letzte Woche bereits 1,300 seiner Rebellenkämpfer nach Juba eingeflogen.
Tschad – Der Wüstenstaat hat gewählt, und Amtsinhaber Idriss Déby Itno, seit 1990 an der Macht, wird wohl weiterregieren. Wie in Dschibuti, wird dies außerhalb auf wenig Widerstand stoßen, auch wenn sein Volk rebelliert, denn der Tschad ist eine vom Westen anerkannte Militärmacht. Débys Armee half Frankreich in Zentralafrika und Mali und führt die Allianz gegen Boko Haram mit N’Djameni als Hauptquartier. Auch nimmt er viele Flüchtlinge auf. Nur für die Unzufriedenheit seines trotz Mineralreichtum verarmten Volkes hat Déby kein Rezept. Die politische Krise könnte im eigenen Land Raum für Dschihadisten schaffen.
Nigeria – Heute, am 2. Jahrestag der Entführung der über 200 Mädchen aus der Internatsschule von Chibok, Bundesstaat Borno, treffen sich die verlassenen Eltern zum ersten Mal vor Ort für eine Gedenkveranstaltung. Von den Mädchen gab es bisher kaum eine Spur. Nun hat CNN ein „Lebenszeichen“ – Video ausgestrahlt, das glaubwürdig scheint. Es soll im Dezember 2015 aufgenommen und im Ringen um die Freilassung an Unterhändler verschickt worden sein. Manche Eltern haben unter den 15 gezeigten Mädchen ihre Töchter erkannt. Es ist der erste konkrete Beweis, dass manche der Entführten noch leben.
Malawi – Präsident Peter Mutharika hat gestern wegen der extremen Dürre, die der Flut folgte, den Notstand erklärt. Die Ernteeinbußen können die Nahrungssicherheit für viele Menschen nicht mehr garantieren. Immer mehr Kommunen brauchen humanitäre Hilfe für das ganze Konsumjahr 2016/17. Das Welternährungsprogramm (WFP) versorgt bereits 3 Mio. Menschen. 23 der 28 Regionen des Landes sind schwer betroffen. Ähnlich wie Malawi leiden auch die Nachbarländer Mosambik, Simbabwe und Sambia.
Simbabwe – Am Ende seiner Amtszeit als Vorsitzender hat Mugabe der AU 300 Kühe versprochen, um die Abhängigkeit der Organisation von fremden Geldgebern zu verringern, da diese Spenden an Bedingungen geknüpft seien. Noch sind keine Tiere übergeben worden; auch sind es nur 30. Während Mugabe manchen Applaus erntet, spottet die Opposition über den schlechten Witz, denn die Dürrekatastrophe hat in Simbabwe mindestens 7,000 Tiere weggerafft.
Nigeria – Jeder 5. Selbstmordattentäter, den die Boko Haram Miliz in den letzten zwei Jahren brauchte, war ein Kind. Manche sind erst 8 Jahre alt und die meisten von ihnen Mädchen, die sich in Schulen und auf Märkten in die Luft sprengen, oft ohne zu wissen, dass sie Sprengstoff an sich tragen. Sie sind „Opfer, nicht Täter“. Laut einem UNICEF Bericht wurden in 2015 im Nordosten Nigerias und den in den angrenzenden Regionen der Nachbarländer 44 Attentate von Kindern und Jugendlichen verübt; in 2014 waren es 4.
Mosambik – Er untersuchte mehrere Entführungen, die das Land seit 2011 beunruhigen. Nun wurde er vor seinem Haus in Matola erschossen. Die Kidnapper hatten es meist auf Geschäftsleute asiatischer Herkunft und ihre Familien abgesehen. Die Lösegeldforderungen gingen in die Millionen.
Ägypten – In den fünf Tagen, die der Saudi König Salman am Nil weilte, belebte er, zusammen mit al-Sisi, den alten Plan, Ägypten und Saudi-Arabien an der Meerenge, die vom Roten Meer zum Golf von Aqaba führt, durch eine bis zu 32km lange Brücke zu verbinden, ein historischer sowie politisch und wirtschaftlich wichtiger Schritt. Saudi-Arabien versprach Milliarden-Investitionen. Salman wurde umjubelt, doch der Plan, die Inseln Tiran und Sanafir in arabische Souveränität zu geben, provozierte massive Empörung.
Dschibuti – Es ist Guellehs vierte Amtszeit in dem strategisch wichtigen afrikanischen Kleinstaat am Eingang zum Roten Meer, wo die USA, Frankreich, China und Japan ihre militärischen Stützpunkte haben, von wo aus sie in Jemen, Arabien und am Horn von Afrika operieren und die vielbefahrene See Route zum Suez Kanal kontrollieren. Die AU hat die Wahl am Sonntag als „frei und glaubwürdig“ bezeichnet. Guelleh hatte die Amtszeit-Begrenzung schon 2010 abgeschafft. Die von ihm in die Wege geleiteten Infrastrukturprojekte – Bau eines neuen Hafens und einer Bahnlinie nach Äthiopien – geben ihm Ansehen, doch vier Fünftel seines Volkes leben unter der Armutsgrenze. Die internationale Kritik fällt verhältnismäßig mild aus.
Sierra Leone – Nach dem 11-jährigen Bürgerkrieg sind mehrere Ex-Kämpfer der Kamajor – Milizen als Parkhüter im berühmten Gola Wald aufgestellt worden. Sie beobachten Pflanzen und Tiere und verfolgen Wilderer. Der 70,000 ha große Gola Wald entlang der Grenze zu Liberia ist der Rest eines riesigen, zum großen Teil verschwundenen, Regenwaldes, dessen außergewöhnliche Biodiversität es zu schützen gilt. Ihr Kriegstraining befähigt die Park Wächter für ihre Schützer-Rolle, denn neben Wilderern müssen sie auch Holzfeller und Goldgräber fernhalten.