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Mali – Zum dritten Mal haben die Tuareg-Rebellen sich geweigert, ein ausgehandeltes Friedensabkommen zu unterzeichnen. Kleine Separatistengruppen waren bereit, aber die Tuaregs fordern noch weitere Verhandlungen. So geht der dreijährige Konflikt weiter.
Kenia – Neun Menschen kamen um, als heftige Regenfälle die Mauer um eine Moschee zum Einsturz brachten und die Hütten im Slum Mukuru verschütteten. Man sucht noch nach mehr Opfern im Geröll. In einem andern Stadtteil wurden zwei Leichen von Ertrunkenen angeschwemmt. Auch in der ländlichen Umgebung suchen Menschen Sicherheit auf höherem Gelände und Nomaden beklagen den Verlust ihrer Herden.
Mali – In einem gut geplanten Überfall haben in der Nähe von Timbuktu Tuareg-Rebellen des Bündnisses für die Befreiung von Azawad acht Soldaten der malischen Armee getötet und zehn verletzt. Vertreter der UNO-Mission MINUSMA berichten auch von toten Zivilisten. Dabei soll diese Woche noch ein Friedensabkommen in Bamako unterzeichnet werden, das dem Norden des Landes mehr Autonomie gewährt. Die Separatistengruppe CMA hatte an Friedensgesprächen in Algerien teilgenommen, aber bereits zwei Fristen zur Unterzeichnung boykottiert.
Libyen – Die EU-Außenbeauftragte Mogherini versucht, den UNO-Sicherheitsrat zu bewegen, einem „robusten Militäreinsatz“ gegen die Schlepper zuzustimmen und ihre Boote zu zerstören. So wie die Piraten am Horn von Afrika, könnten auch die Menschenhändler unschädlich gemacht werden. Amnesty International jedoch glaubt nicht daran; es würde die Migranten noch verletzlicher machen. Sie werden in Libyen gefangen, gefoltert, gequält, ausgeraubt und auf schändlichste Weise missbraucht. Sie wollen nur weg übers Meer nach Europa.
Südafrika – Die langjährige Chefin der Demokratischen Allianz, Helen Zille, hat den Parteivorsitz an den Afrikaner Mmusi Maimane übergeben. Die DA, von Weißen gegründet, ist die stärkste Oppositionspartei. Der neue 34-jährige Vorsitzende genießt allgemeines Vertrauen und hofft, die Werte wie Freiheit und Chancengleichheit an möglichst viele Gruppierungen zu vermitteln und das Land von Korruption zu befreien. Die Allianz, die bereits Kapstadt und die Provinz Westkap regiert, hofft, bald auch Port Elizabeth und Johannesburg zu erobern.
Dschibuti – Das kleine Land am Roten Meer ist strategisch und wirtschaftlich für Äthiopien unverzichtbar, der einzige Zugang zum Meer. Der Land Transport nach Addis Abeba erfolgt durch LKW bis zur Fertigstellung der neuen Eisenbahn in 2016. Dazu bietet Dschibuti auch etwa 50.000 Äthiopiern Heimat. Die ersten kamen als Flüchtlinge vor dem kommunistischen Derg-Regime. Jetzt geht es meist um fair bezahlte Arbeit – „Sira“ in amharisch. Die Äthiopier haben sich in Gemeindezentren mit eigenen Restaurants organisiert, leider oft ohne Papiere.
Burkina Faso – Um einen jahrelangen Grenzstreit zwischen Burkina Faso und Niger zu beenden, haben die beiden Länder die vom IGH vorgeschlagene Lösung angenommen und wollen den Austausch bis 2016 durchführen: 14 Ortschaften gehen an Burkina Faso, vier an Niger. Nach Ende der französischen Kolonialzeit war die 1000 km Grenze nie richtig demarkiert. Die Bewohner der Gebiete haben fünf Jahre Zeit, sich für eine Nationalität zu entscheiden. Dann wird ein Zensus durchgeführt.
Marokko – Marokkos Marine hat am Wochenende wieder eine Gruppe von 40 Migranten aus sub-Sahara Afrika davon abgehalten, vier improvisierte Schlauchboote zu besteigen, um über die Straße von Gibraltar nach Spanien zu gelangen. Auch hat die Regierung die illegalen Siedlungen vor den spanischen Enklaven Ceuta und Melilla demontiert, um die Anstürme auf den Grenzzaun zu reduzieren. An der Grenze zu Ceuta entdeckte der Scanner einen 8-jährigen Jungen aus der Elfenbeinküste, der in einem Rollkoffer nach Spanien geschmuggelt werden sollte.
Mosambik – Nach der von RENAMO verlorenen Wahl versprach Präsident Filipe Nyusi der Partei, einen Dezentralisierungsplan ins Parlament zu bringen, der sechs Provinzen im Norden, wo RENAMO dominant ist, eine gewisse Autonomie geben würde. FRELIMO lehnte den Gesetzentwurf ab. Die enttäuschte Opposition spricht von einem „neuen Pulverfass“, doch glaubt die Regierung nicht an neue Kampfhandlungen. Sollte es aber keinen Frieden geben, wird die Förderung der enormen Erdgasreserven im Norden gefährdet und die Entwicklung des Landes zurückgehalten.
Simbabwe – Als Vorsitzender des AU wird Mugabe bei der diesjährigen Militärparade am 9. Mai dabei sein. Die endlosen Auslandreisen des Präsidenten ärgern seine Leute, denen es am nötigsten fehlt. Allein dieses Jahr war der Globetrotter 4x in Ostasien und in 5 afrikanischen Ländern. Mugabe wird in Moskau wahrscheinlich auch Russlands geplante Platin-Mine in Simbabwe erörtern sowie die Lieferung von Kampfhubschraubern und allgemeiner finanzieller Hilfe.
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