Liberia – Seit Ende des Bürgerkrieges in 2003 war eine UNO-Friedensmission für Ordnung und Sicherheit im Land verantwortlich. Heute übernimmt die liberianische Regierung die Sorge um Stabilität. Bis auf ein kleines Kontingent in unterstützender Rolle, zieht sich die UNO zurück. Die erste große Bewährungsprobe steht bevor, wenn in 2017 Wahlen anstehen.
Südafrika – Binnen 45 Tagen soll Präsident Zuma umgerechnet 460.000 Euro an die Staatskasse zurückzahlen. Die Summe ist nur ein Bruchteil der Kosten, die in den Ausbau seines Landsitzes Nkandla gingen. Das südafrikanische Verfassungsgericht hatte Zuma im März dazu verurteilt, einen Teil der Kosten selbst zu tragen. Die Zahlung wird als Zeichen gegen die Korruption begrüßt.
Madagaskar – Während einem freien Konzert im Stadion von Antananarivo wurden zwei Menschen durch eine explodierende Handgranate getötet und 84 verletzt. Präsident Rajaonarimampianina nannte den Angriff gleich einen Terrorakt politischer Gegner. Bei seiner Wahl in 2013 kam frische Hoffnung auf, die aber inzwischen in Enttäuschung und Unwillen umgeschlagen ist.
Nigeria – Vier Tage war eine Gruppe internationaler Minenarbeiter, 3 Australier, 2 Nigerianer, ein Neuseeländer und ein Südafrikaner in den Händen der Geiselnehmer, bevor die nigerianische Polizei sie befreite. Die Entführer konnten flüchten. Das Team arbeitete für den australischen Minenbetreiber Macmahon Holdings im Bundesstaat Cross River. Geiselnahmen von reichen Nigerianern und ausländischen Arbeitern zur Erpressung von Lösegeld gibt es in dem ölreichen Süden schon länger.
Somalia – Die Islamisten-Gruppe al-Shabaab hat am Samstag vor dem Naso-Hablod Hotel in Mogadischu eine Autobombe gezündet, bevor Bewaffnete das Hotel stürmten und Geiseln nahmen. Unter den bis jetzt bekannten 15 Toten ist auch der somalische Umweltminister, Buri Mohamed Hamza, ein „feuriger Kämpfer“ gegen die Degradierung des Landes. Die Terror-Miliz al-Shabaab greift immer wieder an, wo sie Vertreter der gehassten Regierung und ausländische Unterstützer treffen kann.
Südafrika – Brennende Autos und Barrikaden versperren seit heute Morgen den Zugang nach Pretoria, und wütende Bürger bewerfen Polizeiautos mit Steinen. Die Gewalt brach aus im Tshwane Gebiet über die vom ANC aufgestellte Kandidatin für die Bürgermeisterwahl. Ihr bevorzugter Kandidat sei von der Liste gestrichen. Der jetzige Amtsträger hätte bleiben können, sagen Kritiker, und die neue, Thoko Didiza, sei eine angesehene, ehrenwerte Frau, die eher einen Kabinettsposten erhalten sollte, statt in diese Politik reingezogen zu werden. Tshwane würde nicht brennen, wenn man aufs Volk gehört hätte. Die Regierung appellierte an die Bürger, sich zu beruhigen und zum Dialog zusammen zu kommen.
Senegal – Vor einem Monat wurde die Senegalesin Fatma Samoura zur FIFA Generalsekretärin gewählt; heute tritt sie ihr Amt an. Die 54-Jährige hat keine Erfahrung mit Sport, hat aber eine beeindruckende Karriere: 21 Jahre in verantwortungsvollen Posten der UNO. Sie hat internationale Erfahrung und Vision, kann Teams aufbauen und leiten und Organisationen zu besseren Leitungen anhalten. Vor allem aber, was nach den Skandalen der FIFA äußerst wichtig ist, ist sich Fatma bewusst, dass Transparenz und Verantwortung der Kern jeder erfolgreichen Organisation ist. Daran will sie arbeiten. Auch hofft FIFA Präsident Infantino auf frische Perspektiven in der Rekonstruierung von FIFA.
Libyen – Seit 2014 ist Sirte Hochburg der IS-Milizen in Libyen. Nun will die neue libysche Regierung die Terrormiliz vertreiben, doch diese leistet erbitterten Widerstand. Es gibt erhebliche Verluste auf beiden Seiten. Die totale Eroberung der Stadt wäre ein wichtiger Erfolg für die kürzlich gebildete Regierung der nationalen Einheit.
Madagaskar – Etwa eine Million Kinder auf Madagaskar leiden unter akuter Hungersnot und sind ernsten Wachstumsstörungen ausgesetzt. Die Lebensmittelversorgung von 80% der Bürger ist durch die von der Dürre zerstörten Reis - und Maniokernte nicht gesichert. Seit fünf Jahren fällt zu wenig Regen, und die Katastrophe hat sich zugespitzt. Dabei wird die entlegene Insel bei Hilfsmaßnahmen oft vergessen, als wenn sie „auf der Landkarte nicht existierte“. Laut einer UNICEF-Studie ist die chronische Mangelernährung eine nationale Krise; Kinder sind für ihr Leben lang gezeichnet.
Südsudan – Südsudan verhandelt im Moment mit Simbabwe wegen Hilfe beim Erstellen eines funktionierenden Schulsystems. Simbabwe hatte, bis zu dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, ein beneidenswertes Schulsystem und die höchste Alphabetenrate in sub-Sahara Afrika. Jetzt ist Simbabwe bereit, pensionierte Lehrer und Erzieher nach Südsudan zu schicken, um dort einen angepassten Lehrplan und ein faires Examenssystem aufzubauen. Auch sollen die erfahrenen Erzieher Schuldirektoren ausbilden und sie zu Höchstleistungen animieren.