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Burundi – Die Ermordung des Oppositionsführers Zedi Feruzi am Samstag ließ auch den von der UNO vermittelten Dialog über die Beilegung des Konfliktes über eine 3. Amtszeit sofort abbrechen. Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst. Von den 105,000 Geflohenen haben sich 70,000 am Viktoriasee niedergelassen. Unter ihnen ist die Cholera ausgebrochen. Die Zahl der Erkrankungen steigt täglich um 3-400. In Bujumbura lässt sich der Präsident derweil beim Fußballspielen fotografieren und lädt seine Landsleute per Video ein, wieder heimzukommen. Die Parlamentswahl wurde um eine Woche verschoben.
Äthiopien – Von den etwa 36 Mio. Wählern im ersten Urnengang seit Meles Zenawis Tod sollen 92% an der Abstimmung teilgenommen haben, und das trotz Schikane, Drohung, Verhaftung von Journalisten und dem Wissen, dass die Wahl manipuliert ist. Viele wollten durch ihre Stimme die Opposition stärken. Premier Desalegn verspricht eine Liberalisierung der Wirtschaft. Obwohl das Land zurzeit eine Wachstumsrate von 10% verzeichnet, macht das Pro-Kopf-Einkommen von 470 US$ Äthiopien eines der ärmsten Länder der Welt.
Kenia – Über 100,000 Menschen strömten am Wochenende nach Nyerei, um die Seligsprechung der italienischen Ordensfrau Irene Stefani mitzuerleben. Die neue Selige kam 1915 nach Kenia, pflegte erst die Soldaten des 1. Weltkrieges und nahm sich der Kranken in der Bevölkerung an. Schon zu Lebzeiten nannte man sie „Nyaatha“ – Mutter der Barmherzigkeit“. In 1930 starb sie, erst 39jährig an der Pest.
Simbabwe – Weil eine Horde Paviane um ihren vom Stromschlag getroffenen Gefährten herumstand und niemanden in die Nähe ließ, konnten die Techniker drei Stunden lang den Schaden im Touristenzentrum Victoria Falls nicht beheben. Erst das Eingreifen von Wildhütern brachte Abhilfe. Kürzlich mussten diese auch die Straße der Stadt von Büffeln befreien, die, von Löwen gejagt, bei Menschen Zuflucht suchten.
Ägypten – Bundestagspräsident Lammert hat das für Anfang Juni geplante Treffen mit dem ägyptischen Staatschef abgesagt. Die aktuelle Menschenrechtslage mit systematischer Verfolgung der Opposition, mit Massenverurteilungen und einer unfassbaren Zahl von Todesurteilen, darunter gegen den früheren Präsident Mursi, schaffe keine Gesprächsgrundlage. Das Urteil gegen Mursi hat zu heftigen Reaktionen geführt.
Marokko – Die „Gerechtigkeits-und Entwicklungspartei (PJD)“ der moderaten Islamisten will öffentliche Verstöße gegen das Fastengebot im Ramadan unter Strafe stellen. Dasselbe gilt für außerehelichen Geschlechtsverkehr. Oppositionelle sehen in dem Gesetzentwurf einen Rückschritt, begrüßen aber, dass auch sexuelle Belästigung strafbar wird und Menschenhandel sowie Hasspredigten als schwere Verbrechen eingestuft werden. Was heftige Debatten auslöst ist, dass die offiziell verbotene Polygamie um sich greift. Allein im Kabinett zählen Menschenrechtler drei Fälle.
Senegal – Das Forschungszentrum für Diplomatie und Strategie (CEDS) in Dakar fordert in einem am 15. Mai veröffentlichen Bericht, dass die drei Buchreligionen als unverletzbar gehalten werden, um dem religiösen Fundamentalismus entgegen zu arbeiten. Dazu sollen sich die muslimischen Staaten zusammentun „als Basis für eine globale Partnerschaft“, die stark genug ist, gegen selbsternannte Dschihadisten vorzugehen. Weil der radikale Fundamentalismus in Zentral-und Westafrika weit verbreitet ist, gibt es einen dringenden Handlungsbedarf, meinte ein Experte des Forschungszentrums.
Südsudan – Die Kämpfe in den Staaten Upper Nile und Unity sind wieder aufgeflammt. Angriffe auf die Städte Leer und Malakal stehen bevor. Hundert Tausende Zivilisten sind von Medizin – und Nahrungsversorgung abgeschnitten. Bauern werden an der Aussaat des Getreides gehindert, was neuen Hunger bringt. UNICEF berichtet von gezielten Angriffen auf Kinder, die entführt, missbraucht und getötet werden. Seit Dezember 2013 versinkt das Land im Chaos, als Präsident Kiir seinem Vize Machar einen geplanten Putsch vorwarf und dieser zu den Waffen griff.
Sambia – Von der 2015/16 Saison an dürfen Leoparden und ein Jahr später auch Löwen wieder als Trophäen gejagt werden. Safari Jagd sei „profitabel, gut für die Tierwelt und nützlich für alle Bewohner“ sagt Touristen-Ministerin Jean Kapata, solange sie vernünftig gehandhabt wird. Die schrumpfende Zahl der großen Katzen durch schwache Regulierung und das Erlegen von Jungtieren hatte im Januar 2013 zu dem Bann geführt.
Burundi – Der Versuch eines Ex-Generals, Präsident Nkurunziza zu stürzen, während dieser auf einem Burundi-Krisengipfel in Tansania weilte, ist für nichtig erklärt, doch die Wut der Bevölkerung ist noch groß. Anhänger und Gegner des machthungrigen Präsidenten kämpfen weiter. 105.000 Burundier sind aus Angst nach Ruanda, Tansania und DR Kongo geflohen. Vier Generäle wurden festgenommen; Journalisten sind bedrängt und Ausländer werden evakuiert. Präsident Nkurunziza gibt sich gelassen, erwähnte den Putschversuch nicht, sondern sprach bei seinem ersten öffentlichen Auftritt über Drohungen gegen sein Land von Seiten der Terror-Miliz al-Shabaab aus Somalia.
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