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Südsudan – Am Vorabend des 5. Unabhängigkeitstages, als Präsident Kiir und sein Vize Machar sich in Juba trafen, brachen dort neue Kämpfe aus. Die führenden Erzfeinde, die vor Kurzem ein Friedensabkommen geschlossen hatten, appellierten vergebens an die Kämpfer, die Ruhe zu bewahren. Inzwischen zählt man in der Hauptstadt 270 Tote. Rund 10,000 Menschen flohen. Es ist nicht klar, ob die beiden Machthaber ihre Truppen nicht mehr kontrollieren können, oder ob sie ein „tödliches Doppelspiel“ verfolgen. Die Gefahr eines neuen Bürgerkriegs ist sehr real. Der Freudenruf „Endlich frei“ vom 9. Juli 2011 ist im Bürgerkrieg mit zehntausenden Toten, Millionen Vertriebenen und inzwischen 4,8 Mio. Hungernden untergegangen. Dazu kommt die verlorene Generation von 350,000 Kindern, die ohne Schulbildung ins Leben gehen.
Mosambik – Schon wieder sind 500 Familien geflohen, um den Kämpfen zwischen Renamo und Frelimo zu entkommen, diesmal aus dem Grenzgebiet nach Simbabwe. Der politische Analytiker Humphrey Mvula schlug vor, dass mit Dhlakama als 2. Vize Präsident, der „Konflikt sofort enden“ könnte. Der Renamo Anführer fühlt, dass seine Partei „politisch an den Rand gedrängt“ wurde und die wirtschaftliche Ungleichheit spürt. Dhlakamas Plan, die sechs nördlichen Provinzen zu kontrollieren, war der Maputo Regierung nicht annehmbar. So geht der Streit weiter. Mosambik hat es nach Ende des Bürgerkriegs in 1992 nicht geschafft, einen Friedensprozess zu Ende zu führen.
Simbabwe – Die wochenlange Bargeldknappheit hat die Wut der Bürger entflammt. Die Straßenpolizei schröpft Taxifahrer; diese schlagen zurück und werden dann mit Tränengas und Wasserwerfern verjagt. Beamte, die kein Junigehalt bekamen, streiken; was zu leeren Schulen und verlassenen Kliniken führte. Gestern stand das Land still; die Straßen von Harare und andern Städten waren menschenleer. Die sozialen Netzwerke und Telefonleitungen waren lahmgelegt, um den Protest einzuschränken. Entzündet hatte sich die Sache an der südafrikanischen Beitbridge Grenze, wo Demonstranten auf beiden Seiten gegen das Importverbot protestierten. Ein Warenlager und Autos standen in Flammen; Geschäfte wurden geplündert und die Straße mit Felsbrocken blockiert. Die Grenze war vorübergehend geschlossen. Die Armee ist in Alarmbereitschaft, weil weitere und schwerere Unruhen erwartet werden.
Tansania – Die 3-jährige und 900 kg schwere Spitzmaulnashorn-Dame, in einem tschechischen Zoo geboren, wurde vorgestern in ihre natürliche Heimat Tansania geflogen. Eliska „bestieg“ die Boeing 757-200 Frachtmaschine in Leipzig. Fünf Container Tierfutter und Wasser und ein Experten-Team waren mit an Bord für die 6.500 km Reise zum Flughafen Kilimanjaro. Spitzmaulnashörner sind durch massive Wilderei akut vom Aussterben bedroht. Es soll weltweit nur noch 800 dieser Tiere geben. Eliska soll nun die Nashorn-Population in Tansania steigern helfen. Der tschechische Zoo Dvur Kralove ist erfolgreich in der Aufzucht von Spitzmaulnashörnern; 43 sind bisher dort geboren.
Madagaskar – Nach 19 Jahren kam endlich Hilfe. Freunde trugen Sambany zwei Tage durch den Busch zum Hospitalschiff „Africa Mercy“ der Hilfsorganisation Mercy Ships. Dort operierte ein Chirurgen Team 12 Stunden, um einen kopfgroßen, 7,5 kg schweren Riesentumor aus seinem Gesicht zu entfernen. 15 Blutkonserven wurden während des Eingriffs gebraucht. Keiner glaubte, dass Sambany überleben würde; umso größer war die Freude der ganzen Familie und Umgebung, von der schrecklichen Last befreit, ein neues Leben beginnen zu können. Seit seiner Gründung in 1978 hat die Organisation „Mercy Ships“ in über 70 Ländern humanitäre Einsätze gemacht und über 2,5 Mio. Menschen zu einem besseren Leben verholfen.
Malawi – Das Kinderhilfswerk UNICEF in Malawi will Blutproben von Neugeborenen so schnell wie möglich testen, um – bei positivem HIV Befund – sofort eine Therapie einleiten zu können. Eine Aufklärungsaktion bei der Bevölkerung soll verhindern, dass jemand die fremden Flugobjekte mit Steinschleudern vom Himmel holt. In manchen unwegsamen Gegenden Afrikas, Ruanda z.B., gibt es bereits funktionierende Drohnen Netze, und nahe der Hauptstadt Kigali soll ein „Drohnenport“ entstehen, als Drehkreuz für ganz Ostafrika.
Kenia – Nach der Obduktion ist es klar, dass der Menschenrechtsanwalt Willie Kimani, sein Fahrer und sein Mandant brutal geprügelt und erwürgt wurden. Sie verschwanden nach einer Gerichtsverhandlung in der der Kläger die Sondereinheit der Polizei wegen Missbrauch beschuldigt hatte. Ein Woche später fand man die Leichen im Flussbett. Landesweit protestieren die Menschen gegen die illegale Hinrichtung. In zwei Jahren kann man der Polizei Verwicklung in 25 außergerichtlichen Tötungen nachweisen. Die Bürger befürchten, dass die mühsam errungenen Menschenrechte jetzt wieder in Gefahr sind.
Uganda – Zum ersten Mal in über 30 Jahren betrat gestern ein israelischer Staatschef wieder afrikanischen Boden. Er nutzte den 40. Jahrestag der Geiselbefreiung durch israelische Spezialeinheiten in Entebbe, bei der sein eigener Bruder umkam, als Einstieg zu seinem Afrikabesuch, der ihn auch nach Kenia, Ruanda und Äthiopien führen soll. Netanyahu ist bemüht, die politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen mit afrikanischen Ländern zu stärken. Im Austausch für Hilfe bei Gesundheit, Technologie, Landwirtschaft und Wassermanagement und – was Afrika im Kampf gegen den Terror besonders braucht – Sicherheitstechnologien – erwartet Netanyahu Afrikas Unterstützung bei UNO-Resolutionen.
Botswana – Um Rinder vor hungrigen Löwen zu schützen, hat ein Wissenschaftler von der australischen Universität von New South Wales in Botswana große, markante Augen auf das Hinterteil der Rinder gemalt. Durch diese Technik fühlen sich die Raubtiere, die vom Hinterhalt angreifen, beobachtet und geben gewöhnlich die Jagd auf. Es ist, wie der Biologe Neil Jordan sagt, eine „Art Entführung von Tiersignalen, um sie zum Umweltschutz zu nutzen“.
Südafrika – Der junge Südafrikaner schlief in einem Zelt im Kruger Nationalpark, als eine Hyäne sich heranschlich und Gesicht und Hals zerbiss. Die Hilfeschreie des Jungen weckten seine Eltern. Das Tier muss eine defekte Stelle im Zaun des Lagers genutzt haben. Plastische Chirurgen in Johannesburg bemühen sich nun, das Gesicht des Jungen wieder zu konstruieren.
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