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Tansania – Dr Askwar Hilonga, ein chemischer Ingenieur aus Arusha, hat mit Sand und Nanotechnologie einen Wasserfilter entwickelt, der das Leben vieler Menschen weltweit verändern könnte. Allein in Afrika sterben, laut UNO-Berichten, stündlich 115 Menschen an verunreinigtem Trinkwasser. Das sollte aufhören, denn der Filter absorbiert 99,999% aller Mikro-Organismen, Bakterien und Viren. Das Preisgeld von $38,000 von der Royal Academy of Engineering will Hilonga nutzen, um den Filter erschwinglicher zu machen.
Südafrika – Seit gestern läuft an der Stellenbosch Universität, Kapstadt, die Southern African Large Telescope (SALT) Science Conference, die sich u.a. mit der Suche nach neuen Galaxien befasst. SALT in der nördlichen Kap Provinz ist das größte optische Teleskop in der südlichen Hemisphäre und eines der schärfsten der Welt. Die Lage im wüstenähnlichen Karoo ist klimatisch ideal und schaltet Licht – und andere Belastungen aus. International finanziert, wird es auch von Astronomen weltweit benutzt. Südafrika ist auf dem Weg, eine globale Rolle in der Erforschung der Multi-Wellenlänge Teleskopie zu spielen.
Tansania – Die semi-autonome Inselgruppe Sansibar und Pemba hat eine der höchsten Raten von Gewalt gegen Frauen und Kinder in Tansania. 50% aller Frauen erlebten physische und sexuelle Angriffe; eins von drei Mädchen unter 18 wurde missbraucht, 70% misshandelt. Laut TAMWA, einer Frauenrechtsorganisation, werden die Täter meist nicht belangt. Nun hat die Polizei begonnen, an jeder Polizeistation eine Melde – und Beratungsstelle einzurichten, für die spezielle Kräfte ausgebildet werden. So hofft man, die Kultur der Scham und des Schweigens zu durchbrechen und Frauen und Kindern mehr Sicherheit zu gewähren.
Ghana – Das Dorf Nzulezo im Westen Ghanas ist komplett auf Stelzen im Tandane See gebaut, das einzige seiner Art. Die 500 Einwohner leben vom Fischfang und vom Ertrag kleiner Felder am Ufer des Sees. Alte Traditionen werden gepflegt, aber auch telefonieren und fernsehen sind möglich. Die perfekte Symbiose zwischen Mensch und Natur in den Amansuri Feuchtgebieten mit beeindruckender Fauna und Flora macht Nzulezo einen möglichen Kandidaten für die UNESCO-Welterbeliste. Der Gin Akpeteshi, gebrannt aus Palmwein, ist weit über die Landesgrenzen bekannt.
Kenia – Ein kenianischer Rechtsanwalt, Felix Kiprono, ist bereit, Präsident Obama 50 Kühe, 70 Schafe und 30 Ziegen als Brautpreis für die Hand seiner 16jährigen Tochter Malia anzubieten. Wenn Obama im Juli das Heimatland seines Vaters besucht, so träumt der Verehrer, sollte er Malia mitbringen. Ihm gehe es nicht um Geld und Ruhm, sondern um „wahre Liebe“.
Burundi – Die ostafrikanischen Staatschefs drängten Burundi, die Wahlen um bis zu sechs Wochen zu verschieben. Die katholischen Bischöfe hatten sich schon von dem Wahlgremium zurückgezogen. Die Kirche könne nicht für unverantwortliche Wahlen bürgen. Auch die EU hat sich distanziert. Die burundische Regierung zeigt sich nun offen für eine Verschiebung, doch die Bevölkerung ist weiter in Aufruhr. Ihr geht es nicht um eine Verzögerung, sondern um die verhasste dritte Amtszeit.
Nigeria – „Geläutert trete er sein Amt an, sagte Präsident Muhammadu Buhari vor 20,000 geladenen Gästen. Er stehe zu seinen Wahlversprechen: Ausrottung von Korruption, Bekämpfung der Armut und die Ausmerzung der Terrororganisation Boko Haram. Doch nur wenige Stunden nach der Amtseinführung griff Boko Haram wieder die zwei Mio. Stadt Maiduguri an, um durch Panzerabwehrgranaten und Selbstmordattentäter ihre Stärke zu demonstrieren.
Kenia – Al-Shabaab Milizen haben in der Garissa Provinz unweit der Grenze zu Somalia einen Sicherheitskonvoi in einen Hinterhalt gelockt und angegriffen. Neben den Toten gibt es mehrere Verletzte; andere werden vermisst. Die islamistische Terror-Gruppe, die Anfang April das Blutbad an der Universität von Garissa angerichtet hatte, will weiter kämpfen bis Kenia seine Truppen aus Somalia zurückzieht.
Madagaskar – Wegen Verstößen gegen die Verfassung und allgemeiner Inkompetenz haben die Parlamentarier mit überwältigender Mehrheit entschieden, Präsident Rajaonarimanpiamina abzusetzen. Das Verfassungsgericht muss die letzte Entscheidung über die Amtsenthebung treffen. Seine Wahl im Dezember 2013 hatte dem Inselstaat nach politischen und wirtschaftlichen Krisenjahren Hoffnung auf Besserung gegeben, die leider enttäuscht wurde.
Libyen – Kugeln von Bewaffneten trafen den Wagen des international anerkannten Ministerpräsidenten Abdullah al-Thani, aber verletzten nur einen Leibwächter. Terrorgruppen, darunter auch IS, und Milizen kontrollieren große Teile des Landes und haben in der Hauptstadt Tripolis eine Gegenregierung unter dem Islamisten Omar al-Hassi eingesetzt, so dass die legale Regierung in die Hafenstadt Tobruk im Osten flüchten musste. Bereits fünf Monate verhandeln die beiden Gruppen, unter Vermittlung der UNO, über eine mögliche Einheitsregierung.
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