Tansania – Das Zentrum des 5,7 starken Bebens am Samstag war nahe der 70,000 Einwohnerstadt Stadt Bukoba im äußersten Nordwesten des Landes. Dort gab es auch die meisten der 16 Toten und etwa 250 verletzten. Etwa 840 Häuser, darunter öffentliche Gebäude sollen zerstört sein. Das volle Ausmaß der Verwüstung ist noch nicht bekannt. Die Auswirkungen des Bebens in 10 km Tiefe waren bis Kenia, Uganda und Ruanda zu spüren.
Kenia – Sheng ist die Sprache, die sich bei der Entstehung der Städte entwickelte, als Menschen mit verschiedenen Dialekten zusammen kamen. Heute wird sie vielfach als Jugendsprache gesehen, ist aber im Stadtleben, besonders in den Slums, unverzichtbar. Sie entwickelt sich ständig weiter und wird zunehmend in Werbung und sogar in Regierungskreisen gebraucht. Inzwischen hat Sheng die Barriere in populäre Sendungen von Radio und Fernsehen überwunden. Sogar das kenianische Grundgesetz wurde in Sheng übersetzt. Idealisten glauben, dass die Inklusivität von Sheng zur Lösung der ethnischen und sozialen Spannungen beitragen könnte.
Niger – Wachsende Nachfrage nach Eselsfellen und Fleisch in Asien ist eine ernste Bedrohung für den Bestand der Tiere. Allein dieses Jahr wurden 80,000 Esel ausgeführt, verglichen mit 27,000 voriges Jahr. Auch der Preis pro Kopf ist gestiegen – von 61 auf 152 Euro. Derzeit beläuft sich der Eselsbestand in Niger auf 1,5 Mio. Tiere, die meist als Lastenträger gebraucht werden. In Asien, besonders China, wird die Gelatine im Eselsfell für Tonika, Liebestränke und Schönheitscreme verwendet. Zusammen mit Ginseng soll sie Gesundheit und Langlebigkeit fördern. Das magere Fleisch wird in manchen Gegenden als Delikatesse serviert.
Gabun – Mit knapp 6,000 Stimmen unterlag der Herausforderer Jean Ping dem amtierenden Präsidenten Ali Bongo. Das führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen: brennendes Parlament, bombardiertes Oppositionsquartier, geplünderte Geschäfte, Tote und Verletzte. Eine Neuauszählung wurde abgelehnt, obwohl unter den knapp 2 Mio. Einwohnern nur etwa 630,000 wahlberechtigt waren. Inzwischen geht der Machtkampf offline weiter: keine Berichterstattung, keine sozialen Netzwerke. In Libreville herrscht angespannte Ruhe. Der Justizminister trat zurück; Jean Ping rief zum Streik auf, um Bongo zu stürzen. Die Bongo Familie hat Gabun fast 50 Jahre lang beherrscht.
Elfenbeinküste – In einem verzweifelten Versuch, den schnell dahinschwindenden Wald zu retten, hat die Behörde illegale Kakaofarmer aus dem Mont Peko Nationalpark vertrieben. Das Resultat: tausende verarmte Familien, Verlust von Einkommen bei Produktionsausfall und die Gefahr, dass alte Spannungen in neue Konflikte aufflammen. Das Land produziert etwa 40% vom Kakao weltweit, aber der relative Wohlstand hat das Land an den Rand einer ökologischen Katastrophe gebracht. Zwischen 1960 und 2010 hat die Elfenbeinküste 80% ihres Urwalds verloren.
Südafrika – Solly Msimanga, der neugewählte Bürgermeister von Tshwane, dem Stadtbezirk, der auch die Hauptstadt Pretoria einschließt, hat die Limousinen seines Vorgängers abgelehnt. Die Wagen sollten vom Anti-Hijack Kommando der Polizei benutzt werden. Msimanga, von der DA, kam an die Macht, als der ANC, zum ersten Mal seit 1994, die Kommunalwahl verlor. Seine Partei, die Demokratische Allianz, hat gezielt einen Sparkurs eingeschlagen.
Simbabwe – Weil das Oberste Gericht Erlaubnis zu einer Großdemonstration gegen die wirtschaftliche Krise erteilte, würden die verantwortlichen Richter den Frieden im Land gefährden. Die Opposition beschuldigt den Präsidenten, die Justiz einschüchtern zu wollen. Mugabes vorzeitiges Verlassen der SADC Konferenz, um nach Dubai zu fliegen, hat wieder Gerüchte um seine Gesundheit entfacht. Bei seiner Rückkehr witzelte er, dass er „tatsächlich tot war und wieder auferstand“.
Südsudan – Weil sie um ihre Souveränität bangte, hat die Regierung von Salva Kiir sich länger gegen eine erweiterte Schutztruppe gewehrt. Jetzt dürfen 4000 weitere Blauhelmsoldaten zu den bestehenden 12,000 dazukommen, um die Zivilbevölkerung in Juba und die UN-Lager zu schützen. Die im Juli ausgebrochenen Kämpfe in der Hauptstadt mit Plünderungen, Vergewaltigungen und Hinrichtungen konnten mit bestehenden Truppen nicht eingedämmt werden. Der seit 2013 dauernde blutige Konflikt verläuft entlang ethnischen Linien: Präsident Kiir ist Dinka, seiner früherer Vize Machar ist Nuer. Letzterer floh nach den Juli Unruhen ins Nachbarland Sudan.
Eritrea – Das Land feiert dieses Jahr 25 Jahre Unabhängigkeit von Äthiopien. Während positive Entwicklungen in Gesundheitswesen, Wasser- und Energieversorgung sowie Bildung gepriesen werden, sehnt sich die Bevölkerung nach Befreiung. Die Menschen leben unter einem repressiven Regime, isoliert vom Rest der Welt und ohne Hoffnung auf Frieden und Freiheit. Kein Wunder, dass ein Großteil der Migranten, die übers Mittelmeer nach Europa kommen, Eritreer sind.
Äthiopien – Nach 15 Monaten, in denen kein Tropfen vom Himmel fiel, die Ernten ausfielen, Menschen verhungerten und eine halbe Million Nutztiere verendeten, regnet es wieder. Wenn der Regen anhält, gibt es eine Chance auf eine gute Ernte.