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Tunesien – So beschreibt der Erzbischof von Tunis, Ilario Antoniazzi, das Befinden im Land. Dass nur wenige Monate nach dem Angriff auf das Museum in Tunis nun 38 Menschen auf dem Strand von Sousse umkamen, zeigt, dass die Täter nur „Hass verbreiten“ und Tunesiens Image vor der Welt „verzerren“ wollen.
Kamerun – Klimawandel, Abholzung, schneller Bevölkerungszuwachs und ungeregelte Siedlungsaktivität haben zu den verheerenden Überflutungen in Kameruns 3 Mio. Stadt Douala geführt. 80,000 Bewohner mussten fliehen; Frauen und Kinder wurden von Dächern gerettet. Eigentlich ist das Wohnen in diesem tiefgelegenen Gebiet illegal, aber das Land ist billig und die Squatter sind risikobereit, in ständiger Angst vor dem nächsten Regen. Jetzt soll die Siedlung zwangsgeräumt und demoliert werden.
Nigeria – Drei Selbstmordattentäter wurden am Eindringen in die Klinik in Maiduguri gehindert. Der explodierende Sprengkörper eines Angreifers tötete fünf Menschen und verletzte zehn weitere. Kurz zuvor starben zwei Attentäterinnen etwa 40 km entfernt, als der Sprengkörper einer der beiden Frauen frühzeitig losging.
Ägypten – Während ein Sandsturm über den Norden des Landes hinwegfegte und die schlechte Sicht den Flugverkehr entlang der Mittelmeerküste zum Stillstand brachte, erschütterte ein 5,2 Erdbeben auf der Sinai Halbinsel sogar Gebäude in Kairo.
Simbabwe – Weil er ohne Schürf- oder Handelslizenz 2,08 Gramm Gold in seinem Haus hatte, soll der 29Jährige fünf Jahre hinter Gitter. Das drakonische Urteil wirft viele Fragen auf in einem Land, in dem unzählige Arbeitslose (Quote: etwa 90%) ihr Dasein in illegalen Goldminen fristen, in denen auch Kinder arbeiten, sogar in Stollen und mit Quecksilber. Dazu kommt, dass monatlich bis zu 20 Tonnen Gold im Wert von mehreren 100 Mio. Dollar illegal das Land verlassen. Der gestrenge Richter hat sich schon früher bestechen lassen. Zu hoffen ist, dass er wieder etwas extra Geld braucht.
Burundi – In der Nacht gab es Angriffe auf Wahllokale. Der Parlaments- und der Vizepräsident, die beide gegen die dritte Amtszeit von Präsident Nkurunziza sprachen, fühlten sich bedroht und flohen nach Belgien. Die Opposition rief zum Boykott auf. 100 Studenten sind in die US Botschaft geflüchtet. In den letzten Wochen gab es 70 Tote; 100,000 Menschen wurden zu Flüchtlingen. Trotz anhaltender Straßenkämpfe und Warnungen von AU und UNO, haben die Kommunalwahlen heute Morgen angefangen. Präsidentschaftswahlen sollen am 15. Juli folgen.
Sudan – Er reiste zum AU-Gipfel nach Südafrika und wurde, weil er zwei Mal unter Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs steht, an der Ausreise gehindert. Doch bevor den Haag reagieren konnte, entkam er von einem Militärflughafen aus. Menschenrechtler und südafrikanische Gerichte klagen sich gegenseitig an, eine einmalige Chance gegen den Verbrecher von Darfur verloren zu haben.
Kenia – Die Bewohner der Halbwüstenregion Makueni im Osten des Landes greifen zu einer uralten afrikanischen Methode, Wasser zu speichern. Auf freigelegtes Grundgestein wird eine Betonmauer gebaut. Das abfließende Regenwasser wird zurückgehalten und gespeichert. Die flussaufwärts entstehende Sandebene reduziert die Verdunstung und dient als Filter. Das Wasser wird an der Unterseites des Dammes abgezapft und reicht das Jahr über für den häuslichen Gebrauch und eine bescheidene Landwirtschaft.
Malawi – Unter heißen, staubigen und feuchten Bedingungen und mit erratischer Stromversorgung sind High- Tech medizinische Geräte nur von kurzer Lebensdauer. Lokale Techniker haben nun ein Gerät entwickelt, das frühgeborene Babys mit Sauerstoff versorgt. Hauptbestandteil ist eine Aquarium Pumpe. Lokale Innovatoren wissen am besten, was im Land geeignet ist. Das gilt auch für andere medizinische Geräte, die sie bauen: sie müssen robust und erschwinglich sein, leicht zu handhaben und zu reparieren. Das Queen Elizabeth Krankenhaus in Blantyre testet die Geräte und unterstützt so die Erfinder.
Kenia – An vier Stellen in Nairobis Slums wurden vor Kurzem Wasserspender aufgestellt, an denen Anwohner, wie an einem Geldautomaten, mit einer Kreditkarte Wasser „kaufen“ können, und das für weniger als ein US Cent für 20 Liter. Der bargeldlose Service läuft gut und schnell und ist ein wichtiger Schritt zu einer besseren Hygiene in den riesengroßen Slums. Verschmutztes Wasser ist eine Hauptursache von Krankheiten, besonders unter Kleinkindern.
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