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Mauretanien – Ein Berufungsgericht hat das Urteil gegen drei Menschenrechtsaktivisten bestätigt, die wegen Protesten gegen die immer noch im Land praktizierte Sklaverei zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden waren. Obwohl Mauretanien als letztes Land der Welt 1981 die Sklaverei offiziell abgeschaffte, schätzt die Organisation 'Free Movement', die weltweit auch moderne Formen der Sklaverei bekämpft, das über 150.000 Menschen im Land als Sklaven gehalten werden.
Äthiopien – 4.5 der 96 Millionen Äthiopier sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, nachdem mangelnder Regenfall die Ernten, vor allem in der Region Oromia, zerstört haben. Meteorologen befürchten, dass auch die kommende Regenzeit nicht besser sein wird und die Notsituation sich noch verschärfen könnte.
Nigeria – Bei einem Angriff von Boko Haram Kämpfern auf ein Dorf im Bundesstaat Yobe kamen über 60 Menschen ums Leben. Duzende ertranken auf der Flucht in einem nahe gelegenen Fluss. Präsident Buhari gab der Armee die Anweisung, die islamistische Miliz innerhalb von drei Monaten zu vernichten.
Libyen – Die immer stärker werdenden Kämpfer des "Islamischen Staates" haben einen Angriff auf Gadafis Geburtsstadt Sirte abgewehrt danach und blutige Rache an den Aufständischen geübt. Sirte entwickelt sich zur IS-Zentrale in Nordafrika. Die auf über 5.000 geschätzten, meist ausländischen, Dschihadisten kontrollieren inzwischen einen 200 km langen Küstenstreifen.
Die Testphase der Turbinen am größten Staudamm des Landes, Gilget Gibe III, ist angelaufen. Wenn die Versuche erfolgreich sind, soll das Wasserkraftwerk zunächst 500 Megawatt produzieren. Die volle Kapazität liegt bei 1850 MW. Das 1,8 Milliarden Dollar Projekt wurde in nur fünf Jahren fertig gestellt.
Präsident Salva Kiirs Weigerung, die Abkommen von Addis Abeba zu unterzeichnen, nachdem Rebellenführer sie Riek Machar unterschrieben hatte, schockierte die an den monatelangen Verhandlungen beteiligten Regierungen und löste neue Kämpfe vor Ort aus. Unter internationalem Druck erklärte Kiir jetzt seine Bereitschaft, die Verträge zu unterzeichnen. Die USA bereiten eine Resolution im UN-Sicherheitsrat für ein Waffenembargo vor. Ob die Vereinbarungen tatsächlich von beiden Konfliktparteien eingehalten werden, ist fraglich, da sich die Rebellen inzwischen in zwei Fraktionen gespalten haben.
Burundi – Trotz monatelanger Proteste wurde Pierre Nkurunziza als Präsident für eine dritte Amtszeit vereidigt. Die internationale Gemeinschaft stellt die Legitimität und die Transparenz der Wahlen in Frage, die von der Opposition boykottiert wurden. Durch das politische Chaos droht auch der Wirtschaft des Landes der Kollaps. Belgien hat die Auszahlung von 2,2 Millionen Dollar, die für die Organisation der Wahlen bereit standen, eingefroren. Die USA planen Burundi aus dem AGORA-Programm zu entfernen.
Präsident Obama zeigte bei seinem Besuch in Addis Abeba großes Interesse an Äthiopiens erfolgreichen Anti-Terror Strategien. Den betroffenen lokalen Gemeinschaften wird geholfen, sich selbst zu organisieren und zu verteidigen. Militärische Operationen der Armee spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Eine Gesetzesvorlage zur "wirtschaftlichen Versöhnung" soll in Kürze im Parlament eingebracht werden. Für die Regierung handelt es sich darum, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das Investitionsklima zu verbessern. Die Opposition sieht darin den Versuch, die Wirtschaftsverbrechen der Ära Ben Ali durch eine generelle Amnesty weiß zu waschen.
Südsudan – Der südsudanesische Rat der Kirchen (SSCC), dem alle christlichen Denominationen angehören, hat einen neuen Friedensprozess angestoßen. Durch Einfluss auf die verantwortlichen Politiker, Mediationsbemühungen und Versöhnungsarbeit der Christen vor Ort wollen die Kirchen Druck auf die Friedensverhandlungen in Addis Abeba machen. Die Kirchen sind die einzige Institution, die noch Vertrauen in der Bevölkerung genießt, nachdem Politiker und Militärs durch bodenlose Korruption und einen sinnlosen Bürgerkrieg, der 2 Millionen Menschen heimatlos gemacht hat, jede Glaubwürdigkeit verloren haben. Präsident Obama hat in Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, Sanktionen angedroht. Präsident Kiir verlangte eine Bedenkzeit von zwei Wochen vor der Unterzeichnung des Vertragsentwurfs.
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