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Uganda – Ugandische Handwerker haben eine jahrtausendalte Tradition wieder aufgenommen. Sie ernten die Rinde des tropischen Feigenbaums, der an den Hängen des Viktoriasees wächst, und verbinden die Wunde mit Palmblättern für neues Wachstum. Die Rinde wird gekocht und mit Holzhämmern bearbeitet bis sie fit ist für Weiterverarbeitung in Stoff, Teppiche, Wand- und Deckenverkleidung usw. Der manuelle Herstellungsprozess des Rindentuchs – Bark Cloth – ist kunstvoll und nachhaltig; er wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und 2012 auch für den Bundespreis Eco Design nominiert.
Kenia – Auf einer 3-tägigen Konferenz, die „missio Aachen“ mit dem Institut für Islamwissenschaft des kath. Tangaza College in Nairobi veranstaltet hat, wurde angeregt, dass das „Missio-Network African Theology“ über das Verhältnis zwischen Religion und Gewalt reflektieren und Wege zu Dialog und Frieden finden sollte. Die grausamen Religionskriege durch die Jahrhunderte könnten in der Exklusivität der drei monotheistischen Religionen ihren Ursprung haben. Eine korrekte Auslegung der heiligen Schriften durch die neue Initiative könne ein Beitrag zum Frieden sein.
Guinea – Labé, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hat 7.000 registrierte Taxifahrer auf zwei Rädern. Es sind meist junge Männer, die keine andere Arbeit finden oder für schnelleres Geld umsatteln. Tag und Nacht sind sie unterwegs, um Kundschaft zu suchen. Motorradtaxis sind beliebt, weil sie immer erreichbar sind und schnell durch den Verkehr kommen. Obwohl die Fahrer gewerkschaftlich organisiert sind, ist es ein hartes Geschäft: Viele sind unerfahren, so dass Unfälle häufig vorkommen; noch besteht in Labé keine Helmpflicht wie in Conakry, und Kriminelle schleichen sich in den Betrieb ein und bedrohen die Sicherheit von Fahrern und Kunden.
Somalia – Das erste Mal in 30 Jahren trafen sich unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen die ostafrikanischen Staatschefs der IGAD Gruppe in Mogadischu. Ihre Anwesenheit wird als Zeichen wiederkehrender Stabilität gesehen. Sie forderten die im Land stationierten AU-Truppen auf, alles zu tun, damit die Wahlen am 31 Oktober friedlich verlaufen.
Kongo RDC – Der frühere kongolesische Rebellenführer Bosco Ntaganda, auch als „Terminator“ bekannt, der wegen Kriegsverbrechen in den Haag vor Gericht steht, ist in einen Hungerstreik getreten. Er will eher sterben, als die harten Haftbedingungen ertragen. Zwischen 2002 und 2003 heuerte er Kindersoldaten an und hielt Frauen als Sexsklaven. Zu keiner der 18 Anklagen hat er sich schuldig bekannt. Jetzt ist sein größtes Leid, dass er „seine Frau und Kinder nicht mehr unter normalen Bedingungen sehen kann“.
Kenia – Am Sonntag betraten drei in Hidschab gekleidete Frauen eine Polizeistation in Mombasa, um angeblich einen Diebstahl zu melden. Dann stach eine auf die Polizisten ein; eine andere warf einen Brandsatz. Alle drei wurden erschossen. Vermutungen sind, dass sie nicht, wie meist zuvor al-Shabaab Anhänger waren, sondern im Auftrag von IS handelten. IS bestätigte den Treueschwur der Frauen. Also muss Kenia in Zukunft auch mit der Radikalisierung von Frauen rechnen.
Nigeria – Im ölreichen Niger Delta hat die nigerianische Armee 74 Raffinerien und mehrere Lager der Milizen demoliert. In den Sümpfen des Deltas stehlen Milizen Rohöl in Milliardenhöhe, das sie in provisorischen Raffinerien aufbereiten und so die schon geschundene Umwelt weiter verseuchen. Auch greifen sie regelmäßig reguläre Ölanlagen an, um mehr Profit für die örtliche Bevölkerung zu erzwingen. Und jedes Mal steigen die Ölpreise.
Südsudan – Während die Bevölkerung unsagbar leidet unter dem Krieg, den Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar gegeneinander führen, wurde jetzt in The Sentry ein Bericht veröffentlicht mit detaillierten und unwiderlegbaren Fakten, dass die Kriegsherren, ihre Familien und die militärische Elite sich massiv bereichert haben. Zwei Jahre wurde an dem von Clooney in Auftrag gegebenen Bericht gearbeitet. Es sei an der Zeit, dass die Welt reagiert, so dass unschuldige Menschen nicht für immer den Preis für die Verbrechen der Mächtigen zahlen müssen.
Südsudan – Etwa 300 Anhänger des früheren Vizepräsidenten Machar sind teils in den Kongo geflohen oder wurden von der UNO dorthin evakuiert. Etwa 100 Kämpfer werden in Krankenhäusern betreut. Alle sind unterernährt und in lebensbedrohlicher Kondition. Obwohl Kongo DR selbst ein Krisenland ist, beherbergt das Land etwa 27,000 Flüchtlinge vom Südsudan. Die Belastung für die lokale Bevölkerung ist enorm, besonders da viele der Flüchtlinge in Gastfamilien leben. Die Malteser helfen mit sauberem Wasser, mit Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Simbabwe – Während sein Volk hungert, weitere Arbeitsplätze gestrichen und Gehälter nicht bezahlt werden und Wut und Protest trotz Polizeigewalt ständig wächst, hat Mugabe voll „Dankbarkeit und Stolz“ eine 3,8 Meter große Skulptur von sich selbst enthüllt. Der Bildhauer, Dominic Benhura, hat sechs Monate an dem karikaturartigen Bildnis gearbeitet, das Mugabe in seiner herausfordernden Pose zeigt mit erhobenem rechten Arm und geballter Faust, prominenter Oberlippe und breitgerahmter Brille, seinem Markenzeichen. Kritiker spotten über die Statue als „Superman“ in „Simpsons“ Stil. Für den Künstler könnte es das Ende seiner Karriere sein.
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