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Algerien – Ende des Jahres soll die nach Mekka und Medina größte Moschee der Welt in Algier eröffnet werden. Sie ist für 120.000 Gläubige ausgelegt, schließt Konferenzsäle, ein Museum und eine Bibliothek ein und wird von einem 262 Meter hohen Minarett überragt. Das Projekt wird als ein persönliches Denkmal von Präsidenten Abdelaziz Bouteflika kritisiert. Die Kosten von über einer Milliarde Dollar hätten sinnvoller für den Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit verwendet werden sollen.
Die Zeitschrift des islamischen Staats 'Al Naba' stellte Abu Musab al-Barnawi als neuen Führer der Terrorgruppe Boko Haram vor, der den bisherigen Chef Abubakar Shekau ersetzt habe. Sekau will mit dem Rest seiner Anhänger weiterkämpfen. In einem Interview kündigte al-Barnawi mehr Anschläge auf christliche Ziele an. Durch eine gute Zusammenarbeit der Armee mit lokalen Bürgerwehren sind die islamistischen Kämpfer, die über 20.000 Menschen umgebracht haben, aus dem Großteil des von ihnen eroberten Territoriums verdrängt worden. Dennoch sind 2,8 Millionen Menschen immer noch auf der Flucht und befinden sich in einer prekären Versorgungssituation.
Nigeria – Der Kopf eines der erfolgreichsten Netzwerke von Internetbetrügern wurde in Port Harcourt verhaftet. Mit 40 Mitarbeitern weltweit hatte die kriminelle Organisation über 50 Millionen Dollar erschwindelt. Ein Trick war, über gestohlene Kundenlisten von Firmen Zahlungsaufforderungen zu verschicken.
Nigeria – Das Verhältnis zum Islamischen Staat soll, laut dem US Geheimdienst, der Grund dafür sein. Denn vor einem Jahr hat der Boko Haram Anführer Abubakar Shekau der Terrormiliz IS öffentlich die Treue geschworen. Weil Shekau sich nicht daran gehalten hat und keine enge Verbindung herstellen konnte – auch soll keine Hilfe vom IS - Kalifat geflossen sein – hat sich die Hälfte der 900-Mann starken Boko Haram Gruppe von Shekau losgesagt. Die Zerrüttung kommt zu einer Zeit, in der Boko Haram militärisch immer mehr bedrängt wird, nicht nur von Nigeria, sondern auch von Kamerun; Niger und dem Tschad.
Tunesien – Das tunesische Parlament entzog Premierminister Habib Essid mit großen Mehrheit das Vertrauen. Das Land befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise und leidet unter hoher Arbeitslosigkeit. Häufige islamistische Anschläge haben die Tourismusindustrie fast zum Erliegen gebracht. Präsident Essebi hat den Agrarökonomen Youssef Chahed zum neuen Premierminister ernannt.
Mit 2,8 Millionen Euro wollte die Regierung den Bau eines großen Filmstudios im Norden Nigerias unterstützen. Das Projekt scheiterte am Protest der lokalen Imame, die die Idee als unislamisch kritisierten. Die "Nollywood" Filmindustrie produziert jährlich Hunderte von Filmen, die erfolgreich in alle Länder Afrikas exportiert werden.
Tansanische Politiker fordern die Rückgabe des 150 Millionen Jahre alten Dinosaurierskeletts im Naturkunde Museum von Berlin, das Anfang des 19. Jahrhunderts in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika ausgegraben wurde. Eine offizielle Anfrage der tansanischen Regierung liegt bisher nicht vor.
Kenia – Der ständig wachsende Bedarf an sauberem Wasser führte zu wertvollen Neuerungen in einem altbewährten System, das Regenwasser von Dächern in Wassertanks speicherte. Die „Africa Water Bank“ (AWB), eine gemeinnützige internationale Organisation, beschafft und kontrolliert mit geringem Kostenaufwand sauberes Wasser. Ein typisches AWB System, bestehend aus einer 900 bis 1,600 qm² großen Sammelfläche, einem Rinnensystem und einem bis zu 600,000 Liter großen Wasserreservoir, kann in zwei bis drei Stunden Dauerregen 400,000 – 450,000 Liter Regenwasser ernten, genug für 24 Monate bei einer Gemeinde von 400 Personen. Das System kann lokal gebaut und gewartet werden. Die AWB geht bereits über Kenias Grenzen hinweg, um Armut und Krankheit zu mindern.
Nigeria – Lagos schließt dutzende Kirchen, Moscheen und Nachtclubs, um seine 20 Mio. Einwohner besser vor Lärm zu schützen. Umweltbeauftragte bestätigen Studienergebnisse, dass hohe Lärmpegel die Gewalttätigkeit beeinflussen und der Gesundheit schaden. Viele Bürger sind aus Angst vor Rache nicht bereit, störenden Lärm zu melden. Bis 2020 wollen die Behörden die Küstenstadt von Lärmbelästigung befreit haben.
Ägypten – Um religiösen Extremismus einzudämmen, hat Präsident al-Sisi angeordnet, dass alle Imame beim Freitagsgebet die gleiche Predigt halten müssen, die von Islam-Gelehrten verfasst wird. Nicht alle Imame und Beter sind damit einverstanden.
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