Nigeria – Drei Mal in einer Woche hat die militante Gruppe Niger Delta Avengers NDA wichtige Öl – und Gaspipelines im Bundesstaat Bayelsa gesprengt. Die wirtschaftlichen Schäden sind enorm, da Nigerias Staatseinnahmen zu 70% von Erdöl und Erdgas abhängen. Schon vor den letzten Angriffen war die Produktion von 2,2 Mio. Barrel pro Tag auf 1,4 Mio. Barrel gesunken. NDA wollen einen fairen Anteil der Öleinkünfte für die verarmte und verschmutze südliche Region erzwingen und drohen mit schockierenden Taten, falls sich Ölkonzerne und Armee nicht zurückziehen. Präsident Buhari gibt gemischte Signale von sich – von Strafandrohung zu Dialog und Amnestie.
Südsudan – Die slowakische Ordensfrau Veronika T. Rachova, eine Ärztin, war Anfang der Woche mit einem Patienten unterwegs zum Krankenhaus in Yei, als sie von Schüssen getroffen wurde. Sie konnte noch nach Nairobi ausgeflogen werden, erlag aber ihren Verletzungen. Drei mutmaßliche Täter wurden festgenommen. Trotz Friedensabkommen und der letzten Monat gebildeten Regierung der nationalen Einheit gehen Kämpfe zwischen verschiedenen Milizen weiter; sie kümmern sich weder um Machar noch um Kiir.
Ägypten – Das war der Kommentar des Papstes an die wartenden Journalisten über seine Begegnung am Montag mit dem ägyptischen Großimam Scheich Ahmed al-Tayyib im Vatikan. Der Imam der berühmten Al-Azhar Universität in Kairo ist die höchste Autorität im sunnitischen Islam und kam auf Einladung von Papst Franziskus. Es ging um Einsatz für den Frieden, Ablehnung von Gewalt und die Lage der Christen in Nahost. Fünf Jahre nach Abbruch der Beziehungen hoffen beide Seiten auf eine Wiederaufnahme des Dialogs.
Uganda – Erst als Hoffnungsträger umjubelt, hat sich Ugandas Präsident Yoweri Museveni zum Autokraten entwickelt. Nach 30 Jahren an der Spitze hat er jetzt seine dritte Amtszeit angefangen, mit ominösen Entscheidungen: der mediale Blackout, die Inhaftierung seines unterlegenen Gegners Besigye wegen Hochverrats und die Einladung des vom Strafgerichtshof gesuchten al-Bashir zu seiner Amtseinführung. Das größte Erstaunen erregte die Ernennung seines Sohnes als Generalmajor, eine Art Vorbereitung für seine dynastische Nachfolge.
Burundi – In der tansanischen Stadt Arusha sind, unter Vermittlung des früheren Präsidenten Mkapa, Mitglieder der burundischen Regierung und Zivilgesellschaft am verhandeln. Das Misstrauen ist groß und die Stimmung gereizt. Da die Hauptoppositionsgruppe nicht dabei ist – nicht eingeladen – müssen die Verhandlungen scheitern noch ehe sie beginnen. Seit Präsident Nkurunziza letztes Jahr seine umstrittene Wiederwahl erzwungen hat, gibt es willkürliche Verhaftungen und Tötungen und massenhafte Flucht. Menschen fürchten das Aufkommen einer Völkermord-Stimmung. Die Nachbarstaaten stört das kaum; Ruanda hat dieser Tage sogar 1,300 burundische Flüchtlinge ausgewiesen.
Libyen – Unweit der westlichen Stadt Sabratha, wo sie ins Meer stachen, hat die libysche Küstenwache etwa 850 sub-Sahara Migranten, darunter 79 Frauen, abgefangen. Sie waren in schwachen Schlauchbooten unterwegs und keineswegs für die Fahrt übers Mittelmeer gerüstet. Seit Jahresbeginn haben es 30,000 Flüchtlinge nach Europa geschafft. Nach offiziellen Angaben halten sich noch 235,000 Anwärter für einen Bootsplatz in Libyen auf. Die wirkliche Zahl könnte zwischen 700,000 und einer Million liegen.
Tansania – Präsident Magufuli meint es ernst mit seinem Vorhaben, Korruption und Inkompetenz auszumerzen. Am Freitag hat er seinen Innenminister prompt entlassen, weil er unter Alkoholeinfluss ins Parlament kam und an sein Ministerium gestellte Fragen nicht beantworten konnte. Er ist der erste Minister, der so gehen musste.
Elfenbeinküste – Die Kakao-Bauern des größten Kakao-Exporteurs – 1,7 Mio. Tonnen im Jahr – haben bis jetzt wenig Profit vom Anbau der Kakaobohne gehabt, oft nicht mal gewusst, wie Schokolade schmeckt. Nun hat die Regierung in Abidjan die erste große Schokoladenfabrik gebaut. Die fertigen Produkte sollen mehr Gewinn abwerfen und den lokalen Markt beleben. Dazu sollen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Kakao-Produkte „Made in Ivory Coast“ werden immer beliebter. Die Elfenbeinküste träumt davon, eines Tage die globale Kakao-Industrie zu beherrschen.
Südafrika – In einigen Schulen von Johannesburg erhält jeder Schüler einen Computer. Ziel des Projekts ist, auch ärmeren Kindern Zugang zur digitalen Welt zu verschaffen. Tausende Kinder haben in den wenigen Monaten schon davon profitiert. Benachteiligt sind die Schüler der kürzlich in Protesten niedergebrannten 20 Schulen. Ein Preis für den technischen Aufstieg ist das Problem der Sicherheit, denn die Schulen sind Zielscheibe von massiven Einbrüchen geworden.
Uganda – Anfang der Woche haben Bewaffnete ein Dorf im Yumbe Distrikt überfallen, Ziegen und Vorräte geraubt und 20 Menschen mitgenommen, vermutlich über die Grenze zum Südsudan. Sicherheitskräfte bereiten eine Rettungsaktion vor. Die Häufung von Konflikten in den beiden Nachbarstaaten, Südsudan und DR Kongo und die poröse Grenze sind für den Westen Ugandas eine große Herausforderung.