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Simbabwe – Chenjerai Hove, der Essayist, Lyriker und Erzähler, war einer der bedeutendsten Schriftsteller Afrikas. Er liebte sein Land und hatte eine besondere einfühlsame Art, mit Sprache umzugehen, mit Englisch und seiner Muttersprache Shona. Sein Optimismus schwand mit zunehmender Korruption und Repression der Regierung. Hove wurde ein mutiger, unermüdlicher Kritiker Mugabes und musste 2001 seine Heimat verlassen. Mit 59 Jahren starb er im norwegischen Exil, soll aber in Simbabwe beigesetzt werden. Sein Einsatz für Demokratie und Menschenrechte brachte ihm internationale Anerkennung.
Burundi – Die Ostafrikanische Staatengemeinschaft hat Ugandas Staatschef nach Bujumbura geschickt, um dem Land aus der durch Nkurunzizas 3. Amtszeit ausgelösten Krise zu retten. Obwohl die Präsidentschaftswahl verschoben wurde, geht die Gewalt weiter. An der Grenze zu Ruanda haben die Streitkräfte 31 mutmaßliche Rebellen getötet und 170 festgenommen. Man vermutet den Beginn eines bewaffneten Aufstands gegen die Regierung. Wie Museveni, selbst Dauerherrscher, da schlichten soll, ist fraglich.
Tunesien – Nach dem Anschlag in Sousse und der Verhängung von einem vierwöchigen Ausnahmezustand hat Tunesien jetzt den Bau einer Mauer an der Grenze zu Libyen angekündigt. Der 168 km lange und zwei Meter hohe Schutzwall soll zwischen den Städten Ras Jedir und Dhehiba gezogen werden. Er soll illegal einreisende Extremisten fernhalten und verhindern, dass junge Tunesier nach Libyen gelangen. Über 3000 Jugendliche haben sich bereits in Libyen, Syrien und dem Irak in die Reihen von Dschihad-Gruppen aufnehmen lassen.
Malawi – Nachdem im April dieses Jahres ein Gesetz verabschiedet wurde, das das Mindestalter für die Eheschließung auf 18 Jahre anhebt und Kinderheirat unter Strafe stellt, hat ein weiblicher „Chief“ über 300 Ehen beendet und die Jungen und Mädchen zur Schule geschickt. Bisher hatte Malawi eine der höchsten Raten von Kinderehen. Jedes zweite Mädchen unter 18 Jahre war verheiratet und viele hatten vor dem 14. Lebensjahr bereits ein Kind. Meist ist es die Armut, die Eltern dazu verleitet, ihre minderjährigen Töchter zu verheiraten, damit sie aus der kostenpflichtigen Schule ausscheiden können.
Mali – Seit vergangenen Freitag, als Sicherheitskräfte sechs Mitglieder des Ansar Dine Kommandos festnahmen, die vermutlich einen Anschlag auf die Hauptstadt planten, geht die Angst um. Nicht nur Ausländer, sondern auch Malier in großen Konzernen, sollen soweit wie möglich von zu Hause aus arbeiten, um ihre Sicherheit nicht zu gefährden. Die Angst liegt wie ein Schatten auf dem kürzlich abgeschlossenen Friedensabkommen.
Südafrika – Zum ersten Mal fährt ein afrikanisches Team „MTN Qhubeka“ in der Tour de France mit. Neben drei weißen Südafrikanern sind auch die Schwarzafrikaner Daniel Teklehaimanot und Merhawi Kudus aus Eritrea dabei. Teklehaimanot hatte die Ehre, die diesjährige Tour zu eröffnen. Er ist auch der erste Afrikaner, der in der 6. Etappe das Bergpreistrikot erhielt. Das Team strebt einen Tagessieg an. Wichtiger aber noch als ein Sieg in Frankreich ist ihre Kampagne 'BicyclesChangeLives' in den Townships von Südafrika. „Qhubeka“ will Schülern und Studenten, die mehr als sechs Kilometer zu Fuß zur Schule gehen müssen, ein Fahrrad zur Verfügung stellen. Zehntausende Räder sind mittlerweile schon abgegeben worden.
Ägypten – Der Bombenanschlag am Samstag mit einem Toten und mehreren Verletzten verursachte großen Schaden an der italienischen Botschaft in Kairo. Eine Twitter Nachricht von IS hatte Muslime aufgefordert, sich von Botschaften fernzuhalten, da diese Zielscheiben weiterer Angriffe seien. Die Regierungschefs von Ägypten und Italien, al-Sisi und Renzi, wollen sich nicht einschüchtern lassen. Papst Franziskus verurteilte das Attentat und forderte alle politischen und religiösen Kräfte auf, gegen die „Geißel des Terrorismus“ anzugehen.
Libyen – Mehrere Konfliktparteien haben einen von der UNO vermittelten Friedensplan unterzeichnet. Nur der in Tripolis stationierte General National Congress (GNC) hält sich noch zurück. Er sieht sich als rechtmäßige Regierung, aber international anerkannt ist die demokratisch gewählte Regierung von Premier Thenni, die in die Hafenstadt Tobruk flüchten musste. Eine Einigung aller Gruppen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Ordnung und Frieden.
Somalia – Es war beim Fastenbrechen des Ramadan, als die Angreifer kamen. Sechs Menschen starben; ein Dutzend wurde verletzt. Alle zwölf Angreifer kamen um. Seit Beginn des Ramadan häufen sich die blutigen Überfälle, besonders in der Hauptstadt Mogadischu.
Uganda – Der frühere Ministerpräsident Mbabazi und der jetzige Oppositionsführer Besigye wurden am selben Tag in verschiedenen Landesteilen festgenommen. Beide wollen im Februar 2016 gegen Staatschef Museveni antreten. Sie sind inzwischen wieder frei, wollen sich aber weiter gegen die repressive Regierung des Präsidenten stellen. Museveni, seit 1986 an der Macht, träumt von weiteren Amtszeiten; er hat die Verfassung ändern lassen, um alle Beschränkungen der Amtszeit aufzuheben.
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