Südsudan – Der frühere Rebellenführer Riek Machar drängt auf bewaffneten Widerstand gegen das „autoritäre und faschistische Regime“ von Präsident Salva Kiir. Nur zwei Monate seit seiner Flucht aus dem Südsudan ruft er zum Krieg auf. Er will seinem noch jungen Land „Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ bringen. Es ist seine erste politische Aussage seit der Flucht. Unklar ist, wie weit Machar noch auf die Gefolgschaft seiner alten Rebellengruppe zählen kann.
Gabun – Da das Verfassungsgericht die Wahl von Ali Bongo trotz massiver Einwände als gültig erklärte und dieser heute sein Amt antritt, haben Bewohner von Libreville angefangen, Bargeld abzuheben und Essensvorräte aufzustocken. Nicht wissend, wie der besiegte Oppositionskandidat Jean Ping reagiert, befürchten sie ein neues Chaos. Geldautomaten und Geschäfte sollen in kürzester Zeit fast leer sein.
Simbabwe – Politische Analytiker und die Opposition zu Hause haben Mugabe als „wahnsinnig“ bezeichnet, nachdem er am Wochenende waghalsig sagte, dass der afrikanische Kontinent sich von der UNO zurückziehen würde, wenn seine Forderungen nach Reform an der UNO und ständigen Sitzen im Sicherheitsrat für afrikanische Länder kein Gehör finden. Die undiplomatischen Drohungen, sich mit China, Indien und Russland neu zu formieren, würden Simbabwe noch weiter vom Rest der Welt entfremden und in den Abgrund stürzen.
Sierra Leone – Die Anti-Korruptionskommission hat schockierende Zahlen über das Ausmaß von Bestechungen in dem armen westafrikanischen Land veröffentlicht. Es ist nicht nur der Korruptionsskandal des Fußballverbands (SLFA), dessen Präsidentin und Vize in Gewahrsam sind; Schmiergeld braucht man fast überall.
Libyen – Am Rande des Wiener Flüchtlingsgipfels forderte Ungarns Premier Viktor Orbán, dass Asylgesuche vom afrikanischen Kontinent aus bearbeitet werden, und dass illegal Eingereiste wieder dorthin zurückgebracht werden. Die EU soll die Stadt an der libyschen Küste bauen, um Außengrenzen besser kontrollieren zu können. Orbán, der die deutsche Flüchtlingspolitik kritisiert, nichts von einer Verteilung wissen will und sein Land mit Stacheldraht umzingelt hat, will am 2. Oktober seinen Anti-Flüchtlingskurs durch ein Referendum bestätigen lassen.
Niger – Wogegen es in den 90ger Jahren nur noch 50 Giraffen im Kouré-Reservat gab, bedingt durch Jäger, Wilderer, Wüstenbildung und vergrößerte Anbauflächen, hat sich die Zahl der Tiere fast verzehnfacht. Möglich ist dieser Erfolg durch die gute Zusammenarbeit von Regierung, Naturschützern und der lokalen Bevölkerung. Da deren Bedürfnisse an Brennholz und Wasser gedeckt sind, gibt es keinen Streit mehr um Bäume und Brunnen. Gefahren kommen nur noch von Autos und Terroristen. Die Rettung der Giraffen könnte für Zentral- und Ostafrika ein Vorbild sein.
Botswana – Seit seiner Unabhängigkeit ist das frühere britische Protektorat Bechuanaland beispielhaft für seine politische Stabilität, seine demokratische Regierung und erstaunliches Wirtschaftswachstum. Der in Kürze erscheinende Film „A United Kingdom“ über Seretse Khama, der zum Entsetzen von Apartheid Südafrika, eine Britin heiratete und so Exil und Abdankung auf sich nahm, könnte die Attraktion des Landes neu beleben. Sir Seretse Khama ging in die Politik und wurde erster Präsident. Seit 2008 ist Seretses Sohn, Ian Khama, vierter Staatschef.
Somalia – Das sind 40 % der Bevölkerung. Es ist nicht nur die Dürre, die große Teile Afrikas heimsucht, sondern auch der nie enden wollende Krieg. Laut dem kürzlich veröffentlichten UNO-Bericht ist die Zahl sogar um 300.000 gestiegen. Unter den Hungernden sind auch zigtausende akut unterernährte Kinder unter fünf Jahre alt. Dazu kommen jetzt noch Tausende, die aus dem Flüchtlingslager Dadaab im benachbarten Kenia in ihre Heimat zurückkehren, weil Kenia die Schließung des Lagers angedroht hat. So wird die Nahrungsmittelkrise weiter verschärft.
Äthiopien – Auf dem UN-Gipfel haben gestern die EU, Britannien und die Weltbank einem Plan von Äthiopien zugestimmt, für 500 Mio. Dollar zwei Industrie Parks zu errichten. Äthiopien muss garantieren, dass 30,000 Stellen an Migranten vergeben werden. Dann sollen lokale arbeitslose Jugendliche bedacht werden. Das Projekt könnte ein Modell sein, wie man ärmere Länder unterstützen kann, die viele Flüchtlinge aufnehmen. Die meisten der 700,000 Asylanten kommen aus Südsudan, Eritrea und Somalia. Manche, die Äthiopien als Transit Land nach Europa benutzen, könnten sich auch entscheiden, näher an der Heimat zu bleiben.
Burundi – Die UNO wirft der burundischen Regierung Verstöße gegen Menschenrechte, wie Folter, willkürliche Verhaftung und Tötung vor, die seit April 2015 an der Tagesordnung sind, als Präsident Nkurunziza sich durchsetzte, eine dritte Amtszeit zu übernehmen. Die Gefahr eines Völkermords ist groß. Noch leiden die Menschen unter den Grausamkeiten, die erst 2005 endeten. Die Regierung dementiert alle Anschuldigungen.