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Guinea-Bissau – Wegen schwerwiegender Meinungsverschiedenheiten hat Präsident Jose Mario Vaz seinen Ministerpräsident entlassen, die Regierung aufgelöst und Parlamentswahlen angekündigt. Ex-Kolonialmacht Portugal stoppte alle Hilfsprogramme. Nach fünf Putschen seit der Unabhängigkeit kam letztes Jahr zum ersten Mal eine demokratisch legitimierte Regierung an die Macht. Beobachter befürchten eine Rückkehr ins Chaos in einem Land, dass zum Umschlagplatz von Drogen aus Lateinamerika auf dem Weg nach Europa geworden ist.
Nigeria – Laut Präsident des Tschad, Idriss Deby, wurde der Anführer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram, Abubakar Shekau, durch Mahamat Daoud ersetzt, der verhandlungsbereiter als sein Vorgänger sein soll. Trotz mehrerer militärischer Niederlagen verüben die militanten Islamisten immer wieder blutige Anschläge.
Libyen – Seit einem Jahr ringen die zwei verfeindeten Regierungen in Tobruk und Tripolis um die Macht. Bei neuen Verhandlungen in Genf sollen auf der Basis eines gemeinsamen Grundsatzpapiers noch offene Streitpunkte geklärt werden. Die Andeutung von Ministerpräsident Abdallah al-Theni, er werde sein Amt niederlegen, macht einen Verhandlungserfolg eher unwahrscheinlich. Der UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernadino Leon, sieht dennoch kleine Fortschritte, befürchtet aber im Fall eines Scheitern eine Spaltung des Landes.
Kongo DRC – Zum ersten Mal findet das in Frankreich bekannte Musikfestival 'Francofolies' in Kinshasa statt. In über 50 Konzerten auf drei Bühnen treten Künstler aus der ganzen Welt auf.
Eritrea – Nach Einstufung von 'Reporter ohne Grenzen' ist Eritrea mit Platz 180 von 180 nach China und Nordkorea das Schlusslicht in der Liste der unfreien Länder. Es gibt keine unabhängigen Medien und keine ausländischen Berichterstatter. Zahlreiche eritreische Journalisten sind im Gefängnis, sieben von ihnen starben in der Haft. Selbst im Ausland sind sie vor den Schergen der Geheimpolizei nicht sicher. Kein Wunder, dass Eritreer den höchsten Anteil an afrikanischen Flüchtlingen stellen, die nach Europa kommen.
Mali – Islamistische Gruppen haben ihre Aktivitäten vom Norden auf den Süden des Landes ausgeweitet. Bei einem Angriff auf ein Armeelager und später auf ein Hotel in der Stadt Savaré, 600 km nord-östlich von Bamako, kamen 13 Menschen ums Leben, unter ihnen vier Mitglieder der UN-Friedenstruppe MINUSMA.
Nigeria – Ein Bericht von amnesty international hält die Arbeiten zur Reinigung des Niger-Deltas durch das Erdölunternehmen Shell für 'völlig unwirksam'. Shell hatte jahrelange durch undichte Erdölleitungen große Teile des Ogoni-Landes verseucht, dann aber eine Säuberungsaktion versprochen..
Kongo DRC – Ein seit zwei Jahren brodelnder Konflikt in Nord-Katanga zwischen den Ethien der Luba und den Pygmäen hat bisher kaum internationale Beachtung erhalten. Die Ureinwohner der Region, Pygmeen oder Batwa genannt, die bisher diskriminiert und marginalisiert wurden, beginnen ihre Landrechte und ein Ende ihrer Ausbeutung zu reklamieren. Obwohl die Stammesmilizen sich nur mit Pfeil und Bogen bekämpfen, ist die Zahl der zivilen Opfer hoch.
Burundi – Nachdem Adolphe Nshimirimana, ein enger Berater des Präsidenten, bei einem Angriff auf sein Auto starb, wurde wenig später der prominente Menschenrechtler Pierre-Claver Mbonimpa auf offener Straße angeschossen und schwer verwundet. Seit Pierre Nkurunziza sich durch einen Verfassungsbruch und umstrittene Wahlen eine dritte Amtszeit gesichert hat, kommt das Land nicht zur Ruhe. Auch das Verhältnis zwischen Regierung und katholischer Kirche, die eine große Rolle im Friedensprozess gespielt und sich gegen eine dritte Amtszeit ausgesprochen hatte, wird immer gespannter.
Nigeria – Nach Meinung der vier Mitglieder des US Kongresses auf Besuch in Abuja könnte die USA die Armee durch Waffenlieferung im Kampf gegen Boko Haram zu unterstützen, wenn die massiven Menschenrechtsverletzungen des Militärs gegen die Bevölkerung aufhören und Schuldige vor Gericht gestellt werden. Nach Berichten von Amnesty International kamen bis zu 8000 Zivilisten durch Aktionen der Armee um.
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