logo Netzwerkafrika
Südafrika – Die geplante Erhöhung von Studiengebühren ist an den heftigsten Studentenprotesten seit Ende der Apartheid in 1994 gescheitert. Erst als am Freitag 13,000 Studenten gegen das Union Building in Pretoria marschierten, hat Präsident Zuma einen Rückzieher gemacht. Dabei hatte er beim Antritt an die ANC-Spitze freie Hochschulbildung versprochen. Jetzt verlangen Studenten diese freie Ausbildung, denn nur eine gute und bezahlbare Ausbildung kann die Unterschiede zwischen Arm und Reich auf Dauer reduzieren.
Kenia – Während Europa besorgt auf die Menschenströme aus Syrien schaut, wird leicht übersehen, dass das größte Flüchtlingslager der Welt –Dabaab mit 330,000 Somalis - in Kenia ist, und nur 100 km entfernt auch Kakuma mit 186,000 Vertriebenen aus dem Südsudan. Von den acht größten Lagern weltweit sind sieben in Ostafrika. Die Menschen, meist Frauen und Kinder, suchen Schutz vor Krieg und Terror, Hunger und Willkür. Im westafrikanischen Nigeria sind 150,000 vor Boko Hraram in Nachbarländer geflohen, 1,5 Mio. in andere Landesteile. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk haben 15 Mio. Menschen in diesen Regionen ihre Heimat verloren; afrikanische Nachbarstaaten gewähren ihnen Schutz.
Komoren – Unter den Komoreninseln zwischen Mosambik und Madagaskar hat Mayotte mit besseren Schulen, Krankenhäusern und Lebensbedingungen eine magische Anziehungskraft. Geographisch gehört Mayotte zu den Komoren, politisch jedoch zu Frankreich, weil die Bewohner so abstimmten. Fast täglich versuchen Flüchtlinge der anderen ärmeren Komoreninseln Anjouan, Moheli und Grande Comore nach Mayotte zu gelangen, in kleinen, oft überladenen Booten und meist bei Nacht, um der Küstenwache zu entgehen. Keiner hat die Ertrunkenen im Indischen Ozean gezählt; Schätzungen reichen von 10,000 bis 50,000.
Südsudan – Laut einer von FAO und UNICEF veröffentlichten Erklärung leben im Krisenstaat „30,000 Menschen unter extremen Bedingungen und sind von Hungertod bedroht“. Tausende weitere sind am Rand der Hungersnot. Am stärksten betroffen sind die Menschen im ölreichen, umkämpften Unity State, wo sich die Lage enorm verschlechtert hat und Hilfsorganisationen sich zurückziehen mussten. 3,9 Mio. sind bereits Opfer der Krise; alle vereinbarten Waffenruhen sind bisher gescheitert.
Kongo-Brazzaville – Am 25. Oktober sollen die Bürger über zwei Verfassungspunkte abstimmen: keine Begrenzung von Amtszeiten und Alter. Das gäbe Sassou-Nguesso weitere Jahre an der Spitze. Die Bürger wehren sich, doch Proteste werden durch Tränengas erdrückt. Nun decken sie sich ein, weil sie in den nächsten Tagen noch mehr Gewalt erwarten.
Simbabwe – Nach der Aufregung um den Löwen Cecil geht es jetzt um einen deutschen Hobbyjäger, der im Süden Simbabwes womöglich den größten Elefanten erlegt hat. An seinen Stoßzähnen zu messen, könnte das Tier 60 Jahre alt gewesen sein. Laut Veranstalter war es eine legale Jagd, für die der Großwildjäger 53,000 Euro bezahlt hatte. Tierschützer sind entsetzt.
Senegal – Der Afrikabeauftragte der Kanzlerin hält sich in diesen Tagen in Dakar auf. Hauptthema ist die weitere Zusammenarbeit im Gebiet der ländlichen Elektrifizierung und Energie-Effizienz. Durch die Möglichkeit, kostengünstige und saubere Energie zu produzieren, kann das Land zum Klimaschutz beitragen und seinen Bürgern bessere Entfaltungschancen bieten.
Mali – Bis jetzt haben deutsche Soldaten in Bamako an der Ausbildung malische Streitkräfte mitgewirkt. Nächstes Jahr soll Bundeswehrpersonal im gefährlichen Norden eingesetzt werden, um unter der UN-Minusma Truppe aufzuklären, wo sich in diesem weiten Wüstenterrain die Terrorgruppen aufhalten. Da Mali eine Drehscheibe für die Flüchtlingsroute aus Afrika ist, wäre eine dauerhafte Befriedung des Landes äußerst wichtig.
Sambia – Präsident Lungu hatte am vergangenen Sonntag alle Sambier zu einem Gebets – und Fasttag aufgerufen. Bars blieben geschlossen und Fußballstadien waren leer. Der Fall des Kwacha, bedingt durch die sinkenden Kupferpreise, hat das Land in extreme wirtschaftliche Engpässe gebracht. Lungu appellierte an Bürger mit „genialen Ideen“ vorzutreten. Alt-Präsident Kaunda bat öffentlich um Gottes Segen für seinen bedrängten Nachfolger.
Südafrika – Eine für nächstes Jahr geplante Erhöhung der Studiengebühren löste eine Welle von Studentenprotesten aus. Auch Eltern und Dozenten befürchten eine Benachteiligung der ärmeren Studenten. Die Unis in Johannesburg, Kapstadt und Grahamstown sind vorübergehend geschlossen; andere wollen folgen. Inzwischen wurden 20 randalierende Studenten festgenommen.
­