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Mosambik – Der Rebellen - und Oppositionsführer Afonso Dhlakama hat eine zweimonatige Waffenruhe in dem grollenden Konflikt zwischen Renamo und Frelimo angekündigt. Sie ist eine Verlängerung der gut eingehaltenen 7-tägigen Feuerpause und wird allerseits begrüßt. In der Zeit sollen Friedensgespräche mit Präsident Nyusi in Maputo vorangebracht werden, um endlich Ruhe und Frieden zu erzielen. Der Konflikt geht bis in die 70er Jahre zurück. Seit Frelimo das Land regiert, fühlt sich Renamo benachteiligt und wiederholt betrogen. Die Angst vor einem weiteren Bürgerkrieg ist groß.
Gambia – Dass ein Wahlverlierer nicht gehen will, ist nicht neu in Afrika; neu ist, dass die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS Jammeh mit einer Militärintervention gedroht hat, sollte er am 19. Januar nicht, laut dem Willen des Volkes, die Macht übergeben. Noch versucht ECOWAS diplomatische Wege, ist aber für den Kampfeinsatz gerüstet. Auch Jammeh mobilisiert seine Truppen. Es hat seinen Botschafter aus Washington zurückgerufen; der Chef der Wahlkommission ist ins Ausland geflüchtet und Sicherheitskräfte haben seit Sonntag drei beliebte Radiosender geschlossen.
Kongo-RDC – Vertreter von Präsident Kabila und dem Oppositionsführer Tshisekedi haben unter Vermittlung der kath. Kirche sich darauf geeinigt, dass Kabila bis Ende 2017 eine Übergangsregierung anführt. Spätestens dann soll es Wahlen geben. Kabila hatte eine ernste Krise ausgelöst, als er, statt am 19. Dez. zurückzutreten, ein neues Kabinett vorstellte. Dutzende Menschen starben in den Protesten. Mitglieder von Regierung und Opposition haben das Abkommen in den letzten Minuten von 2016 unterzeichnet, die beiden Anführer aber noch nicht. Erzbischof Utembi ist erleichtert über den Kompromiss, ist sich aber auch der Herausforderungen bewusst, die eine Realisierung verlangt.
Marokko – Etwa 1.100 gut organisierte Migranten haben in der Neujahrsnacht mit Gewalt versucht, den 8 km langen und 6 m hohen Grenzzaun zur spanischen Exklave Ceuta zu stürmen. Er gab viele Verletzte, auch unter den Sicherheitskräften. Nur zwei Kletterern gelang es, spanisches Territorium zu erreichen. Sie wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Schon Anfang Dezember hatten 400 Eindringlinge den Zaun gestürmt; sie landeten in einem Auffanglager. Zehntausende Afrikaner halten sich illegal um die Exklaven Ceuta und Melilla auf und hoffen auf eine Chance, die EU zu erreichen.
Gabun – Der Bedarf steigt, doch die Böden der Palmölplantagen in Indonesien sind ausgelaugt. So fing der Konzern Olam in Gabun mit massiven Rodungen an. Die Umweltschutzorganisation „Mighty Earth“ kritisiert den Raubbau an der Natur. Olam verteidigt sich und seine dubiösen Handelspraktiken, doch um Nachhaltigkeit bemühte Großkonzerne wollen gemeinsam die Quellen ihres Palmöls nachvollziehbar machen.
Südsudan – Berichte, dass der Rebellenführer und frühere Vize Präsident Riek Machar, der sich seit Oktober in Südafrika zu medizinischen Zwecken aufhält, unter Hausarrest stehe, werden stark dementiert. Er sei ein „Gast der südafrikanischen Regierung“. Südsudan will ihn aus dem Weg haben – „schweigend im Exil“ – doch Machar plant, sobald er ein Visum für ein Nachbarland erhält, durch dieses wieder in den Südsudan zurückzukehren.
Kongo-RDC – Sr.Clara Agano Kahambu, Leiterin einer Schule und des Pastoralzentrums in Bukavu, Süd-Kivu Provinz, wurde Ende November in ihrem Büro erstochen. Sie war erst 40 Jahre alt, eine Kämpferin für Frauenrechte und Schützerin benachteiligter Mädchen. Im Vorfeld der Wahlen steigt die Welle der Gewalt und, trotz Polizei - und Militärpräsenz, häufen sich die Attacken gegen die Bevölkerung, sagte ein Sprecher von „Justitia et Pax“.
Nigeria – Fast 400.000 Kinder in Nordnigeria hungern; jedes 5. könnte sterben, wenn nicht bald Hilfe kommt, warnt das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. Grund für den Hunger sind keine Wetterphänomene, sondern die massenhafte Flucht vor der Boko Haram Terrormiliz. Wenn die Bevölkerung nicht an einem Platz bleiben und dort Pflanzen und ernten kann, ist der Hunger vorprogrammiert. Frühwarnungen gehen meist ungehört.
Simbabwe – Nach der langen verheerenden Dürre sind seit Beginn der Regenzeit bereits 31 Menschen ertrunken, und 13 Schulen sowie hunderte Wohnhäuser zerstört. Sturzfluten sind auch in Städten zu erwarten, wo Abwasserkanäle blockiert sind. Landesweit können mangelnde sanitäre Anlagen und schlechte Müllbeseitigung zur Ausbreitung von Krankheiten führen. Die Regierung warnt die Bevölkerung zu Vorsorge und Vorsicht.
Ägypten – Einer ihrer Kämpfer habe einen Sprengstoffgürtel in dem für Frauen vorbehaltenen Seitentrakt gezündet. Deshalb sind auch die meisten der 25 Toten Frauen. Orthodoxe Kopten sind die größte christliche Kirche in Ägypten – etwa 10% der 90 Mio. Einwohner. Man wirft ihnen vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi unterstützt zu haben.
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