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Tansania – Wegen des geringen Niederschlags ist der Wasserspiegel in den Stauseen so niedrig, das alle Kraftwerke, die normalerweise 35% des Stroms generieren, abgestellt werden mussten, das erste Mal in der Geschichte. Das Land braucht 870 MW, kann aber nur 105 MW produzieren. Die drei neuen von Erdgas getriebenen Kraftwerke haben noch technische Probleme. Nur 24 % der Bevölkerung ist ans Stromnetz angeschlossen; die Regierung will die Zahl in den nächsten 10 Jahren verdoppeln.
Tschad – In Baga Sola, der größten Stadt am Tschadsee, gab es drei Selbstmordanschläge an einem Tag, einen am belebten Fischmarkt, die andern beiden in Flüchtlingslagern am Rande der Stadt, wo Tausende aus Niger und Nigeria Schutz vor Boko Haram Extremisten suchen. 41 Menschen kamen um; viele wurden verletzt. Nigerias Terrorgruppe greift immer wieder die Nachbarländer Tschad und Kamerun an, weil diese sich an der Ausrottung der Boko Haram beteiligen.
Guinea – Der gestrige Urnengang fand unter Spannungen und Gewalt statt, da es gerade davor tödliche Zusammenstöße gab. Präsident Condé hat trotz angeprangerten Unregelmäßigkeiten und einer schlechten Wirtschaftsentwicklung Chance auf einen Sieg. Neben Gold und Diamanten verfügt Guinea über die größten Bauxit-Vorkommen weltweit, doch der sinkende Weltmarktpreis macht dem Land zu schaffen. Auch die Ebola-Epidemie mit 2500 Toten hat Guinea zugesetzt.
Uganda – Als einzige Frau ruderte Gertrude Nabukeera ihren kleinen Kahn auf den Viktoria See und fischte nahe der Insel Bugala, damals schlangen-befallen. Heute, nach 27 Jahren gibt es in Bugala Häuser, Straßen, Solarstrom und fließendes Wasser. „Mama Sylvia“, wie sie genannt wird, besitzt 22 motorisierte Fischerboote und hat auf der Insel eine Anlegestelle, komplett mit Kühl-, Lager- und Verkaufsraum errichtet. Sie selbst kontrolliert die Arbeit ihrer Angestellten, auch ihres Mannes, und verwaltet die Finanzen. Sie hat ein weiteres Haus in Kampala; alle Kinder besuchten gute Schulen und ihre Eltern sind versorgt. Mama Sylvias Rat: „Steige ins Boot und fahr dahin, wo die Arbeit ist“.
Mali – Ein mutmaßlicher Zerstörer der historischen Kulturgüter in Timbuktu soll dem Weltstrafgericht überstellt werden. Als Anführer der Rebellen-Gruppe Ansar Dine soll er 10 Mausoleen und eine Moschee zerstört haben. Diese, von ganzen Bevölkerungsgruppen verehrten Heiligtümer gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre Zerstörung sei ein Kriegsverbrechen; der Prozess wäre der erste seiner Art.
Äthiopien – Zurzeit hält sich der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. von Kairo in Äthiopien auf. Anlass des Besuchs ist das Fest Kreuzerhöhung, das bei den 40 Mio. Mitgliedern der äthiopisch-orthodoxen Kirche besonders feierlich begangen wird. Der Patriarch verfolgt aber auch politische Ziele, denn die Beziehungen zwischen Kairo und Addis Abeba sind durch den Streit um die Nutzung des Nil-Wassers ernsthaft belastet. Ägypten fürchtet, dass der im Bau befindliche Grand Renaissance Damm am Blauen Nil die notwendige Wassermenge reduzieren würde. Äthiopien argumentiert, das Wasser würde nicht reduziert, sondern für die Bewässerung reguliert. Das an die Talsperre angeschlossene Kraftwerk wird, wenn fertiggestellt, mit 6000 Megawatt das größte in ganz Afrika sein.
Burkina Faso – Nachdem die Armee eine von Aufständigen gehaltene Kaserne eingenommen hatte, ist der Anführer des kurzen Putschs, Gilbert Diendéré, in die vatikanische Nuntiatur in Ouagadougou geflüchtet. Von dort führt er Verhandlungen. Seine Anhänger in der Präsidentengarde ruft er auf, ihre Waffen niederzulegen. Er selbst ist bereit, sich den Autoritäten zu stellen. Die wieder installierte Übergangsregierung ruft zu Toleranz auf allen Seiten auf.
Burundi – Wegen der umstrittenen verfassungswidrigen Wiederwahl von Präsident Nkurunziza und den Grausamkeiten gegen die Opposition vor und nach der Wahl hat die EU vier Vertraute des Präsidenten mit Sanktionen belegt: Einreise- und Vermögenssperre. Sie sollen diese Woche in Kraft treten. Seit Ankündigung der 3. Amtszeit herrscht in Burundi ein Klima der Gewalt.
Kongo-RDC – Für zwei Jahre leitete der deutsche Diplomat Matin Kobler als Sonderbeauftragter der UNO die UN-Friedenstruppe MONUSCO in der Demokratischen Republik Kongo. Zurückblickend ist er stolz auf das, was besonders im Osten des Landes erreicht wurde, wo die zertrümmerte Stadt Goma wieder blüht, frustriert aber auch über den langsamen Prozess, nach der Vertreibung der Rebellen eine staatliche Autorität aufzustellen. Er wünscht dem Kongo friedliche, glaubwürdige Wahlen und ein weitsichtiges Management der enormen Schätze des Landes, besonders der Regenwälder.
Simbabwe – Seit seiner Ernennung als zweiter Vizepräsident im Dezember 2014 logiert Phelekezela Mphoko im exklusiven Rainbow Towers Hotel. Die Hotel Unterbringung sei notwendig gewesen bis eine seinem Status entsprechende Residenz fertig gestellt sei. Mhokos Frau soll bereits drei Häuser, darunter eine 3 Mio. Dollar Villa, als unpassend abgelehnt haben. Ans Tageslicht kam die Riesensumme in einer Untersuchung, die Sparmaßnahmen für Regierungspersonal anstrebt.
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