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Tschad – Drei Selbstmordattentäterinnen haben sich während des Markts am Wochenende auf der Insel Koulfoua in die Luft gesprengt und 27 Menschen getötet sowie 80 weitere verletzt. Gerade dieses Jahr haben Tausende auf der Insel im Tschadsee Schutz vor den islamistischen Kämpfern gesucht. Tschad hilft Nigeria im Kampf gegen Boko Haram und wird deshalb selbst immer wieder Anschlagsopfer. Die Kämpfer selbst finden das dicht bewachsene Seeufer ideales Rückzugsgebiet.
Libyen – Die rivalisierenden Regierungen, eine mit Sitz in Tripolis, die andere in Tobruk, haben einen Friedensvertrag ausgearbeitet, ein Gegenentwurf zu einem von der UNO erstellten aber nie realisierten Plan. Ziel beider Pläne ist eine Regierung der nationalen Einheit. Wenn beide Parlamente zugestimmt haben, sollen nächste Woche die Vertreter der Einheitsregierung ernannt werden. Auch ist für kommenden Sonntag eine internationale Libyen-Konferenz in Rom geplant. Seit dem Sturz von Gaddafi herrschte ein ständiger Machtkampf zwischen den verschiedenen Milizen, eine Situation, die von der Terrorgruppe IS schamlos ausgenutzt wurde.
Simbabwe – Chinas Xi Jiping hat Mugabe für wichtige Gespräche besucht. Er ist der höchste Staatschef in vielen Jahren, der in das heruntergekommene Land kommt. Chinas Interesse liegt in den wichtigen Bodenschätzen Simbabwes. Zehn Projekte sollen unterschrieben worden sein, aber China zögert, viel Geld ins Land zu pumpen wegen des unsicheren politischen Klimas. Mugabe wird in drei Monaten 92 Jahre alt. Dazu ist die Energieknappheit – nur 6 aus 24 Stunden Strom – für die erschlaffte Produktion verantwortlich.
Südafrika – Dieser wurde vorgestern in Kapstadt feierlich eröffnet. Ziel des Gipfels ist, durch besseres gegenseitiges Verständnis zwischen China und den afrikanischen Ländern eine fruchtbare Zusammenarbeit zu erreichen. China und Afrika sollen „glaubwürdige Freunde und aufrichtige Partner“ sein, betonte der chinesische Staatschef Xi Jiping in seinem Grußwort. Der südafrikanische Minister forderte die Journalisten auf, ihren Beitrag zu leisten, damit Afrika nicht länger als Kontinent des Untergangs, sondern als Hoffnungsträger mit kultureller Vielfalt, wertvollen Ressourcen und menschlichem Potenzial gesehen wird.
Kamerun – Kamerunische Truppen haben im Norden des Landes in einer drei-tägigen Operation 100 Boko Haram Milizen getötet und die 900 Geiseln in ihrer Macht befreit. Über die Identität der Geretteten ist noch nichts bekannt. Auch konnten große Waffenreserven und schwarz-weiße IS-Flaggen sichergestellt werden.
Nigeria – Mitglieder der IPOB (Indigenous People of Biafra) haben in der südlichen Stadt Enugu für die Errichtung eines getrennten Staates Biafra demonstriert. Die Polizei löste die Gruppe auf, als sie eine wichtige Brücke zu sperren versuchte und die Freilassung von Radio Biafra Chef Nnamdi Kanu verlangte. Frühere Bestrebungen der Igbo nach einem eigenen Staat verursachten einen äußerst blutigen Bürgerkrieg von 1967 bis 1970.
Libyen – Die IS Terror Gruppe hat zwischen 2,000 und 3,000 Kämpfer in Libyen stationiert und will demnächst noch mehr Territorium in dem strategisch gelegenen nordafrikanischen Land gewinnen, mit Sitz in der Küstenstadt Sirte. Ein UNO-Bericht erwähnt jedoch Hindernisse durch kriegerische Gruppen und den Widerstand der Bevölkerung. Auch es IS schwierig für IS, Ölfelder und Raffinerien unter seine Kontrolle zu bringen.
Burkina Faso – Ex-Premier Kabore gewann die Präsidentenwahl, die mit Ruhe und Gelassenheit verlief, und wurde offiziell zum Sieger erklärt. Endlich hat das Land einen Präsidenten, der vom Volk gewählt ist und nicht durch einen Putsch an die Macht kam.
Kongo-RDC – In einem Zusammenstoß zwischen der kongolesischen Armee und einer ugandischen Rebellengruppe (ADF) sind mindestens 30 Menschen umgekommen. Der Angriff ereignete sich in Eringeti, unweit Beni, im Osten des Landes, wo die ADF letztes Jahr hunderte Zivilisten umgebracht hat. Noch immer sind dutzende bewaffnete Gruppen aktiv, die nach dem ruandischen Völkermord die Region überflutet haben.
Dschibuti – Djibuti ist wegen seiner günstigen geographischen Lage am Horn von Afrika bereits Marinebasis für westliche Mächte, darunter Frankreich und die USA. Nun hat auch China Interesse angemeldet. Bei dem militärischen Umbau solle Heer, Marine, Luftwaffe und Raketenabwehr unter ein Kommando gestellt werden. Und für die Versorgung der chinesischen Flotte im Golf von Aden hat China bereits einen 10-Jahres-Vertrag für einen Stützpunkt mit Djibuti unterzeichnet. Dies ist der erste Auslandsstützpunkt; weitere sollen in Afrika folgen.
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