Gambia – Westafrikanische Staatschefs von Nigeria, Liberia, Ghana und Sierra Leone sind unterwegs nach Banjul, um Yahma Jammeh zu überreden, zurückzutreten. Vor ein paar Tagen hatte er, zum Staunen aller, seine Wahlniederlage anerkannt. Jetzt will er nicht von der Macht lassen. Er lasse sich nicht betrügen, wetterte der autoritäre exzentrische Führer, es müsse Neuwahlen geben. Zur selben Zeit trifft sich auch der UNO-Sicherheitsrat, denn die Lage ist ernst. Sollte Jammeh nicht nachgeben, könnte dem kleinen, seit 22 Jahren geknebelten Land, neue Gewalt bevorstehen.
Die First Lady und ihr „abscheulicher“ Diamantenring
Simbabwe – Die luxusgierige Frau des Präsidenten kaufte sich einen Ring für 1.4 Mio. Dollar. Bezahlt wurde er von Mugabes Konto in Harare. Bei der Lieferung nahm Grace den Ring nicht an, sondern verlangte volle Rückzahlung auf ihr Konto in Dubai. Da der libanesische Händler dem nicht nachkommen konnte, beschlagnahmte sie seine drei Immobilien in Harare. Der Händler Jamal Ahmed hat nun Klage gegen sie und ihren Sohn aus erster Ehe eingereicht. „Abscheulich“ sei der Ring, weil er erstanden wurde während Millionen Simbabwer hungern, Kinder keine Schule und Kranke keine Medizin haben.
Uganda – Als Kind wurde er von Joseph Kony LRA verschleppt; als Mann war er einer der Kommandeure; jetzt steht Dominic Ongwen in Den Haag vor Gericht, während der Anführer der „Widerstandsarmee des Herrn“ noch gesucht wird. Zehntausende Kinder wurden damals Opfer der Rebellengruppe. 100.000 Menschen wurden von der LRA hingerichtet, über zwei Mio. vertrieben. Die Gruppe ist inzwischen geschwächt und zerstritten. Ongwen weist die Anklage: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zurück, weil er selbst Opfer war. Doch für die vielen Betroffenen wäre der Prozess eine Bestätigung der Rechtsstaatlichkeit.
Nigeria – Die noch im Bau befindliche Kirche der „Reigners Bible Ministry“ im Südosten des Landes, die nach Fertigstellung 10.000 Gläubigen Platz bieten sollte, ist am Samstag während einer Bischofsordination eingestürzt, erst das Dach, dann das ganze Gebäude. Bergungsarbeiten sind schwierig. Man spricht von über 200 Toten, und immer kämen noch weitere Leichen dazu. Unter den Ehrengästen war der Gouverneur von Akwa Ibom, der sofort Hilfe und Ursachen – Untersuchung versprach und zwei Tage Trauer für die Provinz anordnete. Gebäudeeinstürze sind häufig, meist wegen unzureichendem Baumaterial und Umgehung von Baugesetzen.
Ghana – Oppositionsführer Nana Akufo-Addo hat die Wahl am vergangenen Donnerstag klar gewonnen. Die Bischofskonferenz, unter Anderen, gratulierte dem Sieger, erinnerte ihn aber auch daran, seine Wahlversprechen - Arbeit für junge Menschen und Kampf gegen die Korruption - einzulösen. Dem scheidenden Präsidenten Mahama dankte sie für die Geste eines „echten Staatsmanns“, die Wahlniederlage ruhig anzunehmen, dem Neuen zu gratulieren und die weitere Zusammenarbeit zuzusagen. Der Machtwechsel wurde besonders in Accra, wo sich lange Autokorsi bildeten, laut gefeiert.
Kenia – Die andauernden Streiks von Ärzten und Pflegepersonal wegen nicht bezahlten Gehaltserhöhungen ließ die kenianischen Bischöfe auf die „unvorstellbaren Auswirkungen“ auf die Ärmsten und Schwächsten hinweisen, die leiden und sterben „während Ärzte und Regierungsbeamten nur an sich denken“.
Ägypten – Bei dem am Sonntagmorgen verübten Attentat auf die orthodoxe Markus Kathedrale in Kairo, dem Bischofssitz des koptischen Papstes, kamen mindestens 25 Menschen ums Leben; über 50 wurden verletzt. Tawadros II. unterbrach seine Griechenlandreise. Die Al Azhar Universität verurteilte die Bluttat und setzte die Feiern zur Geburt des Propheten Mohammed aus. Es war der schlimmste Anschlag auf eine christliche Einrichtung seit sechs Jahren.
Ägypten – Sicherheitskräfte haben gestern in Kairo das wohl größte internationale Netzwerk für illegalen Organhandel aufgedeckt, indem sie 41 Personen verhafteten, darunter Ärzte, Pfleger Professoren, Käufer und Mittelmänner. Auch wurden Millionen Dollar und Goldbarren gefunden. Menschliche Organe sind in Ägypten nicht käuflich, doch die ärmere Bevölkerung ließ sich vielfach überreden, eine Niere herzugeben, die von ausländischen Kunden teuer bezahlt wurde. Schon früher wurde berichtet, dass Migranten auf der Sinai Halbinsel für den Organhandel getötet wurden.
Ghana – Zehn Jahre lang hatten Kriminelle aus Ghana und der Türkei in einem baufälligen Haus in Accra eine falsche US Botschaft betrieben und gegen hohe Zahlungen – bis zu $6000 – illegale Visa und Ausweise ausgestellt. Weil sie lokale korrupte Beamte bestochen hatten, konnten sie so lange ungehindert agieren. Jetzt kam der Schwindel ans Licht; mit Hilfe der Polizei vor Ort und internationalen Partnern konnte der Ring ausgehoben werden. Auch eine falsche niederländische Botschaft flog aus. Es ist nicht klar, wie viele Menschen im vergangenen Jahrzehnt mit gefälschten Dokumenten auch in die Schengen Region ausgereist sind.
Sudan – Mit 6 Jahren wurde der sudanesische Junge Deng Adut von Milizen entführt, mit 9 trug er eine Waffe (AK47) und mit 14 gelang ihm die Flucht. Als Analphabet und traumatisierter Teenager kam er nach Australien, brachte sich die Sprache bei und studierte Jura. Heute ist er ein erfolgreicher Strafverteidiger in Sydney und hat für seine vorzügliche Arbeit mit afrikanischen Migranten gerade den NSW Australier des Jahres Preis entgegen genommen. Er ist auch unter den Nominierten für die im Januar anstehende „Australier des Jahres“ Auszeichnung.