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Senegal – Präsident Macky Sall, selbst ein Muslim, wehrte sich bei der Eröffnung der Friedens- und Sicherheitskonferenz in Dakar gegen fanatische Gruppen, die mit al- Qaida und IS in Verbindung stehen. Islamische Geistliche sollten ausgebildet werden, den „toleranten Islam“, so wie man ihn im Senegal kennt, zu fördern und Dschihad Gruppen zu bekämpfen. Ziel der Konferenz von 800 Sicherheitsexperten war, eine koordinierte Antwort auf die steigende Bedrohung von Seiten der Islamisten zu entwickeln.
Liberia – Der 17-jährige Abraham Keita erhielt in Den Haag die von der Stiftung „KidsRights“ organisierte internationale Auszeichnung, weil er sich jahrelang für die Rechte der Kinder in seinem Land eingesetzt hat. Er hat Demonstrationen angeführt und Lobbyarbeit im Parlament gemacht und nicht geruht, bis sich etwas bewegte. In Liberia, das noch unter den Folgen des Bürgerkrieges leidet und eine Ebola-Epidemie hinter sich hat, sind Kinder, mehr als sonst wo, Opfer von Krieg, Armut, Korruption und Gewalt. In Liberia hat fast die Hälfte aller Kinder physische Gewalt erfahren; 13% der Mädchen wurden sexuell missbraucht. Jeder junger Preisträger zeigt, dass Änderung möglich ist. „KidsRights“ investiert auch 100,000 Euro in Projekte im Land des Gewinners.
Tschad – Weil die Region um den See Sammelpunkt für Boko Haram Milizen geworden ist, die mehrere Angriffe verübten, wäre die Maßnahme nötig. Über 5000 Soldaten seien auf den Inseln und am Seeufer stationiert, wo sie Bewegung von Menschen und Material kontrollieren. Neben Tschad sind auch die andern Anrainer, Niger und Kamerun, von den Boko Haram Attacken betroffen. Zu dem bewaffneten Konflikt kommen dann noch die Umweltkrise, der schwindende See und die bittere Armut, die die Menschen durch die Sahara und übers Mittelmeer nach Europa treiben.
Somalia – Rund 90,000 Menschen mussten sich vor den Fluten in Sicherheit bringen. Starke Regenfälle im Süden des Landes, wo auch die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und al-Shabaab Milizen ausgetragen werden, haben die Flüsse über ihre Ufer treten lassen. Das Klima-Phänomen El Nino verstärkt die Unwetter.
Kenia – Mit etwa 10,000 Polizisten will Kenia die Sicherheitslage im Land stärken, weil man mit Menschenansammlungen bis zu 1 Mio. rechnet. Anders als bei Obamas Besuch, als man die Bürger drängte, zu Hause zu bleiben, will man jetzt, dass sie durch die Straßen ziehen und dem Gast zujubeln.
Burundi – Das am Sonntag abgelaufene Ultimatum, alle illegalen Waffen abzugeben, die angedrohte Razzia und die furchterregenden Hassreden haben wieder eine Massenflucht in Bujumbura ausgelöst. Ein Überfall mit neun Toten in der Nacht zum Sonntag war die letzte Gräueltat. Die zunehmende politische Gewalt und gefährliche Rhetorik erinnern an den Völkermord und alarmieren die internationale Gemeinschaft. Der UN-Sicherheitsrat will sich diese Woche mit der Eskalation beschäftigen.
Sierra Leone – Mit Kerzenlicht beging Sierra Leone das Ende der Ebola-Epidemie, die seit letztem Jahr 4000 Menschen, darunter 200 Pflegekräfte, gefordert hat. Nachdem es 42 Tage keine neuen Krankheitsfälle gab, ist die Epidemie von der WHO als beendet erklärt worden. Liberia ist schon zwei Monate Ebola-frei, während es in Guinea noch einige Fälle gibt. Die sozialen und ökonomischen Folgen beschäftigen die Länder noch lange. Man befürchtet auch einen Massenexodus junger Männer in Richtung Europa.
Tansania – Nach dem Unmut der Bevölkerung über die Annullierung der Wahl auf Sansibar will der scheidende Präsident Kikwete eine Lösung finden. Der bisherige Präsident von Sansibar, Ali M. Shein, soll bis zu neuen Wahlen im Amt bleiben. Der Oppositionskandidat Hamad bat seine Anhänger um Ruhe und Geduld. Zur Einführung von Magufuli in Dares Salaam wollte die Opposition der Insel aber nicht gehen.
Südsudan – In dem von AU Ermittlern erstellten Bericht beschreiben Zeugen schockierende Szenen von Gewalt. Schläge, Vergewaltigung , Verstümmelung, Verschleppung und Tötung. Die Konfliktparteien sollen ihre Opfer sogar zu Kannibalismus gezwungen haben. Seit dem Ausbruch des Machtkampfes zwischen Präsident Kiir und seinem abgesetzten Vize sind Zehntausende umgekommen und 2,5 Mio. Menschen auf der Flucht.
Mosambik – Sie haben sich zwischen Regierungstruppen und Renamo letzte Woche in Morrumbala im Zentrum des Landes zugetragen, wo Renamo kürzlich eine neue Militärbasis installiert hat. Die Polizei räumt Opfer ein, dementiert aber die in den Medien genannte Zahl von 200. Die Spannung steigt, weil Renamo sich gegen die von der Regierung durchgeführte Entwaffnung wehrt. Die angestrebte Integration, die Frieden bringen sollte, ist so nicht möglich.
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