Kamerun – Der 17-jährige Nji Collins Gbah ist der erste afrikanische Gewinner des renommierten „Google Code-In“ Preises. Das Programmieren hat er sich selbst beigebracht aus Büchern und an Online-Kursen. Drei Monate arbeitete er intensiv an 20 Aufgaben für den Wettbewerb, an dem 1.300 Studenten aus 62 Ländern teilnahmen. Wäre er in seiner Heimatstadt Bamenda geblieben, hätte er nichts von seinem Glück erfahren, denn sie liegt in dem englischsprechenden Gebiet, wo die Regierung Mitte Januar das Internet gekappt hat, weil die Einwohner lautstark gegen die Diskriminierung protestierten. Jetzt ist Nji in Yaoundé. Im Sommer ist er in London und Kalifornien eingeladen. Nach Schulabschluss will er an einer guten Uni studieren und vielleicht mal im Silicon Valley arbeiten.
Südsudan – In der eingeschlossenen Stadt Yei droht eine humanitäre Katastrophe. Während Regierungstruppen die Stadt kontrollieren, halten sie die Rebellen umlagert. Die Ernte kann nicht eingeholt werden, und wegen ausgefallener Wasserpumpen wird das Trinkwasser knapp. Sicheren Zugang gibt es nur durch die Luft. Die Hilfsorganisationen stoßen an ihre Grenzen.
Kongo-RDC – In der Stadt Tshimbulu kamen binnen zwei Tagen 90 Menschen um, als Sicherheitskräfte und Rebellen aneinander gerieten, letztere, um den Tod ihres Anführers Kamwina Nsapu zu rächen, den die Polizei im August umgebracht hatte. Seitdem gibt es sporadische Gewaltausbrüche. Der Ortsbischof, zurzeit mit einer Delegation der Bischofskonferenz in Europa, brach wegen den „unvorstellbaren Gräueltaten“ daheim seine Reise ab.
Marokko – König Mohammed VI., das Parlament und der Rat der Religionsgelehrten haben letzte Woche entschlossen, dass die Abwendung vom Islam nicht mehr mit dem Tod bestraft werden soll, ein kleiner Hoffnungsfunken für Christen im bis zu 99% muslimischen Land Nordafrikas. Von Religionsfreiheit kann aber noch keine Rede sein. Es könnte höchstens einen langsamen Mentalitätswandel geben, besonders da der König den „islamisch-konservativen Kräften entgegen zu steuern“ scheint.
Gambia – Unter der neuen Regierung von Adama Barrow wird Gambia bald ins Commonwealth zurückkehren. Der britische Außenminister Boris Johnson, zurzeit auf Besuch, verspricht alle mögliche Hilfe. Auch die EU hat ein 89 Mio. Palet in Aussicht gestellt. Barrow will alle einseitigen Entscheidungen seines Vorgängers Jammeh rückgängig machen.
Somalia – Die von Somalia abgespaltene Provinz Somaliland hat über den geplanten Militärstützpunkt der Vereinigten Arabischen Emirate in der Hafenstadt Berbera abgestimmt. Die Laufzeit ist 30 Jahre mit Verlängerungsoption. Luftwaffe und Marine brauchen einen eigenen Stützpunkt. Verlockend sind die Versprechen für ein gut ausgebautes Straßennetz, ein Aufblühen der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Mosambik – Der Zyklon Dineo, der 5. in dieser Saison, hat sich zwischen Mosambik und Madagaskar gebildet und könnte heute oder morgen auf Land treffen. Es könnte ein gefährliche Zyklon werden mit Windgeschwindigkeiten zwischen 130 und 200 km/h. Heftige Regenfälle werden möglicherweise für Überschwemmungen sorgen.
Kenia – Wegen der anhaltenden Dürre in der Hälfte des Landes sind rund 2.3 Mio. Menschen vom Hunger bedroht, in der ganzen Region, Somalia und Äthiopien eingeschlossen, mindesten 12 Mio. 70% der Wasserquellen sind versiegt. Präsident Kenyatta will Millionen bereitstellen, bittet aber auch die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Die kenianische Bischofskonferenz hatte schon länger zu diesem Schritt gedrängt. Man will keine Wiederholung der Katastrophe von 2011, als eine Viertelmillion Menschen an den Folgen des Hungers starb.
Südafrika – Zweimal versuchte Präsident Zuma seine Rede zur Lage der Nation zu starten. Er wurde immer wieder unterbrochen und von einem Oppositionssprecher als total „verdorben“ beschimpft. Die in rot gekleideten Abgeordneten der EFF (Economic Freedom Fighters) protestierten und wurden endgültig des Saals verwiesen, zum Teil von Sicherheitskräften aus dem Plenum gezerrt. Aus Protest verließen auch die Abgeordneten der Demokratischen Allianz (DA) den Saal. Dass Jacob Zuma 400 Soldaten in sein Sicherheitsteam holte, um seinen Auftritt abzusichern, bezeichneten Kritiker als „Militarisierung“.
Somalia – Aus der Wahl, die aus Sicherheitsgründen am Flughafen von Mogadischu unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen stattfand, ging Mohamed Abdullahi Farmajo als Sieger hervor. Er muss jetzt eine Regierung zusammenstellen, und an dem komplexen Prozess arbeiten, im Land nach Jahrzehnten von Anarchie eine Demokratie aufzubauen, die Korruption einzudämmen und Stabilität zu erzielen. Über 20.000 AU-Truppen sind in Somalia, um die Regierung vor den al-Shabaab Milizen zu schützen, die noch große Teile des Südens kontrollieren und sogar am Vorabend der Wahl Angriffe in Flughafennähe betätigten.