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Nigeria – Laut neuesten Nachrichten sollen heute Morgen früh 21 der vor zwei Jahren von Boko Haram entführten Chibok Mädchen freigekommen sein. Einige der 200 Opfer seien gestorben, und die Andern würden noch im Terror Lager festgehalten. Ein Militärhubschrauber hat sie an einem vereinbarten Platz abgeholt. Die Freilassung deckt sich mit dem Besuch von Präsident Buhari in Deutschland.
Mosambik – Der „barbarische Mord“ an einem bedeutenden Renamo Oppositionsführer, Jeremias Pendeca, am vergangenen Wochenende in Maputo macht die gefährliche politische Lage noch prekärer. Trotzdem will Renamo weiter an Friedensverhandlungen teilnehmen. Den Renamo Anführer Afonso Dhlakama und Präsident Filipe Nyusi an einen Tisch zu bringen, um die Feindseligkeiten endlich zu beenden, ist noch nicht gelungen.
Lesotho – Letzte Woche beging das kleine Königreich in Südafrikas Drakensbergen mit Paraden und Feierlichkeiten 50 Jahre Unabhängigkeit von Großbritannien, aber unabhängig ist das 2,2 Mio. Einwohner Land nicht. Es ist ganz von Südafrika eingeschlossen und importiert 95 % aller Waren vom großen Nachbarn. Textilproduktion und Entwicklungshilfe sind Haupteinnahmequelle. Südafrika erhält von Lesotho täglich 40 Mio. Liter Wasser für das Industriegebiet Gauteng. In den beiden letzten Jahren mehren sich Menschenrechtsverletzungen durch das Militär; die Opposition hält sich versteckt, und die Zivilgesellschaft ist machtlos. Hunger, Arbeitslosigkeit und HIV/Aids sind Haupt-Herausforderungen der Regierung.
Burundi – Nur wenige Tage nachdem die burundische Regierung beschlossen hatte, sich vom Internationalen Strafgerichtshof zurückzuziehen, hat die Regierung drei UNO-Menschenrechtsexperten als persona non grata erklärt. Sie hatten an einem Bericht mitgewirkt, in dem der Regierung in Bujumbura Missbrauch, Folter und Mord vorgeworfen wird und warnten vor der Gefahr eines Völkermords. Regierungsmitglieder befürchten, dass sie wegen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht belangt werden können.
Marokko – Die gemäßigte islamistische Regierungspartei PJD (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung), die seit dem „Arabischen Frühling“ die Koalition anführt, konnte sich behaupten. Die wirkliche Macht bleibt jedoch in den Händen von König Mohammed VI., Nachkomme einer Monarchie, die das nordafrikanische Land schon 350 Jahre regiert. Die Wahlen seien „transparent“ gewesen. Um den vielen Analphabeten die Entscheidung zu erleichtern, haben Parteien Symbole benutzt, z.B. Traktor und Kamel.
Malawi – Die Regierung dementiert Gerüchte, dass Peter Mutharika ernstlich krank sei, da er auch zwei Wochen nach der UNO-Vollversammlung nicht von New York zurückkam. Online Malawier brauchen den Hashtag #BringBackMutharika und verlangen Video Beweis, dass es dem Präsidenten wirklich gut geht.
Äthiopien – Sie starben in einer Massenpanik, ausgelöst durch das Tränengas der Polizei bei einem Zusammenstoß auf einem religiösen Fest in Bishoftu, 4o km von Addis Abeba. Es ist der jährliche Frühlingswillkomm bei den Oromo Leuten. Äthiopien erlebt zurzeit die stärkste regierungskritische Welle seit zehn Jahren. Proteste werden immer wieder niedergeschlagen. Seit November 2015 soll es hunderte Tote gegeben haben. Die Oromo und Amharen bilden die größte Volksgruppe; ihre Demonstrationen richten sich gegen die ungerechte Behandlung seitens der Regierung.
Simbabwe – Die Opposition ist wütend, dass Präsident Mugabe seinen Schwiegersohn als Betriebsmanger der nationalen Luftfahrtsgesellschaft Air Zimbabwe ernannt hat. Simba Chikore ist zwar Pilot, aber nicht unbedingt effektiver Manager. Weitere Fälle von Vetternwirtschaft in Afrika allein in diesem Jahr: In Liberia macht Präsidentin Sirleaf ihren Sohn Chef der Zentralbank. Präsident Museveni von Uganda ernennt seinen Sohn als General der Armee. In Äquatorial Guinea wird der Sohn von Präsident Obiang Nguema sogar Vize-Präsident, und in Angola wird die Präsidententochter Isabel, bereits eine der reichsten Frauen Afrikas, Chefin des staatlichen Energiekonzerns Sonangol.
Südafrika – An der Witwatersrand Universität haben Studenten Polizeiautos mit Steinen attackiert. Die Antwort waren Tränengas, Rauchgranaten und Gummigeschosse. Der seit Wochen schwelende Protest gegen zu hohe Studiengebühren und eine geplante Erhöhung eskalierte wieder. Schwarze Studenten fürchten, dass sie sich keine höheren Studien mehr leisten können. Eine mögliche Lösung könnte eine schrittweise Anpassung sein, sowie finanzielle Unterstützung ärmerer Studenten. Dabei fordern die Studenten ein Ende der Gebühren und mehr soziale Gerechtigkeit.
Kongo-RDC – Während Sprecher des Präsidentenbüros Strafen für die Anstifter der Anti-Kabila Demonstration, die bis zu 50 Todesopfer forderte, androhten, besuchte Joseph Kabila Papst Franziskus. Gesprächsthemen waren die ernste Lage im Land, die blutigen Zusammenstöße in Kinshasa und die notwendige Zusammenarbeit von politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Kräften. Die kongolesische Bischofskonferenz CENCO jedoch hat sich vom nationalen Dialog zurückgezogen bis Kabila auf seine Kandidatur verzichtet.
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