logo Netzwerkafrika
Uganda – Die Süßkartoffel ist eins der wichtigsten Grundnahrungsmittel in Uganda. Eine nahrhaftere Form als die herkömmliche weiße Sorte ist die orangenfarbene Kartoffel (OSFP), die Beta-Carotin enthält und so Vitamin A Mangel vorbeugt. Sie ist nicht heimisch in Afrika, aber ugandische Wissenschaftler sind dabei, sie durch Biofortifikation allgemein erhältlich zu machen. Schon jetzt bauen tausende Haushalte sie an; in zwei Jahren hofft man, dass 237.000 Familien sie pflanzen und essen. Die Kartoffel ist gesund, schmackhaft und ertragreich: 3-4 Ernten im Jahr. Neben dem Sättigungspotential ist sie eine starke Waffe im Kampf gegen den Vitamin A Mangel, an dem 43 Mio. Kinder in Afrika leiden.
Südsudan – Eine mutmaßliche südsudanesische Rebellengruppe, Anhänger von Ex-Vize Präsident Machar, ist bereit, 41 ugandische Geiseln gegen Zahlung freizulassen. Die Opfer wurden zwischen Mai und Juli auf Reisen im Grenzgebiet entführt. UNO-Berichte sprechen auch von Schmiergeldern, die Flüchtlinge aus Südsudan an Checkpoints – von Regierung und Milizen aufgestellt – zahlen müssen. Seit den blutigen Juli Kämpfen in Juba sind über 100,000 Menschen nach Uganda geflohen.
Kenia – Präsident Uhuru Kenyatta hat alle Todesurteile im Land in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Betroffen sind 2747 Insassen von Todeszellen, darunter 92 Frauen. Weitere 102 langjährige Häftlinge wurden begnadigt. Kenia hat seit 1987 kein Todesurteil mehr vollstreckt, doch die Strafe war noch als Überbleibsel der Kolonialzeit in der Verfassung. Mit der offiziellen Abschaffung reiht sich Kenia in die Staaten ein, die die grausame und menschenunwürdige Form der Bestrafung ablehnen.
Malawi – Chief Theresa Kachindamoto hat seit ihrem Amtsantritt bereits 1500 Kinderehen aufgelöst und die ihr untergeordneten Häuptlinge angehalten, das Gleiche zu tun. Sie erhielt Todesdrohungen, wird aber von den Frauen umjubelt und von der UNICEF- Botschafterin geehrt. Das malawische Parlament hat auf ihr Drängen hin das Mindestalter für eine Heirat auf 21 Jahre festgesetzt. Junge Mädchen müssen zurück zur Schule. Wenn das Geld nicht reicht, hilft sie nach und überzeugt die Eltern, dass ein ausgebildetes Mädchen später mehr Gewinn bringt als ein billig verkauftes jetzt.
Kamerun – Die Suche nach Verletzten geht weiter, nachdem schon 70 Leichen geborgen und 600 Verletzte aus den zerstörten Waggons gerettet wurden. Der Zug von der Hauptstadt Jaunde zur Hafenmetropole Duala war massiv überfüllt, nachdem viele Reisende auf die Schiene ausgewichen sind, weil starke Regenfälle eine Brücke zum Einsturz brachten und so die Straße sperrten.
Somalia – Fast fünf Jahre verbrachte die Crew in der Macht somalischer Piraten. Ihr Schiff wurde 2012 südlich der Seychellen gekapert. Drei der 29 meist asiatischen Seeleute starben; 26 wurden nach langen, schwierigen, koordinierten Verhandlungen endlich freigelassen und in Kenia ihren Botschaften übergeben. Auf der Höhe der Piraterie hielten die Seeräuber 736 Geiseln und 32 Schiffe.
Südsudan – Der entlassene Vize-Präsident Riek Machar, der seit zwei Jahren mit Präsident Salva Kiir einen Machtkampf führt, floh nach den Juli Attacken in Juba zum Sudan und hält sich jetzt in Südafrika auf. Ende des Monats will er heimkommen, aber Kiir hat keine Rolle für ihn in der Politik des Landes vor den 2018 Wahlen. Inzwischen geht das Gemetzel im Land weiter, neuerdings wieder in Malakal. Zur selben Zeit laufen auch Friedensbemühungen, wie die Eröffnung des „Good Shepherd“ Friedenszentrums in Kit bei Juba am vergangenen Sonntag.
Burkina Faso – Religiöse Toleranz ist nicht neu. Viele Menschen im Land bauen sich ihren Glauben aus verschiedenen Glaubensrichtungen, auch animistischen Elementen, zusammen, annehmbar für Burkinabe, aber blasphemisch für Salafisten. Von Kindheit an leben sie mit Andersgläubigen zusammen und feiern ihre Feste. Der Erzbischof von Ouagadougou gratuliert Muslime zum Eid. Nun hat Papst Franziskus Präsident Kaboré in den Vatikan eingeladen. Der Rest der Welt könnte von dem westafrikanischen Land etwas lernen, obwohl die bisherige Harmonie durch Angriffe seitens islamistischer Milizen bereits gefährdet ist.
Elfenbeinküste – In der afrikanischen Savanne steht eine der größten Kirchen der Welt, dem Petersdom nachgebaut, komplett mit Kuppel und Kolonnaden. Es ist Notre-Dame-de-la-Paix in Yamoussoukro, dem Geburtsort von Präsident Houphouët-Boigny, den er 1983 zur Hauptstadt machte. Das monströse Gotteshaus wollte er dem Vatikan schenken. Doch dieser nahm es erst nicht an. Erst 1990 weihte Papst Johannes Paul II. die Kirche unter der Bedingung, dass auch ein Krankenhaus und eine Hochschule in der Nähe entstehen würden. Es war der einzige Anlass, bei dem das 18,000 Menschen fassende Gotteshaus gefüllt war. Der verschwenderische Bau mit italienischem Marmor und französischen Glasmosaikfenstern ist in krassem Kontrast zu der armen Umgebung.
Libyen – Seit Anfang der Woche wurden 2400 Migranten vor der Küste Libyens an Bord der Rettungsflotte genommen. Auch wenn ein Boot nicht sinkt, sind die Menschen durch Abgase, Unterkühlung, Dehydrierung und das Gedränge gefährdet. Mit dem hereinbrechenden Winter wird die Überfährt immer riskanter. Etwa 145.000 haben seit Januar Italien erreicht. Man spricht von 3654 Ertrunkenen.
­