Ägypten – In den letzten drei Wochen sind im Nordsinai vier koptische Christen getötet worden, der erste war ein Lehrer auf dem Weg zur Arbeit, die beiden letzten Vater und Sohn. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFR) berichtet auch von Vertreibungen und von einem Video, in dem die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ dazu aufrufe, ägyptische Christen zu töten. Sie seien keine „Schutzbefohlene (Dhimmis)“, sondern „Ungläubige (Kufar)“. Es wäre an der Zeit, dass Ägyptens Regierung sich „der extremistischen Gewalt stellt“, so ein IGFM Sprecher.
Kamerun – Kamerun hat 517 Nigerianer, darunter 313 Asylanten, die vor den islamistischen Anschlägen der Boko Haram Milizen geflohen sind, zurückgeschickt. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk ist besorgt über die Lage. Am 2. März soll ein Abkommen über die freiwillige Rückkehr von 85.000 Nigerianern unterzeichnet werden. Die Lage ähnelt der Krise in Kenia, wo das große Flüchtlingslager Dadaab geschlossen werden und die Somalis repatriiert werden sollten. Inzwischen hat ein kenianisches Gericht den Plan als „Gruppenverfolgung“ gestoppt.
Libyen – Während die italienische Seerettung am Wochenende 630 Migranten aus dem Wasser holte, waren die Passanten eines andern gekenterten Schlauchbootes nicht so glücklich. Ihre Leichen wurden an die libysche Küste unweit von Sawiya zurückgespült. Bis jetzt konnten 74 geborgen werden, weitere treiben noch auf dem Wasser. Man nimmt an, dass Schlepper den Motor gestohlen und so das Boot manövrierunfähig gemacht hätten. Laut IOM sind seit Jahresanfang bereits 365 Menschen ertrunken, bei 10.120 geglückten Überfahrten. Letztes Jahr starben 5.000 auf der gefährlichen Strecke von etwa 300 km.
Simbabwe – Der 32-jährige Moses Ndlovu aus dem Plumtree Distrikt wollte mit zwei Freunden Selfies mit Elefanten machen. Für bessere Aufnahmen versuchten sie, die Tiere zusammenzutreiben, doch diese gingen auf die Männer los. Der Bulle trampelte Ndlovu zu Tode. Unglücke mit wilden Tieren wie Krokodilen, Büffel, Flusspferden und Löwen sind häufig, entweder durch waghalsiges Wildern, Unvorsichtigkeit oder Konflikte ums Revier.
Gambia – Am Wochenende konnte der neue Präsident Adama Barrow unter großem Jubel endlich auch in seinem Land eingesetzt werden. Er wiederholte sein Versprechen, für Menschenrechte einzustehen und befahl sofort die Freilassung aller, die ohne Gerichtsverfahren inhaftiert waren. Unter seinem Vorgänger wurden viele Andersdenkende verhaftet, gefoltert oder verschwanden. Für gambische Politiker und Journalisten ist es ein Sieg, endlich ohne Angst ihrer Arbeit nachgehen zu können.
Simbabwe – Bei dem traditionellen, im Fernsehen übertragenen Interview am Vorabend war seine Stimme kaum hörbar; auch musste er nach Worten suchen, ungewöhnlich für den so sprachgewandten Präsidenten. Die 2.5 Mio. Dollar Party soll am Wochenende sein, für die Opposition eine Verschwendung, wenn 93% der Bevölkerung in Armut leben, die seine Inkompetenz und Misswirtschaft verursacht haben. Von Rücktritt will er trotz gravierender offensichtlicher Schwäche nichts wissen.
Senegal – Seit das einzige Strahlentherapiegerät im Land letztes Jahr ausfiel und es für das überholte Modell keine Ersatzteile gab, kann man Patienten nur alternative Behandlungen anbieten. Bis August will die Regierung drei Linearbeschleuniger einsetzen. Die wenigen Onkologen in einem Land, das lange ein gutes medizinisches Ansehen genoss, da auch Kranke aus ganz Westafrika zur Hauptstadt Dakar kamen, sind verärgert, dass nicht schon früher neue Geräte angeschafft wurden.
Südafrika – Nachdem der Sturm in Madagaskar und Mosambik gewütet hat, sind jetzt die Länder im Süden des Kontinents in Gefahr von schweren Gewittern und Sturzfluten. Sogar im sonst so trockenen Tsholotsho (im südwestlichen Simbabwe) mussten 50 Familien mit Militärhubschraubern evakuiert werden, da der Gwayi Fluss seine Ufer geborsten und das Land überschwemmt hatte und dabei auch große Ernteverluste verursacht hat.
Südsudan – Der Bürgerkrieg und die kollabierte Wirtschaft haben das Land in die Hungersnot gestürzt. Laut FAO seien 100.000 Menschen in Lebensgefahr; 5 Mio., etwa 40% der Bevölkerung brauchen dringend Nahrungsmittelbeihilfe. Im Bundesland Unity ist der Notstand erklärt worden. Mit dem Einbruch der Landwirtschaft ist auch die Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Zehntausende kamen um; 3 Mio. der Überlebenden sind auf der Flucht, meist im eigenen Land.
Marokko – Mit diesem Freudenruf feierten Flüchtlinge, die es geschafft hatten, den Grenzzaun nach Ceuta zu überwinden. Zwei Mal am vergangenen Wochenende, Freitag und Sonntag/Montag haben Hunderte den messerscharfen 8 km langen und 6 m hohen Zäunen getrotzt. Viele erlitten Schnittwunden und manche Knochenbrüche. Die Massenanstürme häufen sich, denn zehntausende notleidende Menschen, die meisten von südlich der Sahara, aber auch Syrer, harren in der Nähe der Exklaven Ceuta und Melilla unter unmöglichen Bedingungen aus und warten auf eine Chance, bereit ihr Leben zu riskieren. Menschenrechtsorganisationen fordern, dass unter UNO und EU Druck Spanien den Flüchtlingen eine Möglichkeit zum Asylantrag gibt.