Uganda – Popstar und Schauspieler Robert Kyagulanyi, mit Künstlernamen Bobi Wine, wurde im Juli 2017 als Abgeordneter ins Parlament gewählt. Mit öffentlichen Reden und politischen Songs übt er seitdem beißende Kritik an Präsident Museveni und seiner Regierung. Als er verhaftet und, nach Angaben seiner Familie, brutal gefoltert wurde, gingen seine zahlreichen Anhänger auf die Straße. Für eine junge Generation ist er zum neuen Gesicht der Opposition geworden.
Eritrea – Ende August werden die Fußball-Nationalteams von Eritrea und Äthiopien in Asmara ein Freundschaftsspiel austragen. Es soll den Frieden festigen, den die beiden Nationen am 9. Juli nach 20 Jahren Kriegszustand geschlossen haben. Der äthiopische Premier Abiy Ahmed, der den Friedensprozess initiierte, schlug auch die erste sportliche Begegnung der Nachbarn in 20 Jahren vor.
Simbabwe – Die Euphorie nach dem Sturz Mugabes; die gemeinsame Hoffnung auf einen Neuanfang; eine ruhige, wenn auch nicht faire, Wahl. Dann Unwille über Verzögerung der Resultate und Enttäuschung über den offensichtlich manipulierten Wahlausgang. Polizei mit Knüppeln und Armee mit scharfer Munition; sechs Menschen erschossen – so wie früher. Die Nation ist gespalten, die Bevölkerung gelähmt. Angesehener Oppositioneller kommt gefesselt vors Gericht. Die Klage der Opposition gegen das Wahlergebnis stoppt die Amtseinführung des angeblichen Gewinners und des neuen Parlaments. Ob die internationale Gemeinschaft das erwartete Re-Engagement wagt?
Marokko – Seit einer Woche sollen zwischen 1600 und 1800 Migranten nahe der Mittelmeerküste aufgegriffen und mit Bussen in den Süden des Landes gebracht worden sein. Sie sollen offensichtlich von der Überfahrt nach Europa abgehalten werden, während die Behörden von „besseren Lebensbedingungen“ sprechen. Menschenrechtler verurteilen die „illegale Deportation“. Migranten, die es nach Spanien geschafft haben, wollen meist nach Norden weiterziehen, werden aber oft von der französischen Polizei verhaftet und nach Spanien zurückgebracht. Die „Aquarius“ mit 141 Geretteten an Bord irrt seit Tagen auf dem Mittelmeer ohne einen Hafen zu finden.
DR Kongo – Joseph Kabila, seit 2001 an der Staatsspitze, hat erstaunlicherweise sich am gestrigen Stichtag nicht registriert, dafür aber einen Gesinnungsgenossen, den früheren Innenminister Shadary, nominiert. Es gibt acht weitere Bewerber, darunter der frühere Häftling Bemba, der mit einem Privatjet zur Registrierung von Brüssel nach Kinshasa eingeflogen war, und Tshisekedi. Moise Katumbi wurde die Einreise verwehrt. Er durfte nicht nach Lubumbashi einfliegen; auch sein Versuch, auf dem Landweg von Sambia in sein Heimatland zu kommen, scheiterte wiederholt. Seine Präsenz unter den Kandidaten ist dem jetzigen Regime nicht genehm, obwohl die Bischofskonferenz sich energisch für ihn einsetzte. Seine Ausgrenzung könnte die Lage weiter destabilisieren. Seit der Unabhängigkeit von Belgien in 1960 gab es noch keinen friedlichen Machtwechsel im Land.
Kenia – Gestern versammelten sich Menschen in Nairobi und Dar es Salaam, um der Opfer zu gedenken, die bei den Terror Anschlägen am 7. August 1998 auf die US Botschaften umkamen. Etwa 240 Menschen starben und 5000 wurden verletzt, als im Abstand von nur 9 Minuten die Bomben in den beiden Städten explodierten. Die meisten Toten waren kenianische Zivilisten. Als Drahtzieher gelten Osama bin Laden und sein Terrornetzwerk al-Qaida. Sie haben auch weiteren Terror nach Kenia gebracht: 2013 auf das Einkaufszentrum in Nairobi und 2015 auf die Universität von Garissa.
DR Kongo – Kaum war der Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt, als die neue Nachricht vom Osten, um die Städte Goma und Beni. Die Krankheit soll sich rasant ausbreiten. Dabei ist der Kampf gegen die Epidemie, besonders das Aufspüren und Impfen von Kontaktpersonen, wegen der instabilen Lage äußerst schwierig. Seit Jahrzehnten kämpfen dort mehrere Milizen unnachgiebig um die Kontrolle von Land und Bodenschätzen.
Äthiopien – Nach einer 27jährigen Spaltung wurde in Washington ein Friedensabkommen unterzeichnet, mit Premier Abiy wieder als Vermittler. Nach dem Sturz von Mengistu in 1991 musste Bischof Merkorios ins Exil gehen. Von den USA aus betreute er die Orthodoxen in der Diaspora. Jetzt ist er zurück in Addis Abeba, und die äthiopische Kirche hat zwei „Heilige Patriarchen“, die zu einem Leitungsteam verschmolzen sind und deren beide Namen in Gebet und Liturgie genannt werden.
Ägypten – Papst Tawadros II., Oberhaupt der koptisch orthodoxen Kirche in Ägypten, hat verkündigt, dass er seine Facebook Seite schließen und seine Zeit besser nutzen wolle. Die Kirche gibt auch den Mönchen einen Monat, um ihre Konten bei den sozialen Netzwerken zu löschen. Die Entscheidung kommt, zusammen mit anderen Dekreten, nach dem mysteriösen Tod von Bischof Epiphanias in einem Kloster bei Kairo, der als möglicher Mord untersucht wird.
Kamerun – In der nordwestlichen anglophonen Unruhe Region sind Bewaffnete in ein Gefängnis eingedrungen, haben Türen aufgebrochen, um sich geschossen und Feuer gelegt. So konnten die meist politisch Inhaftierten entkommen. Die Sicherheitslage wird immer ernster. Unbeachtet vom Rest der Welt bahnt sich ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den englisch geprägten Separatisten und den Sicherheitskräften an. Es gibt 180.000 Binnenflüchtlinge; 21.000 leben unter ärmlichsten Bedingungen im Nachbarland Nigeria; und der unbeugsame Langzeitherrscher Paul Biya will im Oktober eine weitere Amtszeit.