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Kenia – Kaum irgendwo ist die Mogelei bei staatlichen Abschlussexamen größer als in Kenia, denn wer keine Beziehungen nach oben hat, muss das bestmögliche Examen vorzeigen. Um den Verlauf unter Kontrolle zu bekommen, werden bei den im November beginnenden Examen alle Materialien in metallenen Versandcontainer aufgehoben, die 24 Stunden von bewaffneter Polizei bewacht werden. Letztes Jahr wurden die Resultate von 5000 Schülern wegen Betrug annulliert. Als Grundübel wird der Mangel an Vertrauen auf allen Ebenen gesehen.
Elfenbeinküste – Sie hat die Größe von 3000 Fußballfeldern und entsteht zurzeit in der Mitte des Landes. Bisher kamen 90 % der Kakaobohnen von Familienbetrieben, aber der Dünger ist karg und die Bäume alt. Ausbleibender Regen und heiße Wüstenwinde vermindern den Ertrag noch mehr. Jetzt will der Konzern Solea 4 Mio. Bäume pflanzen und demnächst 15,000 Tonnen Kakaobohnen ernten. Eine lokal entwickelte Kreuzung und weitangelegte Mikro-Bewässerung sollten den erstrebten Ertrag bringen.
Senegal – Eine Frauenorganisation hat im Senegal einen 3300 m anti-Salz Deich gebaut, um das von dem steigenden Salzwasser bedrohte Land rückzugewinnen. Durch ihr Eingreifen konnte über 1500 ha die natürliche Vegetation regeneriert und der Reisanbau revitalisiert werden. 5000 Kleinbauern profitierten davon. Dabei sind Frauen weitgehend von Komitees gegen Klimawandel ausgeschlossen, obwohl sie und ihre Familien zu den meist betroffenen 1,3 Mrd. gehören. Weltweit stellen Frauen 43% der landwirtschaftlichen Arbeitskraft, und in afrikanischen Ländern produzieren sie 90% der Nahrung, neben der Beschaffung von Wasser und Feuerholz.
Nigeria – Die 21 befreiten Schülerinnen haben ihre Familien getroffen. Weitere 83 warten auf ihre Befreiung, doch etwa 100 sind offensichtlich nicht gewillt, ihre islamistischen Entführer zu verlassen. Sie sind entweder radikalisiert oder schämen sich, weil sie Boko Haram Milizen geheiratet und Kinder haben. Die befreiten Mädchen sollen ihre Schulbildung Übersee erhalten, weil sie zuhause zu sehr stigmatisiert sind.
Uganda – Die parasitäre Krankheit Onchocerciasis (Flussblindheit) wird durch Stiche der schwarzen Fliege übertragen. 99% aller Krankheitsfälle sind in sub-Sahara Afrika. In Uganda haben jetzt Fliegenfänger, finanziert von wohltätigen Organisationen, die Aufgabe, die Fliegen zu fangen, Proben in ein Labor in Kampala zu schicken, Medizin an die Bevölkerung zu verteilen und die Flüsse mit umweltfreundlichen Chemikalien zu sprühen. Der Erfolg bleibt nicht aus; die Flussblindheit geht zurück.
Kongo-RDC – Die durch die tödliche Gewalt im September ausgelöste instabile politische Lage überschreite die Kompetenzen der Friedensmission. Die Verlautbarung des Wahlkomitees, die Wahl auf Ende 2018 zu verschieben, könnte zu einem großflächigen Gewaltausbruch kommen. Die Opposition befürchtet, dass Kabila einfach nicht abtreten will. Auch die EU distanziert sich von Kabila und droht mit Sanktionen, eine Maßnahme, die das gebeutelte Land schmerzlich treffen würde.
Simbabwe – Im Chivero Wildpark wurde ein Nashorn mit einem Autoreifen ums Maul gesichtet. Das Tier konnte weder fressen noch trinken. Herbeigerufene Wildhüter konnten das Nashorn ruhigstellen und von dem schrecklichen „Maulkorb“ befreien.
Burundi – 46 kongolesische Paare, die aus den Kriegswirren ihrer Heimat nach Burundi geflohen sind, gaben sich in einer gemeinsamen Feier das Jawort. Manche waren bereits verheiratet, hatten aber auf der Flucht alle Papiere verloren. Der burundische Beauftragte des UN-Flüchtlingsdienstes erklärte, dass Verheiratet - Sein ein Schutz für Frauen bedeutet. Zu viel haben sie schon daheim in der Kivu Provinz unter grausamen Milizen gelitten.
Sambia – Die UPNP beschwert sich, dass 2000 Parteimitglieder seit den Wahlen im August inhaftiert sind. Der besiegte Kandidat Hichilema, selbst verhaftet und jetzt frei auf Kaution, besteht auf Unregelmäßigkeiten bei der Wahl und beschuldigt den Gewinner, Edgar Lungu, die Opposition zerstören zu wollen, um einen Ein-Parteien-Staat zu schaffen.
Elfenbeinküste – Nach der Unabhängigkeit entstanden repräsentative Bauten ausländischer Architekten, e.g. das Hotel Ivoire in Abidjan nach Weltklassenniveau. Während den wirtschaftlichen und politischen Krisen entwickelten sich chaotische, unsichere Stadtviertel. Seit der friedlichen Wende in 2015 entschied sich die Regierung für effektive Krankenhäuser, Brücken und Wohnviertel. Die neue lokale Architekten-Schule bringt Designer und Entwickler in die Branche, die nicht nur vom Westen kopieren wollen, sondern die ivorische Kultur mit einbeziehen. So sorgen Innenwände aus Bambus für Schatten und Luftzirkulation, und eine große Kirche in Assinie aus ivorischem Holz und Wellblech braucht wegen der Luftklappen weder Ventilatoren noch Klimaanlage.
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