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Kongo-RDC – In der Stadt Tshimbulu kamen binnen zwei Tagen 90 Menschen um, als Sicherheitskräfte und Rebellen aneinander gerieten, letztere, um den Tod ihres Anführers Kamwina Nsapu zu rächen, den die Polizei im August umgebracht hatte. Seitdem gibt es sporadische Gewaltausbrüche. Der Ortsbischof, zurzeit mit einer Delegation der Bischofskonferenz in Europa, brach wegen den „unvorstellbaren Gräueltaten“ daheim seine Reise ab.
Marokko – König Mohammed VI., das Parlament und der Rat der Religionsgelehrten haben letzte Woche entschlossen, dass die Abwendung vom Islam nicht mehr mit dem Tod bestraft werden soll, ein kleiner Hoffnungsfunken für Christen im bis zu 99% muslimischen Land Nordafrikas. Von Religionsfreiheit kann aber noch keine Rede sein. Es könnte höchstens einen langsamen Mentalitätswandel geben, besonders da der König den „islamisch-konservativen Kräften entgegen zu steuern“ scheint.
Gambia – Unter der neuen Regierung von Adama Barrow wird Gambia bald ins Commonwealth zurückkehren. Der britische Außenminister Boris Johnson, zurzeit auf Besuch, verspricht alle mögliche Hilfe. Auch die EU hat ein 89 Mio. Palet in Aussicht gestellt. Barrow will alle einseitigen Entscheidungen seines Vorgängers Jammeh rückgängig machen.
Somalia – Die von Somalia abgespaltene Provinz Somaliland hat über den geplanten Militärstützpunkt der Vereinigten Arabischen Emirate in der Hafenstadt Berbera abgestimmt. Die Laufzeit ist 30 Jahre mit Verlängerungsoption. Luftwaffe und Marine brauchen einen eigenen Stützpunkt. Verlockend sind die Versprechen für ein gut ausgebautes Straßennetz, ein Aufblühen der Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Mosambik – Der Zyklon Dineo, der 5. in dieser Saison, hat sich zwischen Mosambik und Madagaskar gebildet und könnte heute oder morgen auf Land treffen. Es könnte ein gefährliche Zyklon werden mit Windgeschwindigkeiten zwischen 130 und 200 km/h. Heftige Regenfälle werden möglicherweise für Überschwemmungen sorgen.
Kenia – Wegen der anhaltenden Dürre in der Hälfte des Landes sind rund 2.3 Mio. Menschen vom Hunger bedroht, in der ganzen Region, Somalia und Äthiopien eingeschlossen, mindesten 12 Mio. 70% der Wasserquellen sind versiegt. Präsident Kenyatta will Millionen bereitstellen, bittet aber auch die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Die kenianische Bischofskonferenz hatte schon länger zu diesem Schritt gedrängt. Man will keine Wiederholung der Katastrophe von 2011, als eine Viertelmillion Menschen an den Folgen des Hungers starb.
Südafrika – Zweimal versuchte Präsident Zuma seine Rede zur Lage der Nation zu starten. Er wurde immer wieder unterbrochen und von einem Oppositionssprecher als total „verdorben“ beschimpft. Die in rot gekleideten Abgeordneten der EFF (Economic Freedom Fighters) protestierten und wurden endgültig des Saals verwiesen, zum Teil von Sicherheitskräften aus dem Plenum gezerrt. Aus Protest verließen auch die Abgeordneten der Demokratischen Allianz (DA) den Saal. Dass Jacob Zuma 400 Soldaten in sein Sicherheitsteam holte, um seinen Auftritt abzusichern, bezeichneten Kritiker als „Militarisierung“.
Somalia – Aus der Wahl, die aus Sicherheitsgründen am Flughafen von Mogadischu unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen stattfand, ging Mohamed Abdullahi Farmajo als Sieger hervor. Er muss jetzt eine Regierung zusammenstellen, und an dem komplexen Prozess arbeiten, im Land nach Jahrzehnten von Anarchie eine Demokratie aufzubauen, die Korruption einzudämmen und Stabilität zu erzielen. Über 20.000 AU-Truppen sind in Somalia, um die Regierung vor den al-Shabaab Milizen zu schützen, die noch große Teile des Südens kontrollieren und sogar am Vorabend der Wahl Angriffe in Flughafennähe betätigten.
Mali – Seit 12 Jahren arbeitet die 48-jährige Franziskanerin Gloria Cecilia Narvaez im Gesundheitswesen und in der Ausbildung muslimischer Frauen in Mali. Letzten Dienstag wurde sie von einer Gruppe bewaffneter Männer, laut Augenzeugen islamistischer Kämpfer, entführt. Drei weitere Schwestern konnten entkommen. Die Kolumbianische Bischofskonferenz fordert die Freilassung der Ordensfrau und die kolumbianische Botschaft in Ghana hilft bei der Aufklärung. In der verhältnismäßig ungefährlichen Gegend im Südosten des Landes hat es bisher keine Entführungen gegeben.
Ghana – Wie anderswo in Westafrika, nagt auch in Ghana der Atlantik unentwegt an den flachen sandigen Küsten und verschlingt ganze Dörfer. Die größten menschlichen Siedlungen und 80% der wirtschaftlichen Aktivitäten liegen nahe der Küste und sind gefährdet. Der Staudamm am Volta Fluss, die zerstörten Mangrovenwälder für Siedlungen und der Abbau von Sand für die Bauindustrie verschlimmern die Lage. Dazu kommen die Auswirkungen des Klimawandels. Streckenweise wurden Steine zu Wellenbrechern aufgeschüttet und Schutzmauern gebaut, doch für 580 km Küste reicht das Geld nicht.
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