Niger – Soldaten der nigrischen Armee haben 92 Migranten, 30 von ihnen Frauen und Kinder, das Leben gerettet. Menschenschmuggler hatten die Gruppe ohne Wasser und Nahrung in der Wüste ausgesetzt. Oft erhöhen die Schmuggler den Fahrpreis während der Reise. Wer nicht zahlen kann, wird zurückgelassen.
Sambia – 48 Abgeordnete der Oppositionspartei UPND sind für 30 Tage vom Parlament ausgeschlossen, weil sie im März eine Rede von Präsident Edgar Lungu boykottiert hatten. Oppositionsführer Hakainde Hichilema wurde im April verhaftet und wegen Hochverrat angeklagt.
Südafrika – Zwei Jahre fiel kein Regen am Kap; leere Wasserspeicher und Wüstenlandschaft in den Stauseen trieben Behörden zu Verzweiflung und Bewohner in die Kirchen. Dann tobten Sturm und Gewitter; acht Menschen starben, ganze Gebiete von Kapstadt wurden überflutet, Meereswogen wurden über Parkplätze gefegt und Blitze lösten mehrere Brände aus. Um Knysna mussten 10.000 Menschen vor den Bränden evakuiert werden. Um die Wasserspeicher zu füllen braucht es noch viele Stürme.
Kenia – Die letzte Woche eröffnete Normalspurbahn zwischen der Hafenstadt Mombasa und Nairobi ist das größte Einzelprojekt seit der Unabhängigkeit. Sie verkürzt die Fahrzeit von 12 auf knapp fünf Stunden. Der Masterplan sieht vor, dass auch Uganda, Burundi, Ruanda, der Südsudan, der Ostkongo und Äthiopien über Nairobi mit dem Indischen Ozean verbunden werden. Das 3.4 Mrd. Dollar Projekt mit 79 Brücken, zwei großen und sieben kleinen Bahnhöfen wurde von China finanziert und gebaut. Besonders spektakulär ist der dem Strand und den Wellen nachgebildete Terminal in Mombasa. Kenia und China profitieren, China besonders mit dem neuen Absatzmarkt und der Rohstoffquelle.
Madagaskar – Nach der Missernte in Madagaskar, dem Hauptproduzenten der beliebten Bourbon Vanille, ist der Kilopreis in kürzester Zeit von 30 auf 500 Euro gestiegen. Schon vorher hatten Bauern die Produktion wegen den Niedrigpreisen zurückgefahren. Und gerade jetzt, da natürliche Ernährung im Trend ist, macht der Preis den Lebensmittelherstellern und Eisdielen zu schaffen. Vanilleplantagen wieder in Produktion zu bringen, dauert vier Jahre.
Simbabwe – Zeitig vor den nächsten Wahlen Mitte 2018 riefen die Bischöfe in ihrem Pfingstbrief zu Gewaltfreiheit auf. Der Brief mit dem Titel „Wahlen, Frieden und Entwicklung“ ist ein Appell an alle politischen Kräfte, den Menschen die freie Wahl zu lassen. Die Gewalt, Grausamkeit und Folter, die Wahlen in der Vergangenheit begleiteten, dürfen nicht mehr passieren. Die Wirtschaftskrise, besonders der akute Bargeldmangel, dazu Hunger und Aussichtslosigkeit haben die Menschen mürbe gemacht. Jetzt sind sie erbost, weil Präsident Mugabe eine chinesische Firma für die Wählerregistrierung geheuert hat. Der 93-Jährige ist der Kandidat seiner Partei und hofft auf den Wahlsieg.
Kamerun – Drei Tage nachdem man das Auto des vermissten Bischofs von Bafia mit einer Nachricht auf einer Brücke über den Sanaga Fluss fand, entdeckten Fischer 7 km flussabwärts auch seine Leiche. Man vermutet, dass, was als Suizid aussah, in Wirklichkeit ein Mord ist, weil der Bischof Hintergründe von Morden an katholischen Priestern aufgedeckt hatte.
Äthiopien – Die UNO- Gesundheitsorganisation hat in Genf den Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus als Generaldirektor gewählt. Tedros hat als Gesundheitsminister Äthiopiens das Gesundheitssystem weitgehend ausgebaut. In sieben Jahren entstanden 3500 Gesundheitszentren; 38.000 Hilfskräfte wurden in ländlichen Gebieten eingestellt; die Zahl der medizinischen Hochschulen, die viele Ärzte ausbildeten, stieg von 3 auf 33. Kindersterblichkeit durch Infektionen sank um 74%, neue HIV Fälle um 90%. Tedros erhielt große Unterstützung von den Delegierten der 55 afrikanischen UN-Nationen.
Niger – Unter den Toten waren auch Frauen und Kleinkinder. Sie waren auf der Flucht in Richtung Mittelmeer, als der Lastwagen der Schlepper zwischen Agadez und Dirkou liegen blieb. Nur vier Menschen konnten zu Fuß bis zur nächsten Wasserquelle kommen. Die meisten Opfer kamen aus Ghana und Nigeria.
Nigeria – Heute vor 50 Jahren wurde die Provinz Biafra unabhängig erklärt. Kurz darauf begann der mörderische Krieg. Eine Million Menschen starben. Die Versorgungsblockade führte zu einer extremen Hungersnot, die 14 Mio. Menschen bedrohte. Im Januar 1970 musste Biafra kapitulieren. Entschuldigung oder Entschädigung gab es nie. Über die Tragödie zu reden war jahrelang tabu. Heute diskutieren die Igbo wieder offen über Biafra. Sie fühlen sich von Nigeria vernachlässigt. Für sie ist „Biafra die Lösung“.