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Uganda – Als die ugandische Regierung in 2007 Plastik Beutel bannte, war es Rusia Orikiriza, Studentin an der Makerere Universität, klar, was sie tun wollte. Beim Abschluss ihres Studiums hatte sie bereits 80 Mitarbeiter beschäftigt, die umweltfreundliche Tüten und Kartons aus landwirtschaftlichen Abfällen, Altpapier und Naturfasern entwarfen, produzierten und vermarkteten. Heute ist sie erfolgreiche Chefin von Oribags Innovations Ltd und international ausgezeichnet. Rusia sieht es als eine Verpflichtung, junge Frauen zum Unternehmertum zu animieren und zu unterstützen.
Südafrika – Nach vier Jahren als AU Kommissionsvorsitzende kehrt sie nach Südafrika zurück. Nicht allen Erwartungen konnte die verdiente Freiheitskämpferin, Ärztin und Innenministerin entsprechen, aber sie setzte sich energisch für die Rechte von Frauen ein. Krisenherde soll sie weitgehend gemieden haben. Nun soll sie den Parteivorsitz des ANC anstreben und damit auch das Präsidentenamt ihres Ex-Mannes Jacob Zuma.
Äthiopien – Der neue UN Generalsekretär Antonio Guterres würdigte die Bereitschaft vieler afrikanischer Länder, Flüchtlinge aufzunehmen, während anderswo Grenzen dicht gemacht und Mauern hochgezogen werden. Guterres ist zum ersten Mal bei der AU Vollversammlung in Addis Abeba, auf der ein Nachfolger für die scheidende Kommissionsvorsitzende Nkosazana Dlamini-Zuma gewählt wird. Die Staatschefs einigten sich auf Moussa Faki Mahamat, Außenminister und früherer Premier vom Tschad. Er ist bekannt als gestandener Staatsmann, der fließend Englisch, Französisch und Arabisch spricht.
Libyen – Die libysche Küstenwache hat am Freitag zwei hölzerne Boote nur zwei Seemeilen vom Festland unweit der Stadt Sabratha gestoppt. Die Menschenhändler sollen vom Ufer aus das Feuer auf die Küstenwache gerichtet haben, flohen aber als die Schüsse erwidert wurden. Die meisten der festgehaltenen Migranten kommen aus sub-Sahara Afrika. Die italienische Küstenwache hat seit Freitag 1360 Menschen gerettet.
Mauritius – Als der 86-jährige Premier Anerood Jugnauth letzte Woche die Regierungsgeschäfte seinem Sohn Pravind übertrug, protestierten die zwei Oppositionsparteien heftig: Sie wollen keine Vater-Sohn Geschäfte, keine Monarchie. Sie bangen um die Demokratie und fürchten die Ankunft einer „Bananen-Republik“auf ihrer Insel; sie bestehen auf Wahlen. Doch Jugnauth Senior zitiert Großbritannien, wo David Cameron die Macht ohne Wahl an Theresa May übergab. Weil Papa Jugnauth weiterhin im Parlament sitzt, wird er als „Babysitter“ für seinen Sohn verspottet.
Nigeria – Als der frühere muslimische Prediger Mohammed Bello Abukakar am Samstag 93-jährig starb, hinterließ er eine Schar Frauen und über 200 Kinder. Der Super-Polygamist stand 2008 schon einmal im Rampenlicht. Jetzt wurde er unter großer Anteilnahme in seinem Heim in Bida, Bundesstaat Niger, beigesetzt.
Simbabwe – Bis Sommer will die norwegische Firma Eltek ihren Vertrag mit dem UN Entwicklungsprogramm (UNDP) ausgeführt haben, für 104 Krankenhäuser in Simbabwe Photovoltaik Anlagen zu liefern, zu installieren und zu warten. Die Anlagen sollen modular aufgebaut werden, damit sie an die verschiedenen Bedürfnisse angepasst werden können. Die meisten dieser Krankenhäuser sind in entlegenen Gebieten, wo sie nicht ans nationale Netz angeschlossen sind oder, wie fast alle im Land, unter den verheerenden Stromausfällen leiden.
Westsahara – Als eine Sturmflut die Lehmhütte seiner Oma im Flüchtlingslager wegschwemmte, sann der Enkel, ein Student, auf etwas Besseres. Er sammelte Plastikflaschen auf der Müllhalde, füllte sie mit Sand und baute ein Haus. Er brauchte etwa 10 Tage und 5.500 Flaschen. Die UNO Flüchtlingsorganisation UNHCR war erfreut und will den jungen Mann für weitere 25 Häuser unterstützen. Dabei soll es nicht bleiben, denn viele Familien wollen weg von Zelten und Lehmhütten. Wegen des ungelösten Konflikts mit Marokko leben ganze Generationen von Saharauis in Lagern.
Madagaskar – Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen Madagaskar und dem Vatikan besucht Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vom 26. bis 30. Januar die Insel. Neben Treffen mit zivilen und kirchlichen Behörden soll der Kardinal am Sontag eine Messe in der Hauptstadt Antananarivo feiern. Es ist der erste hohe Besuch aus dem Vatikan seit Papst Johannes Paul II. 1989 selbst in Madagaskar war. Das Christentum kam Ende des 16. Jahrhunderts auf die Insel. Heute sind etwa 27% der Bevölkerung katholisch. Es gibt 21 Diözesen und Erzdiözesen. Besonders geschätzt ist die Rolle der Kirche im Bildungs – und Gesundheitswesen.
Kongo-RDC – Regierung und Opposition hatten sich unter Vermittlung der der Bischöfe gerade vor Jahresende auf einen politischen Übergangsprozess geeinigt. Kabila soll spätestens Ende 2017 zurücktreten; ein Premier aus der Opposition soll folgen. Nur die Unterschrift der Kontrahenten fehlt. Wenn diese bis morgen, 28. Januar, nicht verbindlich abgegeben wurde, weil am 29. die Konferenz nach Genf reisen soll, werde sich die Bischofskonferenz CENCO aus der Vermittlerrolle zurückziehen.
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