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Vor sechs Monaten wurde der gebürtige Kameruner, Chicgoua Noubactep, zum Bürgermeister des kleinen Dorfes Rittmarshausen in der Nähe von Göttingen gewählt. Er ist der erste Bürgermeister afrikanischen Ursprungs in Niedersachsen. Eigentlich kam er nach Deutschland für seine Promotion als Geologe. Als Privatdozent der Universität Göttingen bringt er seinen Studenten bei, einfache Wasserfilter zu bauen, und unterstützt Trinkwasserprojekte in mehreren Ländern Afrikas.
Südsudan – Der emeritierte Bischof Paride Taban wurde mit dem Hubert Walter Preis für Versöhnung und Interreligiöser Kooperation des Erzbischofs von Canterbury ausgezeichnet. Er war Mitbegründer des Neuen Sudan Kirchenrats, der wesentlich zur Befreiung und zum Friedensvertrag mit dem Norden beigetragen hat. 2014 konnte Paride eine Rebellion durch Mediation friedlich beenden. In dem von ihm gegründeten Friedensdorf in Kuron arbeiten Menschen verschiedener Ethnien in Landwirtschafts- und Bildungsprojekten friedlich zusammen.
Kenia – Von den 26 Millionen Chinesen, die 2016 ins Ausland flogen, kamen 69.000 nach Kenia. Das Kenia Tourismus Büro erwartet, dass sich dieses Jahr die Zahl der chinesischen Touristen verdoppeln wird.
Kongo DR – 900 Gefangene konnten bei einem Überfall auf das Gefängnis in Beni entkommen. Es wird vermutet, dass die Rebellengruppe ADF verantwortlich ist. ADF, die mit den islamistischen Al Shabaab Milizen in Somalia in Verbindung stehen soll, hat in der Region schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Auch in zwei Gefängnissen in Kinshaha konnten Rebellengruppen ihre gefangenen Anhänger befreien.
Marokko – In der von Berbern bewohnten Rif-Region im Norden Marokkos gibt es seit Ende Mai tägliche Proteste. Die Demonstranten fordern die Freilassung ihres inhaftierten Anführers und protestieren gegen Arbeitslosigkeit und Korruption.
Kamerun – In einer gemeinsamen Erklärung haben die katholischen Bischöfe Kameruns festgestellt, dass Bischof Jean Marie Benoit Bala 'brutal ermordet wurde, und nicht, wie früher behauptet, Selbstmord begangen habe. In den letzten Jahren sind mehrere Bischöfe und Priester umgebracht worden. Wir haben das Gefühl, dass der kamerunische Klerus insgesondere Opfer von dunklen und diabolischen Mächten ist, beklagen die Bischöfe.
Nigeria – In einem spektakulären Coup konnte die Polizei in einem Vorort von Lagos den Anführer einer kriminellen Bande, Chukwudi Onuamadike, alias Evans verhaften. Durch die Lösegelder entführter wohlhabender Bürger wurde der 'König der Kidnapper' zum Multimillionär. Um seine Identität zu verschleiern, benutzte er nicht weniger als zwölf Smartphones und vier Satelitentelephone.
Südafrika – Die Vorsitzende der wichtigsten Oppositionspartei DP, Helen Zille, übergibt die Führung der Partei an die 34-jährige schwarze Politikerin Lindiwe Mazibuko. Zilles Äußerungen über die positiven Effekte des Kolonialismus hatten scharfe Kritik hervorgerufen. Die Großnichte des Berliner Malers Heinrich Zille, deren jüdische Eltern 1930 auswanderten, bleibt aber Ministerpräsidentin der Kap Provinz.
Tunesien – Weil sie während des Ramadan in einem öffentlichen Park gegessen hatten, wurden vier Männer zu einem Monat Gefängnis verurteilt, obwohl dies durch kein Gesetz verboten ist. Die öffentliche Reaktion war eher verhalten.
Lesotho – Wenige Tage vor seiner Vereidigung als neuer Ministerpräsident wurde die geschiedene Ehefrau Thomas Thabanes ermordet. Thabane hatte die Wahlen Anfang Juni gewonnen und war selbst immer wieder Ziel von Mordversuchen durch die Armee. Seit einem Coupversuch der Lesotho Defence Force 2014 ist die politische Lage des Landes instabil.
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