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Südsudan – Die Kosten für eine Arbeitserlaubnis für Hilfskräfte sind von 100-300 auf 10.000 Dollar erhöht worden, gerade wenn mit den Hilfsgütern auch Helfer einfliegen. Die Organisationen werfen der Regierung vor, die Notsituation auszunutzen; diese jedoch behauptet, die Erhöhung sei schon länger geplant und man brauche das Geld, um Lücken zu füllen. Auch würden viele Helfer die Regierung „ausspionieren“.
Nigeria – Die Teenager klopften an die Tür eines Hauses in Maiduguri und detonierten ihre Sprengsätze. Neben den Attentäterinnen starben zwei weitere Menschen, 16 andere wurden verletzt. Gezielte Attacken auf ein Individuum sind eine neue Entwicklung im Boko Haram Terror Krieg.
Südsudan – Bewaffnete Südsudanesen sind am Sonntag und Montag in die Gambella Region im benachbarten Äthiopien eingedrungen, haben 28 Menschen getötet und 43 entführt. Äthiopische Soldaten verfolgen die Angreifer. Die gegenseitigen Angriffe im Grenzgebiet passieren fast jährlich, um Rinder zu stehlen und Kinder zu entführen, die sie als Hirten dingen. Dabei beherbergt Gambella 300.000 Südsudanesen, die vor dem Bürgerkrieg geflohen sind.
Tansania – Nachdem Herero und Nama Nachkommen aus Namibia (früher Deutsch-Südwestafrika) Klage gegen die alte Kolonialmacht Deutschland einreichten, hat sich nun auch Tansania gemeldet. Die Gräueltaten, besonders während des Maji-Maji-Krieges, liegen über 100 Jahre zurück, sind aber noch im Gedächtnis der Wagogo und Massai. Andere frühere deutsche Kolonien: Kamerun, Togo und die Südseeinseln könnten folgen.
Kenia – Tausende Ärzte im öffentlichen Dienst wollen nach finanziellen Zulagen den 100-tägigen Streik beenden, der Streit jedoch geht weiter, denn Grundgehälter, medizinische Einrichtungen und die Zahl der Ärzte sollen verbessert werden. Wie viele Menschen in dieser Zeit mangels ärztlicher Betreuung gestorben sind weiß niemand. Präsident Kenyatta hatte den 5000 Ärzten mit Entlassung gedroht, doch sie trotzten ihm.
Äthiopien – Vier Tage nach dem Erdrutsch an der Koshe Müllhalde in Addis Abeba ist die Zahl der Toten auf 82 gestiegen. Es waren die Menschen, die, um ihren Lebensunterhalt aufzubessern, täglich den Müll durchwühlten. Manche hatten sich dort provisorische Hütten gebaut, die jetzt von der Mülllawine verschüttet sind. Beobachter sehen den Grund für das Unglück in der Überladung der Deponie nach 50 Jahren Nutzung der inzwischen 4 Mio. Einwohner Stadt; andere suchen die Ursache in der im Bau befindenden Anlage, die Müll in Energie umwandeln soll.
Ägypten – In einer Schlammgrube in Kairos Armenviertel Matarya fand ein internationales archäologisches Team eine kolossale Statue von Pharao Ramses II., der von 1279 bis 1213 über Ägypten herrschte und für wirtschaftlichen Aufschwung, Frieden und herrliche Bauten, darunter Abu Simbel, bekannt ist. Der Fundort, die wichtige antike Kultstätte Heliopolis, ist zum Teil schon überbaut. Für die Anwohner war in den trüben Zeiten der Fund aus ihrer großen Vergangenheit ein Grund zum Feiern.
Somalia – Mutmaßliche Somali Piraten haben gestern vor Somalias Nordküste wieder ein Frachtschiff in ihre Gewalt gebracht. Über zwei Dutzend Piraten sollen an Bord des unter sri-lankischer Flagge fahrenden Schiffes gegangen sein. Nachdem internationale Patrouillen die Küste bewachten, waren die von der Seefahrt gefürchteten Überfälle stark reduziert worden. Jetzt beklagen sich Fischer und frühere Piraten über fremde Schiffe, die ihre Gewässer leerfischen und reagieren mit Hijack.
Madagaskar – Der Tropensturm „Enawo“, der Anfang letzter Woche über den Nordosten der Insel wegfegte, hat 50 Menschenleben gefordert, viele verletzt und weitverbreitete Zerstörung angerichtet. Etwa 153.000 Menschen wurden von den Sturmfluten vertrieben. Für die Obdachlosen, in Notunterkünften werden Trinkwasser und Nahrung knapp; in weiten Gebieten ist der Strom ausgefallen, auch in der Hauptstadt Antananarivo, wo Zehntausende betroffen sind.
Nigeria – Sieben Wochen war Präsident Buhari aus medizinischen Gründen in London. Heute ist sein erster offizieller Arbeitstag. Nichts wurde über seinen Gesundheitszustand und mögliche Krankheiten bekannt, doch die Bevölkerung beobachtet ihn argwöhnisch, ob er wirklich fit für die Regierungsgeschäfte ist. Vizepräsident Yemi Osinbajo hat als amtierender Staatschef, ganz anders als Buhari, einen energischen Führungsstil gezeigt.
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