logo Netzwerkafrika
Gambia – Täglich fliehen Tausende bei der Hauptstadt Banjul mit der Fähre über den Gambia Fluss und weiter nach Senegal, weil sie am geplanten Tag der Machtübergabe am 19. Januar kriegerische Auseinandersetzungen fürchten. Präsident Jammeh will trotz Drängen und Drohen von Seiten der Nachbarstaaten sein Amt nicht abgeben. Der neugewählte Nachfolger Adama Barrow hält sich aus Sicherheitsgründen im Nachbarland auf und konnte noch nicht mal zur Beerdigung seines 8-jährigen Sohnes heimkommen. Die AU wird Jammeh nicht länger anerkennen; auch haben sich gestern vier seiner Minister von ihm distanziert. Ein nigerianisches Kriegsschiff steuert auf Gambia zu, und Jammeh hat jetzt, nur einen Tag vor der Übergabe, einen 90-tägigen Ausnahmezustand erklärt.
Ägypten – Das Oberste Verwaltungsgericht in Kairo hat gestern die Übergabe zweier unbewohnter Inseln, Tiran und Sanafir, im Roten Meer an Saudi-Arabien untersagt. Es ist die schwerste Niederlage für Präsident al-Sisi, der schon im April 2016 die Rückgabe feierlich verkündet hatte. Und König Salman hatte Ägypten Hilfe, Kredite, Öllieferungen und Entwicklungsprojekte versprochen, darunter den Bau einer Brücke über die Inseln von der Sinai-Halbinsel nach Saudi-Arabien. Die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern werden sich durch die Entscheidung weiter verschlechtern.
Simbabwe – Der Pastor Patrick Mugadza von der „Remnant Church“ hat letzte Woche prophezeit, dass Präsident Mugabe am 17. Oktober dieses Jahr sterben würde. Die Klage gegen ihn: Untergrabung der Autorität des Staatsoberhauptes, doch Mugadza beharrt darauf, dass er die göttliche Botschaft weitervermitteln musste. Präsident Mugabe wird nächsten Monat 93 Jahre alt und will im Matopo Nationalpark feiern, wo der erste Staatengründer Cecil Rhodes begraben ist.
Mali – Präsident Hollande traf sich am Wochenende in der malischen Hauptstadt Bamako mit 30 afrikanischen Staats – und Regierungschefs. Bestärkt durch die vor vier Jahren von Frankreich geführte und auch von Deutschland unterstützte Terroroffensive, will er in den kommenden Jahren die Migration eindämmen und 23 Mrd. Euro für Entwicklung und Wachstum bereitstellen. Durch den Kampf gegen Schlepper und Drogenhändler soll auch den Terroristen eine wichtige Finanzierungsquelle genommen werden.
Kamerun – Suzan Enjema Aweh, allgemein bekannt als „Dr Sea,“ ist Internistin und Kardiologin in Deutschland, möchte aber in ihrem Heimatland helfen, medizinische Lücken zu füllen. In Vorträgen und Kurzvideos auf YouTube gibt sie Gesundheitsratschläge und Informationen über Krankheiten, ihre Erkennung und Wege zu schneller Hilfe. Sie spricht meist Pidgin Englisch, der lingua franca in weiten Bevölkerungskreisen Westafrikas. So können die Menschen ihre Vorträge über Computer oder Handy verfolgen. Kamerun mit weniger als zwei Medizinern auf 10.000 Einwohner hat einen kritischen Ärztemangel. Dr. Sea plant weitere Kurse in Hausa und Swahili.
Kenia – Der 14-jährige Kelvin Muriuki war 2016 Klassenbester, doch zwang ihn die Armut, im Steinbruch zu arbeiten statt eine höhere Schule zu besuchen. Nun hat die Assoziation der Luftwaffen Veteranen sich bereit erklärt, die jährlichen Schulgebühren von $530 bis 2020 zu zahlen. Auch haben sie ihn per Helikopter zu seiner neuen Schule in Karicheni gebracht. Der glückliche Kelvin kann jetzt seinen Träumen folgen; natürlich will er Pilot werden.
Somalia – Der kanadische Premier Trudeau hat Ahmed Hussen, der 1993 als 16-Jähriger aus Mogadischu floh, zum Minister für Immigration, Flüchtlinge und Staatsbürgerschaft ernannt. Erst vor einem Jahr wurde er der erste ethnische Somalier im kanadischen Parlament. Hussen ist ein starker Unterstützer der flüchtlings-freundlichen Politik Kanadas.
Gabun – Vom 14. Januar bis 5. Februar spielen 16 Teams in Gabun um den Afrika-Cup. Trotz Armut, Sicherheitsbedenken und Arbeitslosigkeit will das 1,7 Mio. Einwohner Land den „Africa Cup of Nations“ ausrichten. Gabun hat schon Erfahrung und der Staatschef ist Fußball Fan. Für die Bürger jedoch sind auch die billigsten Tickets zu teuer. Als Favoriten werden die Elfenbeinküste und Ägypten gehandelt. Elf Fußballer, die in deutschen Bundesligen spielen, werden vertreten sein. Der „Beckenbauer Namibias“, Lolo Goraseb, meint, dass die afrikanischen Mannschaften „das spielerische Potenzial aber nicht die taktische Disziplin“ für ein Weltmeisterteam hätten.
Marokko – Laut Medienberichten will Marokko binnen 48 Stunden den Verkauf, die Produktion und den Import von Burkas verbieten. Es soll als Sicherheitsmaßnahme gelten, da Extremisten den Ganzkörperschleier wiederholt genutzt haben, um ihre Attacken zu verüben. Während Menschenrechtler das Verbot als Verletzung des Rechts der Frau kritisieren, begrüßt der marokkanische Familienminister den „wichtigen Schritt im Kampf gegen den religiösen Extremismus“. König Mohammed VI. strebt seit Jahren einen moderaten Islam an.
Uganda – Yoweri Museveni, seit 30 Jahren an der Macht, hat seinen 42jährigen Sohn Muhoozi Museveni für den Posten bestimmt, nachdem dieser nach seiner militärischen Ausbildung im britischen Sandhurst schon eine steile Karriere als Brigadier und Oberstgeneral absolviert hat. Beobachter glauben, dass Museveni seinen Sohn für die Nachfolge im Präsidentenamt vorbereiten will, möglicherweise bei den nächsten Wahlen in 2021. Muhoozi hat von seinem Vater erstaunliche militärische Erfahrungen gesammelt; jetzt soll er sich in Politik und Staatsführung einüben.
­