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Tansania – Zwischen 600 und 1000 Flüchtlinge kommen täglich in den drei Lagern an, die mit 290.000 Menschen, drei Viertel aus Burundi, schon überfüllt sind. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ befürchtet, dass durch die unhygienischen Bedingungen Malaria, Diarrhoe, Haut- und Atemwegs-Erkrankungen unkontrollierbar werden. Ein viertes Lager ist beantragt, doch die tansanische Regierung will den automatischen Flüchtlingsstatus für Burundier rückgängig machen.
Südafrika – Fahrer von Kohletransportern haben heute mehrere Hauptstraßen in Pretoria blockiert und Chaos im Berufsverkehr verursacht. Die Angestellten des Eskom Elektrizitätswerks protestieren gegen die Ankündigung von der Nutzung von mehr erneuerbarer Energie, was ihre Dienste einschränken würde und die Arbeitsplätze bald ganz überflüssig machte.
Sambia – Ein Beben von der Stärke 5,7 mit dem Epizentrum im Norden Sambias, unweit der Stadt Kaputa, erschütterte am letzten Freitag die Region um den Tanganjika See. Vor elf Jahren hat die Region ein 6,8 Beben erlebt. Das Große Afrikanische Riftvalley erfährt wegen der Plattentektonik und vulkanischen Aktivitäten regelmäßige Erdbeben.
Südsudan – Sie kommen zu Tausenden aus den Sümpfen des Nil, wo sie sich auf isolierten Inseln des Sudd vor den Kämpfen des Bürgerkriegs versteckt hielten und von wildem Honig und Wasserlilien lebten. Die Nachricht von Hilfspaketen, die bald in der Stadt Thonyor abgeworfen würden, brachte sie zusammen, um sich registrieren zu lassen. Im Unity State ist der Notstand ausgerufen, aber auch anderswo im Bürgerkriegsland Südsudan hungern 5 Mio. Menschen. In Somalia kommt zu Krieg und Terror noch eine extreme Dürre dazu. Die Menschen töten ihre restlichen Tiere und brauchen ihr Saatgut als Nahrung, nur um zu überleben. Mit vielen andern appelliert auch UNO-Generalsekretär Guterres an die internationale Gemeinschaft.
Südafrika – Südafrika lädt Verliebte zu Massenhochzeiten auf Robben Island ein, wo viele Menschen unsagbar gelitten haben, darunter auch Nelson Mandela. Die Insel, jetzt ein Museum und UNESCO-Weltkulturerbe, sollte etwas von dem Schrecken verlieren. Junge Paare sehen sie als Symbol der „Überwindung und des Sieges“. Ein Fremdenführer scherzte, dass eine Heirat dort „lebenslänglich“ bedeutet. Allein am Valentinstag haben 20 Paare sich in der alten Kapelle hinter dem Hochsicherheitstrakt das Jawort gegeben.
Südsudan – Papst Franziskus hat nicht nur dringend um massive Hilfe für das vom akuten Hunger betroffene Land aufgerufen, sondern auch den Wunsch ausgedrückt, den Südsudan später im Jahr besuchen zu wollen. Die südsudanesischen Bischöfe haben die Freudenbotschaft sofort verbreitet; der Vatikan jedoch hat noch keine Pläne bestätigt.
Kongo-RDC – Präsident Trump will das unter Obama in 2010 erlassene Gesetz, das Unternehmen verpflichtete, zu garantieren, dass ihre Produkte keine Mineralien aus dem Kongo enthielten, wieder abschaffen, um die US Wirtschaft anzutreiben. Den „Dodd Frank Act“ aufgeben heißt, die Rebellengruppen wieder zu stärken, die ihre Kriege mit dem Verkauf dieser Mineralien finanzieren. Sobald Trumps Dekret unterschrieben ist, dürfen Firmen Gold, Kupfer, Wolfram, Kassiterit und Coltan frei verarbeiten und verkaufen. Dies könnte viele Konflikte im Kongo, in Burundi, Uganda und Ruanda neu aufflammen lassen.
Nigeria – Im nördlichen Bundesstaat Kaduna sind heute Morgen zwei Archäologen der Goethe Universität Frankfurt von Bewaffneten verschleppt worden. Zwei Männer, die den Archäologen helfen wollten, wurden erschossen. Das Team macht schon seit zehn Jahren Ausgrabungen in dem Dorf Jenjela, um Terrakotta-Figuren zu erforschen. Noch gibt es keine Kontakte und keine Lösegeldforderungen von den Kidnappern.
Ägypten – In den letzten drei Wochen sind im Nordsinai vier koptische Christen getötet worden, der erste war ein Lehrer auf dem Weg zur Arbeit, die beiden letzten Vater und Sohn. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFR) berichtet auch von Vertreibungen und von einem Video, in dem die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ dazu aufrufe, ägyptische Christen zu töten. Sie seien keine „Schutzbefohlene (Dhimmis)“, sondern „Ungläubige (Kufar)“. Es wäre an der Zeit, dass Ägyptens Regierung sich „der extremistischen Gewalt stellt“, so ein IGFM Sprecher.
Kamerun – Kamerun hat 517 Nigerianer, darunter 313 Asylanten, die vor den islamistischen Anschlägen der Boko Haram Milizen geflohen sind, zurückgeschickt. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk ist besorgt über die Lage. Am 2. März soll ein Abkommen über die freiwillige Rückkehr von 85.000 Nigerianern unterzeichnet werden. Die Lage ähnelt der Krise in Kenia, wo das große Flüchtlingslager Dadaab geschlossen werden und die Somalis repatriiert werden sollten. Inzwischen hat ein kenianisches Gericht den Plan als „Gruppenverfolgung“ gestoppt.
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