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Südafrika – Ein Ranger mit einer Touristengruppe wurde im Inverdoorn Safari Park nahe Kapstadt zufällig Zeuge eines ungewöhnlichen Duells zwischen zwei der größten Landtiere. Als ein Nashorn sich zum Trinken auf ein Wasserloch zubewegte, drohte das darin badende Nilpferd mit weit aufgerissenem Maul. Dann ging es auf den Eindringling zu. Das Nashorn, als Schutz gegen Wilderer seines Horns entledigt, hatte keine Waffe gegen das Flusspferd. Es wurde umgeworfen, ins Wasser gedrückt und ertränkt.
Libyen – Das war das Resultat der heutigen Abstimmung im römischen Parlament; jetzt braucht es nur noch die Zustimmung des Senats. Dann können die italienischen Streitkräfte Schleuser schon an der Küste stoppen und die Küstenwache auch innerhalb libyscher Gewässer technisch und logistisch unterstützen. Der italienische Premier Gentiloni erhofft sich eine Stabilisierung in Libyen und eine bessere Kontrolle der Migranten. 95.000 haben es seit Januar nach Europa geschafft, von Schleppern bis an die Grenze der Hoheitsgewässer begleitet und dann ihrem Schicksal überlassen. Die Rettungsorganisationen bestehen darauf, weiterhin Migranten aus Seenot zu retten.
Kongo-RDC – Sie gingen am Montag landesweit auf die Straßen von Kinshasa, Goma und anderen Städten, um den Rücktritt von Präsident Joseph Kabila bis Jahresende zu erzwingen. Die kongolesische Obrigkeit hat seit September alle Oppositionsproteste untersagt; diese waren seit der Weigerung Kabilas, aus dem Amt zu scheiden, immer häufiger geworden. Letztes jahr haben Sicherheitskräfte dutzende anti-Kabila Aktivisten ermordet. Jetzt befürchtet man ein Wiederaufleben der Bürgerkriege zwischen 1996 und 2003, die Millionen Todesopfer kosteten.
Marokko – Von den 200 Migranten, die heute versuchten, durch den Zaun ins spanische Ceuta zu gelangen, haben es 73 geschafft. Mit Drahtschneidern konnten sie einen Durchgang machen. Im ersten halben Jahr gelang es bereits Tausenden, die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla zu erreichen. Noch immer kampieren unzählige afrikanische Migranten in den umliegenden Wäldern und warten auf eine Chance, über den Zaun oder vom Meer aus auf EU Territorium zu gelangen.
Senegal – In der Parlamentswahl hat die Regierungskoalition von Präsident Macky Sall 42 aus 45 Wahlkreisen gewonnen. Seine beiden Gegner, der inhaftierte Bürgermeister von Dakar Khalifa Sall und der 91-jährige Ex-Präsident Wade gingen leer aus. Die Parlamentswahl findet zwei Jahre vor der nächsten Präsidentschaftswahl statt. Macky hofft, seine Macht bis 2019 konsolidieren zu können. Der Wahlkampf war von Gewalt überschattet und die Wahl selbst durch Verzögerung und Stimmrechtsverletzungen beeinträchtigt.
Sierra Leone – Die Polizei hat Jogging in der Stadt unter Strafe gestellt, da die Läufer den Verkehr stören, laute Musik machen und richtige Taschendiebe werden. Gruppen Jogging hätte auch eine politische Nuance. In der Hauptstadt Freetown sind die jungen Menschen besonders empört, da Strand und Erholungsgebiete weit weg sind. Die Polizei solle sich eher um ernstere Bedrohungen, wie bewaffnete Überfälle und Massengewalt kümmern.
Kenia – Chris Msando, der Manager des IT Systems in der Wahlkommission, war einige Tage vermisst und wurde jetzt gefunden, gefoltert und tot. Msando hatte der Bevölkerung versichert, dass durch die biometrische Technologie – Wähleridentifizierung und elektronische Auszählung und Weitergabe der Wahlergebnisse - Betrug fast ausgeschlossen sei. Die Opposition beschuldigt Kenyatta, die Wahl manipulieren zu wollen, was der Amtsinhaber vehement dementiert. Analytiker warnen, dass noch mehr Gewalt die heiß umkämpfte Wahl am 8. August begleiten könnte. Dazu kommt noch die Drohung der al-Shabaab Milizen, die von Somalia aus Kenia attackieren, die Wahl zum Scheitern zu bringen.
Marokko – König Mohammed VI. hat anlässlich seines 18. Thronjubiläums 1178 Inhaftierte freigelassen, unter ihnen viele, die bei Demonstrationen auf der Straße verhaftet wurden. Die Begnadigten dürfen keine Kriminellen sein; aus humanitären Gründen sollen sie zu ihren Familien zurückkehren. Menschenrechtler sehen die Freilassung als positiven Schritt, doch müsste mehr getan werden, um die Ursachen für den Unwillen der Bevölkerung, wie Arbeitslosigkeit, Willkür der Polizei und Korruption, zu beseitigen.
Nigeria – Es war die blutigste Attacke seit Jahresanfang, als im Bundesstaat Borno die Milizen mindesten 69 Geologen, Soldaten und Mitarbeiter des Ölkonzerns NNPC töteten. Auch Experten der Universität Maiduguri sollen unter den Opfern sein. Die Geologen hatten nach neuen Erdölvorkommen im Norden des Landes, besonders in der Tschadregion, geforscht. Die Islamistengruppe scheint, nach einer kurzen Gefechtspause, wieder dreister zu werden. Seit 2009 sind über 20.000 Menschen getötet und 2.6 Mio. in die Flucht getrieben worden.
Uganda – Schon vor zwölf Jahren hat Ugandas Präsident Yoweri Museveni die Begrenzung von Amtszeiten aus der Verfassung streichen lassen, um im Amt zu bleiben. Jetzt plant er wieder eine Verfassungsänderung, die die Altersgrenze für Kandidaten fürs Präsidentenamt aufheben soll, damit er in 2021 wieder zur Wahl antreten kann. Zu dem Zeitpunkt wird der der jetzt 72-Jährige 35 Jahre an der Macht sein. Man verlässt den Bananenhain nicht, den man angelegt und gepflegt hat, wenn die Früchte reifen, sagt er. Es stimmt, dass sich Uganda unter Museveni stabilisiert hat und ein markantes Wirtschaftswachstum aufweisen kann, doch seine Kritiker gehen gegen den Despoten auf die Straße.
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