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Ägypten – Bei ihrem ersten Treffen letztes Jahr nannte Donald Trump den ägyptischen Präsidenten einen „fantastischen Kerl“. Er war auch der erste ausländische Staatschef, der Trump gratulierte. Al-Sisi hofft bei seinem heutigen Besuch auf Amerikas Zusammenarbeit gegen den Terror im Sinai und in Libyen. Ob die 1.3 Mrd. Dollar Militärhilfe weiter fließt, ist noch fraglich. Die schlechte Menschenrechtslage am Nil wird, wenn überhaupt, eher hinter verschlossenen Türen besprochen. Präsident Sisi wird zunehmend autoritär; mehr als 40.000 Regierungskritiker sitzen in Haft.
Kenia – NTV berichtet, dass Sicherheitskräfte, die nach den Attacken auf private Farmen und Lodges in der Laikipia Region eingesetzt wurden, die Tiere der Nomaden aus Rache erschossen hatten. Behörden denunzierten dies. Verständlich ist, dass die anhaltende Dürre, aber auch die Überweidung, die Viehhirten zwangen, Weideland zu suchen. Dass sie aber plünderten und Safari Einrichtungen abfackelten, weist auf eine politische Nuance hin.
Simbabwe – Mit zwei andern versuchte er, in ein Jugendzentrum in Bulawayo, Simbabwes zweitgrößter Stadt, einzubrechen, blieb aber im Kamin stecken. Seine Komplizen machten einen andern Einstieg und liefen mit der Beute, Computer und Laptops, davon. Erst nach zwei Tagen wurde er von der Feuerwehr gerettet und verhaftet. Eine Reaktion, neben dem Spott, war, dass das Gericht beim Urteil die zwei Tage „in der Hölle“ berücksichtigen sollte.
Südafrika – Pravin Gordhan war als korrekter, kluger Financier geschätzt, aber nicht immer derselben Meinung wie sein Präsident, der mit Korruptionsvorwürfen beladene Zuma. Jetzt musste Gordhan gehen, zusammen mit neun weiteren Ministern, und Zuma hat sein Kabinett umgebildet. Gordham galt als Garant der Stabilität; seine Entlassung ließ den Rand sinken. Der Vizepräsident nennt den Rausschmiss „total inakzeptabel“. Die Demokratische Allianz (DA), Südafrikas größte Oppositionspartei, kündete ein Misstrauensvotum gegen Zuma an.
Nigeria – Der Nigerianer Ademilola „Lola“ Odujiurin machte Geschichte, als er vorgestern die letzte Etappe in Washington beendete, wo er im September 2016 in einer Cirrus SR22 startete. Er landete in 15 Ländern auf fünf Kontinenten. „Lola“ ist Pilot bei Air Djibouti; schon als Kind hatte er den Traum, allein um die Welt zu fliegen. Nach seinem Erfolg will er auch andere jugendliche Afrikaner, ganz ungeachtet ihrer Lebensumstände, zu mutigen Taten inspirieren.
Botswana – Dieser Film, die Geschichte einer Liebe, „die eine Nation veränderte und die ganze Welt inspirierte“, läuft ab 30. März in deutschen Kinos. Der Königssohn Seretse Khama verliebte sich während seines Jura-Studiums in England in Ruth Williams, eine weiße Britin. Das Paar heiratete in 1947 zum Trotz der beiden Familien und der Politiker in Britannien, in Bechuanaland und im benachbarten Apartheid Südafrika und erträgt Schmähung und Exil. Als Bechuanaland 1966 zum unabhängigen Botswana wurde, wählte das Volk Sir Seretse Khama als ersten Präsidenten. Er brachte wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung. Botswana ist eine der stabilsten Demokratien Afrikas. Präsident seit 2008 ist Ian Khama, ältester Sohn von Seretse und Ruth.
Mali – Während gestern in der Hauptstadt Bamako die Konferenz der Nationalen Einheit begann, macht sich in der Wüstenstadt Gao Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit breit. Seit der Tuareg Rebellion und der Besetzung des Nordens durch verschiedene Terror-Gruppen gibt es fremdes Militär: Franzosen, die UN-MINUSMA Mission und Bundeswehrsoldaten, aber Sicherheit gibt es nicht. Inzwischen kämpfen die malischen Bischöfe weiter für die Freilassung der Anfang Februar von bewaffneten Banditen oder Dschihadisten entführten kolumbianischen Ordensfrau.
Sudan – Trotz des internationalen Haftbefehls, der gegen ihn wegen Kriegsverbrechen vorliegt, reist Sudans Staatschef zum morgigen Gipfeltreffen der Arabischen Liga nach Amman. Die Organisation Human Rights Watch hat Jordanien aufgefordert, ihm die Einreise zu verweigern oder ihn festzunehmen. Bashir werden der Tod von 300.000 und die Flucht von zweieinhalb Millionen Menschen in der Region Darfur angelastet. Jordaniens König Abdullah besteht auf al-Bashirs Teilnahme. Meist reist er in Länder, die dem IStGH nicht angehören. In Südafrika kam er glimpflich davon.
Kongo-RDC – In der Kasai Provinz haben Milizen der Kamwina Nsagu Gruppe ein Polizei Konvoi aus dem Hinterhalt angegriffen. Sechs Polizisten, die die lokale Tshiluba Sprache sprechen konnten, wurden befreit, alle andern getötet. Die Unruhen in der Provinz brachen aus, als im August letzten Jahres Sicherheitskräfte ihren Anführer Jean-Pierre Pandi umbrachten. Inzwischen sollen 600 Menschen umgekommen und etwa 200.000 vertrieben sein. Die UNO hat zehn Massengräber entdeckt. Die exzessive Gewalt ist ein Indikator für das zurzeit herrschende politische Vakuum.
Südsudan – Sie waren unterwegs von Juba nach Pibor, als sie von Bewaffneten aus ihren Fahrzeugen gezwungen und getötet wurden. Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) ist entsetzt über die Ermordung der mutigen Helfer (3 Kenianer und 3 Südsudanesen). Seit Beginn des Bürgerkrieges in 2013 sind bereits 79 Helfer getötet worden; dies sei jedoch der abscheulichste Akt gewesen, und das zu einer Zeit, in der die Not im Land am größten ist.
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