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DR Kongo – Kaum war der Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt, als die neue Nachricht vom Osten, um die Städte Goma und Beni. Die Krankheit soll sich rasant ausbreiten. Dabei ist der Kampf gegen die Epidemie, besonders das Aufspüren und Impfen von Kontaktpersonen, wegen der instabilen Lage äußerst schwierig. Seit Jahrzehnten kämpfen dort mehrere Milizen unnachgiebig um die Kontrolle von Land und Bodenschätzen.
Äthiopien – Nach einer 27jährigen Spaltung wurde in Washington ein Friedensabkommen unterzeichnet, mit Premier Abiy wieder als Vermittler. Nach dem Sturz von Mengistu in 1991 musste Bischof Merkorios ins Exil gehen. Von den USA aus betreute er die Orthodoxen in der Diaspora. Jetzt ist er zurück in Addis Abeba, und die äthiopische Kirche hat zwei „Heilige Patriarchen“, die zu einem Leitungsteam verschmolzen sind und deren beide Namen in Gebet und Liturgie genannt werden.
Ägypten – Papst Tawadros II., Oberhaupt der koptisch orthodoxen Kirche in Ägypten, hat verkündigt, dass er seine Facebook Seite schließen und seine Zeit besser nutzen wolle. Die Kirche gibt auch den Mönchen einen Monat, um ihre Konten bei den sozialen Netzwerken zu löschen. Die Entscheidung kommt, zusammen mit anderen Dekreten, nach dem mysteriösen Tod von Bischof Epiphanias in einem Kloster bei Kairo, der als möglicher Mord untersucht wird.
Kamerun – In der nordwestlichen anglophonen Unruhe Region sind Bewaffnete in ein Gefängnis eingedrungen, haben Türen aufgebrochen, um sich geschossen und Feuer gelegt. So konnten die meist politisch Inhaftierten entkommen. Die Sicherheitslage wird immer ernster. Unbeachtet vom Rest der Welt bahnt sich ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den englisch geprägten Separatisten und den Sicherheitskräften an. Es gibt 180.000 Binnenflüchtlinge; 21.000 leben unter ärmlichsten Bedingungen im Nachbarland Nigeria; und der unbeugsame Langzeitherrscher Paul Biya will im Oktober eine weitere Amtszeit.
Simbabwe – Am 30. Juli steigt die erste Wahl in vier Jahrzehnten ohne Mugabe. Die Spannung wächst: Kritik an Wahlkommission und Wählerregister, Einschüchterung, Drohung und Manipulation. Obwohl besser als Wahlen bisher, Transparenz kann man trotz der geladenen internationalen Wahlbeobachter kaum erwarten. Doch wird diese Wahl als Gradmesser gesehen für ein Ende der internationalen Isolation, für wirtschaftlichen Aufschwung und endlich Bargeld in den Kassen. Auf echte Demokratie muss man wohl noch länger warten.
Ghana – Weil die meisten Leute in ihrem Dorf im östlichen Ghana sich keinen Strom leisten konnten, haben die beiden Brüder, James und Kwesi Ansah, eine Methode ausgedacht, Energie aus Maniok Abfällen zu generieren. Sie reiben die Wurzelstücke und gießen die Mischung in eine Schale mit einer Kupferelektrode. Der so erzeugte Strom reicht für die Radios und Mobiltelefone des Dorfes.
Mauretanien – Habi Mint Rabah hofft in den September Wahlen auf einen Sitz im Parlament für die Antisklaverei Organisation IRA/Sawab. Als Fünfjährige wurde sie Sklavin, hütete tagsüber das Vieh und wurde nächtlich von ihrem Herrn missbraucht. Nach 30 Jahren kam sie frei. Jetzt will sie ihre Lebenserfahrung im Kampf für die 10%-20% der noch versklavten Mauretanier einsetzen. Sklaverei ist offiziell verboten, geht aber ungehindert weiter. Bisher sollen mehr Antisklaverei - Aktivisten als Sklavenhalter verhaftet worden sein.
Senegal – Am Wochenende trafen sich Chinas Staatschef Xi Jinping und Präsident Macky Sall in Dakar zu mehreren Vereinbarungen. Nach Frankreich ist China inzwischen Senegals wichtigster Handelspartner. In 2017 soll China 100 Mio. Dollar investiert haben, im Austausch für Rohstoffe. Xi will auch Ruanda, Mauritius und Südafrika besuchen, und in Johannesburg dem am 25. Juli beginnenden BRICS –Gipfeltreffen beiwohnen. Nach dem Handelsstreit mit den USA spielen die Schwellenländer: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika eine besondere Rolle. Auch Erdogan wird da sein.
Kenia – Die kenianische Schriftstellerin Makena Onjerika wurde für ihre Kurzgeschichte „Fanta Blackcurrant“ mit dem begehrten, mit 13.000 $ dotierten Caine Preis ausgezeichnet. Die Hälfte des Geldes will sie für die Rehabilitierung von Nairobis Straßenkindern geben. War es doch das Straßenmädchen Meri, dessen tiefster Wunsch eine Flasche Fanta Blackcurrant war, die nie leer würde, das sie zu ihrer Story inspirierte. Die Jury schätzte besonders Onjerikas Meiden von Sentimentalität und den entwaffnenden Humor.
Kenia – So sehr ist die Entwaldung in Kenia vorangeschritten, dass die Regierung zeitweise jegliches Fällen verbietet. Nun helfen Kinder bei der Aufforstung. Sie nehmen an Schleuder – Wettbewerben teil. Statt Steine benutzen sie „Samen Bälle“, in Holzkohle gepackte Samen. So wurden in den letzten 18 Monaten spielend etwa zwei Millionen Bäume gepflanzt. Die Firma „SeedBalls“ Kenya stellt die Bälle her und vertreibt sie weltweit.
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