logo Netzwerkafrika
Mosambik – Weil die Direktroute nach Europa riskanter geworden ist, wird Heroin aus Afghanistan über Pakistan, und dann in motorisierten hölzernen Dhows in den Norden Mosambiks geschickt. Von dort geht’s per Lastwagen 3.000 km nach Johannesburg zum Weitertransport nach Europa. Auch in den Häfen von Beira und Nacala kommen Drogen versteckt in Containern an. Über 40 Tonnen passieren das Land jährlich. Nach Kohle sind Drogen die wichtigste Exportware. Die 2.400 km lange Küste des Landes macht den Kampf gegen die Drogenhändler, die ihr Netzwerk über WhatsApp-Nachrichten organisieren, äußerst schwierig.
DR Kongo – Trotz Widerstand und Warnung von Naturschützern soll in zwei Nationalparks, die wegen ihrer einzigartigen Ökosysteme Weltkulturerbe sind, nach Öl gebohrt werden. Der östliche Virunga-Nationalpark beherbergt ein Viertel der noch lebenden Berggorillas, und der Salanga-Park im Kongo Becken ist eins der größten Regenwald-Schutzgebiete der Welt und Heimat unzähliger Zwergschimpansen. Ein Exportstopp gefährdeter Tiere nach China, könnte als Zeichen eines Umdenkens gedeutet werden.
Eritrea – Der äthiopische Premier Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afewerki haben heute Morgen in Asmara eine gemeinsame Erklärung zu „Frieden und Freundschaft“ unterzeichnet. Der jahrelange blutige Krieg und zwei Jahrzehnte Kriegszustand seien vorbei. Botschaften sollen wieder eröffnet werden, und der Binnenstaat Äthiopien kann wieder Eritreas Häfen am Roten Meer benutzen. Die afrikanischen Staatschefs lobten den Vorstoß. Auch Kirchenvertreter, allen voran Kardinal Berhaneyesus, Erzbischof von Addis Abeba und Vorsitzender der Bischofskonferenzen Ostafrikas, würdigten den mutigen Schritt zum Frieden. Der Glaube hat die beiden Länder, auch in schwierigsten Zeiten, immer vereint.
Simbabwe – Mnangagwa, amtierender Präsident und Kandidat für die Wahl am 30. Juli, hat beim AU Gipfel in Mauretanien verkündet, dass seine Regierung 850 Mio. Dollar, Geld, das Individuen und Firmen gestohlen und außer Landes gebracht hätten, zurückgewinnen konnte. Eigentlich hatte er mit 1.4 Mrd. Dollar gerechnet. Um der Bestechung und dem Betrug Herr zu werden, hätte seine Regierung ein Anti-Korruptionsgericht geschaffen und ein Ethik Gesetz erlassen, erklärte er den versammelten Staatschefs.
Südsudan – Nachdem das letzte Waffenstillstands-Abkommen wieder gescheitert ist, hat die südsudanesische Regierung vorgeschlagen, Kiirs Amtszeit offiziell um drei Jahre zu verlängern. Schon einmal, in 2015, wurde das Mandat verlängert, weil der Bürgerkrieg keine Wahl zuließ. Bis 2021 hätte Kiir 10 Jahre im Amt. Die Opposition verurteilt die Entscheidung. Die Kämpfe gehen trotz Feuerpause verbittert weiter.
Libyen – Die italienische Regierung will Libyen 12 Boote geben, um die Menschenschmuggler fernzuhalten und den Migrantenstrom nach Europa einzudämmen. Die Entscheidung kommt während den Debatten in Europa und dem Andrang von Flüchtlingen, bevor die Grenzen noch dichter werden. Über 100 Menschen sind am letzten Wochenende ertrunken oder vermisst, über 1000 seit Jahresanfang. 35.455 haben es dieses Jahr an die Küsten von Italien, Griechenland und Spanien geschafft.
Nigeria – Nachdem Schweizer Banken 300 Mio. Dollar an Nigeria zurückgegeben haben, die in den 90ger Jahren von Staatschef Sani Abacha gestohlen wurden, plant die Regierung, das Geld in monatlichen Zuwendungen an arme Familien zu verteilen. Manche Nigerianer bezweifeln die Klugheit, denn das Austeilen von Geld könnte so kurz vor den Wahlen als Versuch gesehen werden, Stimmen zu gewinnen.
Mali – Am Sonntag explodierte in Gao eine Autobombe. Es gab Tote und Verletzte, darunter auch französische Soldaten. Zwei Tage davor gab es einen Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der internationalen „G5 Sahel“ Eingreiftruppe in Sevare mit drei Toten. Dazwischen fuhr in Koro ein Militärauto auf eine Landmine. Aktive Terrorgruppen können immer besser auch geschützte Ziele angreifen. Die Sahelzone ist ein ideales Rückzugsgebiet für sie, sowie für Waffenhändler und Menschenschmuggler.
Gambia – Die Regierung will die 5 Flugzeuge und 30 Autos des Ex-Präsidenten, der nach seiner verlorenen Wahl in 2016 aus dem Amt gedrängt wurde, online verkaufen. Das Finanzministerium erwartet einen Millionenerlös, der in die Bildungs – und Gesundheitssektoren investiert werden soll. Im Moment läuft die Planung der Website.
Madagaskar – Der neuernannte Kardinal und Vorsitzender der Bischofskonferenz, Desire Tsarahazana, sieht die massive Ausbreitung des Islam im Inselstaat als eine geplante Invasion. Obwohl Muslime nur 7 % der 25 Mio. Bevölkerung ausmachen, sei der Bau von 2.600 Moscheen vorgesehen, viele auch in seiner Erzdiözese Toamasina. Im Norden sollen Frauen Geld erhalten, wenn sie auf der Straße Burka tragen. Arme Menschen werden mit Geld aus den Golfstaaten und Pakistan gekauft. Beunruhigend sei auch, dass viele Muslime aus der Türkei nach Madagaskar einwandern.
­