DR Kongo – In den frühen Morgenstunden wurde der Oppositionskandidat Tshisekedi überraschend zum Wahlsieger erklärt, doch der Zweitplatzierte, Martin Fayulu, der nach Meinungsumfragen und Informationen der 40.000 kirchlichen Wahlbeobachter vorne lag, will das Ergebnis nicht anerkennen. Er beschuldigt Tshisekedi, ein machtteilendes Geschäft mit Kabila gemacht zu haben; seine Lobrede auf Kabila stärkt die Annahme. Und für Kabila wäre Tshisekedi das kleinere Übel. Ob Fayulu vors Verfassungsgericht geht oder zu Massenprotesten aufruft, ist abzuwarten. Noch braucht das Wahlergebnis die Bestätigung des Obersten Gerichts.
Nigeria – Wöchentlich fährt Zeal Akaraiwan am Krankenhaus vor und wird von Sozialarbeitern mit „Listen“ begrüßt, Listen von Patienten, die geheilt sind, aber wegen unbezahlter Rechnungen nicht entlassen werden. Als Ausdruck seiner christlichen Überzeugung zahlt Zeal, unterstützt von Familie und Freunden, die Beträge, unterhält aber keinen Kontakt mit den Empfängern und erwartet keinen Dank. Chronisch und unheilbar Kranke kann er prinzipiell nicht finanziell betreuen. Er hofft, dass das „Engel Projekt“ Schule macht. Noch besser wäre es, wenn die Regierung eine gesetzliche Krankenversicherung zu Stande brächte. Bis jetzt haben nur 5% der Bevölkerung das Privileg.
Südafrika – Beim morgendlichen Berufsverkehr stießen vorgestern nördlich von Pretoria zwei Züge aufeinander. Wagen von beiden Zügen entgleisten. Bisher gab es drei Tote und über 600 Verletzte. Die Ursache ist noch unklar. Schwere Unglücke auf den Gleisen sind nicht selten. Allein in 2016 und 2017 starben in Südafrika 495 Menschen bei Eisenbahnunglücken.
Burkina Faso – Eine kanadische Frau und ihr italienischer Freund waren auf dem Weg zu einem humanitären Projekt in Togo in Burkina Faso unterwegs und sind seit dem 15 Dezember in Grenznähe verschollen. Wegen der Präsenz von Banditen und Terroristen glaubt Kanada an eine Entführung. Nach einem Anschlag von Dschihadisten letzte Woche mit 46 Toten hat sich die Gewalt zwischen den Volksgruppen neu entfacht.
Ägypten – Weil Kamerun den Africa Cup 2019 wegen Verzögerungen und Sicherheitsbedenken nicht ausrichten kann, wurde ein neuer Veranstalter für das Turnier vom 15. Juni bis 13. Juli gesucht. Die Wahl fiel auf Ägypten, vor dem einzigen andern Bewerber Südafrika. Die Zeit ist knapp, da dieses Jahr erstmals 24 statt 16 Teams antreten. Ägypten leidet immer noch an den gewalttätigen Ausschreitungen im Stadion von Port Said von 2012, als 74 Menschen umkamen und fast 1000 verletzt wurden. Seitdem ist die Zahl der Zuschauer streng begrenzt.
Sudan – Wegen dem verdreifachten Brotpreis fingen die Demos in der Provinzstadt Atbara am 19. Dezember an und breiteten sich rasant aus. Dutzende Menschen wurden in Khartum brutal erschossen. Es geht nicht mehr um Preise und Knappheit; die Bürger wollen sich befreien von dem seit 1989 andauernden autokratischen Regime von Omer al-Bashir, von Unterdrückung und Korruption, von Kriegen, Morden und Vertreibungen. Zwei Koalitionsparteien haben sich von der Regierung getrennt. Auch die Elite, darunter Offiziere, rückt von Bashir ab. Doch weil er mit Nachbarländern gute Netzwerke geschaffen hat und dem Westen versprochen hat, die illegale Migration aus dem östlichen Afrika zu unterbinden und dem internationalen Terror entgegen zu arbeiten, fühlt er sich vor äußerer Einmischung ziemlich sicher.
Südafrika – Der African National Congress, Afrikas älteste Befreiungsbewegung, gedenkt heute in Ohlange in KwaZulu-Natal seines Gründungstags. Präsident Cyril Ramaphosa hielt seine Grundsatzrede als Einführung in die im Mai stattfindenden heiß umkämpften Wahlen. Am 8. Januar 1912 kamen die afrikanischen Führer in Bloemfontein zusammen, um sich gegen Kolonialismus und Rassendiskriminierung zu wehren. Seit Ende der Apartheid in 1994 ist der ANC Regierungspartei, aber inzwischen durch Querelen und Korruptionsanschuldigungen tief gespalten.
Ägypten – Am Vorabend des orthodoxen Weihnachtsfestes hat Präsident al-Sisi in der neuen Verwaltungsstadt bei Kairo die neuerrichtete Kathedrale der koptisch-orthodoxen Kirche und eine der größten Moscheen feierlich eröffnet, eine symbolische Geste in einer Zeit, wenn islamistische Milizen immer wieder die Minderheit der Christen angreifen. Der Bau der 8200 Gläubige fassenden Kathedrale war ein Versprechen al-Sisis als Antwort der Regierrung auf die verheerenden Angriffe, die Kopten schon erlitten haben. Nur Stunden zuvor war ein Polizist beim Entschärfen eines Sprengsatzes nahe einer Kairoer Kirche getötet worden. Die Kirche sprach der Familie ihr Beileid und der ganzen Polizei ihren Dank für den Einsatz aus.
DR Kongo – Mit zwei Jahren Verspätung hat die Wahl – außer in drei Bezirken – stattgefunden. Es wurden hunderte Unregelmäßigkeiten berichtet. Das Ergebnis soll am 6. Januar verkündet werden. Inzwischen sind Internet und SMS lahmgelegt; auch Fernsehsender sind blockiert. Kabilas Wunschkandidat und die Opposition beanspruchen den Sieg. Die Kirche mahnt die Bevölkerung zur Ruhe und die Wahlkommission CENI zur wahrheitsgemäßen Veröffentlichung der Ergebnisse. Ein umstrittener Wahlausgang könnte zu einer Welle der Gewalt führen.
Simbabwe – Schätzungen zufolge ist die Hälfte der jungen Menschen im Land drogenabhängig. Viele von ihnen gehen für Hustensaft mit dem Wirkstoff Codein, manche eine Flasche pro Tag. Der Hustensaft wird illegal von Südafrika importiert und ist an jeder Straßenecke erhältlich. Entzugskliniken gibt es nicht; die Alternative ist die Psychiatrie oder das Gefängnis. Nach Aussagen der Jugendlichen sind es die Perspektivlosigkeit in dem maroden Land, der tägliche Stress des Lebens auf der Straße und die Frustration, die sie dazu treiben.