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Tansania – Wegen massiver Menschenrechtsverletzungen im Umfeld der umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2015 flohen Hunderttausende Burundier in das Nachbarland Tansania. 33.000 gingen seitdem freiwillig in ihre Heimat zurück. Die Regierung beschränkt die Lebensmöglichkeiten der restlichen 230.000 Flüchtlinge immer mehr, um sie zur Rückkehr zu zwingen. Der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR besteht auf Freiwilligkeit für die Rückkehrer.
Tansania – Präsident John Magufuli rief Ehepaare dazu auf, keine empfängnisverhütenden Mittel zu benutzen, da das Land viele Menschen brauche. Er wies auf die negativen Folgen der Geburtenkontrolle in westlichen Ländern hin, die wegen rückläufiger Bevölkerungszahlen nicht mehr genügend Arbeitskräfte hätten. Seine Äußerungen wurden von Politikern und in den Medien heftig kritisiert, da sie der afrikanischen Frauenrechtscharter, dem Maputo-Protokoll, widersprächen.
Madagaskar – Wissenschaftler haben die Reste eines Elefantenvogels, der vor 10.000 Jahren die Insel bevölkerte, gefunden. Das Tier war etwa 3 Meter groß, wog eine halbe Tonne und lege Rieseneier, etwas 150 Mal die Größe eines Hühnereies. Unklar bleibt, warum und wann der Vogel ausstarb, welche Rolle die Ureinwohner dabei hatten und wann diese nach Madagaskar kamen.
Kamerun – Präsident Paul Biya will mit 85 Jahren im Oktober für eine weitere Amtszeit gewählt werden. Mit 36 Jahren als Präsident ist er das am längsten regierende Staatsoberhaupt Afrikas. Faire und freie Wahlen sind unwahrscheinlich und dürften in den englisch-sprechenden Regionen kaum durchzuführen sein. Dort herrschen seit zwei Jahren bürgerkriegsähnliche Zustände.
Südafrika – In der Blombos-Höhle etwa 300 km östlich von Kapstadt, die für archäologische Funde bekannt ist, wurde ein 4 cm großer Stein gefunden, auf dem neun ockerfarbige Linien zu erkennen sind. Forscher glauben, mit dem 73.000 Jahre alten Fund die älteste Zeichnung der Menschheitsgeschichte entdeckt zu haben. Ähnlich alte Höhlenkunst wurde zuvor auch in Spanien entdeckt und dem Neandertalern zugeschrieben.
Südafrika – Auch 24 Jahre nach Ende der Apartheid sind 70% des anbaufähigen Bodens in den Händen der weißen Minderheit. Jetzt hat Präsident Ramaphosa eine Verfassungsänderung angekündigt, die weiße Farmer zugunsten armer schwarzer Bürger entschädigungslos enteignen kann. Während die Einen ein Absacken der Wirtschaft, den Verlust von Ernährungssicherheit und ein simbabwisches Chaos befürchten, unterstützt die Bischofskonferenz (SACBC) eine gerechte und verantwortungsvolle Aufteilung des Landes unter Meidung jeglichen Populismus.
Ghana – Persönlichkeiten aus aller Welt sprachen ihre Hochachtung für den Beitrag des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan für den Weltfrieden aus, der in Bern im Alter von 80 Jahren verstarb. 2001 erhielt Kofi Annan den Friedensnobelpreis. Nach Nelson Mandela war er wohl die bekannteste und meist geschätzte afrikanische Persönlichkeit der letzten Jahrzehnte. Einen Schatten auf seine Lebensleistung wirft seine zögerliche Reaktion auf den drohenden Völkermord in Ruanda.
Botsuana – Nachdem die Regierung die Parkwächter entwaffnet hat, ist die Anzahl der getöteten Elefanten stark angestiegen. Die Umweltorganisation ‚Elefanten ohne Grenzen‘ entdeckte auf Satellitenbildern im Okavango Delta Park die Überreste von 87 Tieren, die in den letzten Wochen von Wilderern getötet wurden. Botsuana hat mit 130.000 die größte Anzahl von Elefanten weltweit.
Im Kampf gegen Malaria experimentieren Wissenschaftler mit einer neuen Waffe: genmanipulierte Moskitos. In einem ersten Versuch sollen in einem Dorf sterile männliche Mücken freigesetzt werden. In einer zweiten Phase sollen dann in Burkina, Mali und Uganda Moskitos mit einem modifizierten Erbgut eingesetzt werden mit dem Ziel, die Malaria-übertragenden Populationen langsam zu dezimieren und vielleicht sogar ganz auszurotten. Die Methode ist nicht risikofrei. Sollte die manipulierte Spezies unvorhergesehene negative Eigenschaften aufweisen, kann man sie nicht mehr zurückholen. 2016 starben fast eine halbe Million Menschen an Malaria, in der Mehrzahl Kinder in Afrika.
Libyen – Die Kämpfe mehrerer revalisierender Milizen um die Kontrolle von Tripolis, dem Sitz der von der internationalen Gemeinschaft anerkannten Regierung der Nationalen Einheit, dauern an. Die UN-Mission Manul versucht, einen Waffenstillstand zu verhandeln. Seit dem Sturz von Ghadafi 2011 beherrschen Milizen verschiedene Teile des Landes und kämpfen um Einfluss und Kontrolle der staatlichen Ressourcen.
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